In dieser Arbeit geht es um die Klassifizierung und den Zweck von Finanzderivaten. Immer wieder tauchen Berichte auf, in denen Finanzderivate eine Rolle spielen. Dabei ist den wenigsten Menschen bewusst, worum es sich hierbei handelt, obwohl das globale Finanzsystem maßgeblich von ihnen abhängt. Derivate stellen zweifelsfrei einen der größten Märkte dar und beeinflussen somit direkt oder indirekt sowohl Privatanleger als auch Unternehmen. Derivate sind Finanzinstrumente, deren Preis immer auf dem Preis des gehandelten Gegenstandes, auf den sich das Derivat bezieht, beruht.
Finanzderivate generell gibt es schon sehr lange. Bereits Aristoteles berichtete 330 v. Chr. in seinem Werk "Politik" von dem Handel mit derivativen Instrumenten. Dabei ging es um das Geschäft mit Oliven und Produkten, die aus Oliven hergestellt werden. Im Laufe der Geschichte wurde diese Art Geschäft weiterentwickelt und auch für andere Produkte als nur Lebensmittel eingesetzt. Sie erfreuten sich immer größer werdender Beliebtheit und führten im 17. Jahrhundert in den Niederlanden zur ersten dokumentierten Spekulationsblase der Geschichte. Da es sich dabei um die Spekulation mit Tulpenzwiebeln handelte, wird die Blase auch Tulpenmanie genannt. Im 11. Jahrhundert ist es in Venedig bereits zum organisierten Handel mit Derivaten gekommen. Auch heute lassen sich Geschäfte dieser Art finden. Allerdings ist der Anteil, der auf dem Handel mit landwirtschaftlichen Gütern basiert, im Gegensatz zu reinen Finanzderivaten verschwindend gering.
Heutzutage sind Derivate zumeist deutlich komplexer. Während die Grundidee leicht nachzuvollziehen ist, arbeitet die Finanzindustrie ständig an der Entwicklung neuer Produkte mit derivativem Charakter. Ihre Strukturen können dabei, teils gewollt, teils ungewollt, sehr intransparent sein. Aus diesem Grund verlangen Broker und Banken, deren Kunden mit Derivaten handeln, vorher eine schriftliche Bestätigung darüber, dass diese über die mit dem Handel verbundenen Risiken aufgeklärt worden sind. Da Derivate am Terminmarkt gehandelt werden, wird diese spezielle Art der Geschäftsfähigkeit auch Termingeschäftsfähigkeit genannt. Termingeschäfte fallen in die höchste Risikoklasse der Broker, was vor allem daran liegt, dass sie meistens mit Hebel gehandelt werden. Der Hebel fungiert dabei als Multiplikator des Kontrakts und sorgt dafür, dass der Händler überproportional an Marktschwankungen partizipiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Klassifizierung
- 2.1 Termin- und Kassageschäfte
- 2.2 Handelsform
- 2.3 Underlying
- 2.3.1 Warenterminkontrakte
- 2.3.2 Finanz-Terminkontrakte
- 2.4 Erfüllungspflicht
- 2.4.1 Unbedingte Erfüllungspflicht
- 2.4.2 Margin bei Futures
- 2.4.3 Margin bei Forwards
- 2.5 Auszahlungsprofil
- 3 Einsatzzweck von Futures und Forwards
- 3.1 Hedging
- 3.2 Trading
- 3.3 Arbitrage
- 4 Bewertung von Futures
- 4.1 Cost of Carry
- 4.2 Aktien-Future
- 4.3 Zins-Future
- 4.3.1 Forward-Rate-Agreement
- 4.3.2 Fixed-Income-Futures
- 4.4 Devisen-Future
- 4.5 Preisunterschiede bei Futures und Forwards
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Finanzderivaten Futures und Forwards. Sie zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über diese Instrumente zu liefern, ihre Funktionsweise und Eigenschaften zu erläutern sowie ihre Einsatzmöglichkeiten in der Finanzwelt aufzuzeigen. Der Leser soll ein Verständnis für die Struktur und den Handel dieser Finanzprodukte entwickeln und lernen, wie sie zur Absicherung von Risiken, zur Erzielung von Gewinnen oder zur Arbitrage eingesetzt werden können.
- Klassifizierung von Futures und Forwards
- Termin- und Kassageschäfte im Kontext von Futures
- Handelsform: Börse vs. außerbörslicher Handel
- Einsatzmöglichkeiten von Futures und Forwards
- Bewertung von Futures
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Klassifizierung
- Kapitel 3: Einsatzzweck von Futures und Forwards
- Kapitel 4: Bewertung von Futures
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Finanzderivaten im globalen Finanzsystem und stellt die zentralen Merkmale von Derivaten, insbesondere von Futures und Forwards, dar. Sie führt den Leser in die Historie der Derivate und die Entwicklung neuer Finanzprodukte ein.
Dieses Kapitel bietet eine grundlegende Übersicht der verschiedenen Formen von Futures und Forwards. Es analysiert die Unterschiede zwischen Termin- und Kassageschäften, erläutert die Handelsformen an der Börse und außerhalb der Börse und beschreibt die spezifischen Eigenschaften von Warenterminkontrakten und Finanz-Terminkontrakten.
Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Möglichkeiten, wie Futures und Forwards in der Finanzwelt eingesetzt werden. Es beleuchtet die Strategien des Hedging, des Tradings und der Arbitrage, die mithilfe dieser Finanzinstrumente verfolgt werden können.
Dieses Kapitel befasst sich mit der Bewertung von Futures. Es erklärt den Cost of Carry-Ansatz und stellt verschiedene Anwendungsbeispiele für die Bewertung von Aktien-, Zins- und Devisen-Futures vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche Finanzderivate, Futures, Forwards, Termingeschäfte, Kassageschäfte, Börse, außerbörslicher Handel, Hedging, Trading, Arbitrage, Bewertung und Cost of Carry. Sie befasst sich insbesondere mit den Eigenschaften und den Anwendungsgebieten von Futures und Forwards, um dem Leser ein tiefes Verständnis für diese komplexen Finanzinstrumente zu vermitteln.
- Quote paper
- Yannic Fraebel (Author), 2018, Futures und Forwards. Klassifizierung, Zweck und Bewertung von Finanzderivaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511264