Was ist "Digitale Transformation"? Eine betriebswirtschaftliche Transformationsstrategie


Hausarbeit, 2019

16 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

III. Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsannäherung
2.1 Definition
2.2. Digitale Transformation vs. Digitalisierung

3. Digitale Transformation
3.1. Ebenen der digitalen Transformation
3.2. Eigenschaften digitaler Transformation
3.3. Auslöser digitaler Transformation
3.4. Digitale Transformationsstrategie

4. Fazit und Ausblick

IV. Literaturverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Zusammenwirken der Dimensionen des Digital Transformation Frameworks.

III. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

„Die Vierte industrielle Revolution hat bereits begonnen. Ihr Merkmal ist die ungeheuer schnelle und systematische Verschmelzung von Technologien, die die Grenzen zwischen der physischen, der digitalen und der biologischen Welt immer stärker durchbrechen.“[1] - Klaus Schwab

Es stellt sich nicht mehr die Frage: Sind wir bereit für die digitale Transformation? Wir sind nach herrschender Meinung mittendrin.

Die Welt erlebt einen enorm schnellen digitalen Wandel der Gesellschaft und der Wirtschaft. Dem scheint u.a. die rasante Entwicklung des Internets zu Grunde zu liegen, denn damit wurden neue Geschäftsfelder und Möglichkeiten erst hervorgebracht, die bis heute praktisch unmöglich waren. Digitale Geschäftsmodelle (u.a. Suchmaschinen oder Online-Auktionsplattformen), eCommerce, Verbesserungen im Customer Relationship Management, Social Media (z.B. Facebook, Instagram) und so weiter halten Einzug in das alltägliche Leben und es scheint kein Zurück zu geben.

Die vorliegende Arbeit trägt deshalb den Titel "Digitale Transformation - was ist das?" und beschäftigt sich mit der Frage, was unter dem weitverbreitetem Begriff verstanden wird. Es wird in kurzer Form auf einige Ansätze eingegangen, die dem Phänomen der digitalen Transformation versuchen, eine Form zu geben und Funktionen und Eigenschaften zuzusprechen.

Der erste Teil der Arbeit beschäftigt mit der terminologischen Klärung. Hier werden zunächst ausgewählte Definitionen vorgestellt, um im nächsten Schritt eine Abgrenzung zu dem ähnlich weit verbreiteten Begriff 'Digitalisierung' vorzunehmen.

Im darauf folgenden Hauptkern der Arbeit (Kap. 3) werden zuerst die Ebenen der digitalen Transformation verdeutlicht. Als nächstes wird ein Ansatz zur Beschreibung der Eigenschaften ebenjener vorgestellt. Darüber hinaus wird untersucht, welche Aspekte die digitale Transformation ausgelöst bzw. beschleunigt haben könnten. Abgeschlossen wird das Kapitel durch die Vorstellung einer Transformationsstrategie.

Ein Fazit und ein kurzer Ausblick beschließen die Arbeit.

2. Begriffsannäherung

2.1 Definition

Das Studium der einschlägigen Literatur und sonstiger Quellen legt nahe, dass der Begriff Digitale Transformation unterschiedlichen Interpretationsansätzen Raum verleiht.

Schallmo stellt dazu fest, dass es für den Begriff noch keine allgemeingültige Definition vorliegt[2] und untersucht im Folgenden einige existierende Ansätze. Exemplarisch seien hier die Definitionen des Beratungsunternehmens PwC und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) genannt:

"Die digitale Transformation beschreibt den „grundlegenden Wandel der gesamten Unternehmenswelt durch die Etablierung neuer Technologien auf Basis des Internets mit fundamentalen Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft.“[3] - PwC

„Die Digitalisierung steht für die umfassende Vernetzung aller Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Fähigkeit, relevante Informationen zu sammeln, zu analysieren und in Handlungen umzusetzen. Die Veränderungen bringen Vorteile [...], aber sie schaffen [...] neue Herausforderungen." [4] - BMWi

Obwohl die bereits erwähnten und andere auffindbare Definitionen[5] zumindest im Wortlaut Unterschiedlichkeiten aufweisen, fallen einige Gemeinsamkeiten auf. Die Vernetzung von Akteuren aller Art unter Einsatz neuer Technologien ist demnach ein wesentlicher Bestandteil der Digitalen Transformation. Gleichzeitig gilt es, Daten gezielt sammeln zu können, um mithilfe geeigneter Analysen diese in Informationen umzuwandeln. Damit sollen mögliche Szenarien berechnet und anstehende Entscheidungen vereinfacht werden.[6]

2.2. Digitale Transformation vs. Digitalisierung

Die Begriffe Digitale Transformation und Digitalisierung sind allgegenwärtig und begegnen uns auf nahezu allen Informationskanälen.

Kritisch hierbei ist - auf aufgrund der fehlenden Definition für erstere - die synonyme Verwendung beider Begriffe. Meist wird das Wort Digitalisierung falsch verwendet; i.d.R. ist dann die Rede von der digitalen Transformation.[7]

In diesem Unterkapitel soll kurz dargelegt werden, inwiefern sich die Begriffe unterscheiden, denn genau genommen haben sie unterschiedliche Bedeutungen.

Die Digitalisierung umfasst die Implementierung von digitalen Technologien in die aktuellen Prozesse und in das bestehende Geschäftsmodell.[8] Es geht also darum, das Kerngeschäft ins Digitale zu "übersetzen". Wenn eine Arztpraxis bspw. ihre Termine nun Online vergibt, dann hat sie diesen Betriebsaspekt digitalisiert.

Digitale Transformation steht für umfassende Veränderungsprozesse, die durch disruptive Technologien ausgelöst werden. Sie betrifft insbesondere Unternehmen, die sich auf neue Gegebenheiten und Anforderungen bei den Kunden laufend weiter verändern und einstellen müssen. Digitale Transformation ist nicht als isoliertes Projekt zu betrachten, sie ist vielmehr ständiger Teil der Unternehmensstrategie.[9]

3. Digitale Transformation

3.1. Ebenen der digitalen Transformation

Im vorigen Kapitel hat eine Annäherung an den Begriff der digitalen Transformation stattgefunden. In diesem Hauptkapitel , werden hier verschiedene Eigenschaften geschildert, die charakteristisch für die digitale Transformation sind.

Bei der Frage, wo sich die Digitale Transformation abspielt, kann zunächst zwischen zwei Ebenen unterschieden werden.

Die übergeordnete Makroebene bezieht sich auf das gesamte Wirtschaftsökosystem mit all ihren Akteuren; sowohl jeweils den Nachfragern und Anbietern, als auch die Beziehungen zwischen ebenjenen untereinander (Nachfrager-Anbieter Ökosystem und Anbieter-Anbieter-Ökosystem). Die Mikroebene umfasst einzelne Unternehmen mit ihrer Wertschöpfungskette und ihrer Beziehung zur Unternehmensumwelt.[10]

3.2. Eigenschaften digitaler Transformation

Nach Krcmar ist die digitale Transformation "unausweichlich, unumkehrbar, ungeheuer schnell und mit Unsicherheit behaftet".[11]

Große Veränderungen in der Gesellschaft und damit auch in der Wirtschaft stellen uns vor große Herausforderungen. Der demografische Wandel mit dem immer wachsenden Anteil an Älteren in der Bevölkerung, die zunehmende Konzentration in Großstädten und die weltweite Vernetzung der Wirtschaftswelt machen den Einsatz digitaler Technologien mit disruptiver Kraft unausweichlich.[12]

Typisch für neue Technologien oder deren neue Einsatzkonzepte ist, dass sie zu Beginn der Markteinführung störungsanfälliger und u.U. leistungsschwächer als bereits verfügbare, dominierende ältere digitale Technologien sind. Sobald jedoch ein bestimmter Grad an Reife erreicht ist, verbessert sich ihre das Kosten-Nutzenverhältnis für den Anwender und etablierte Lösungen werden unumkehrbar verdrängt.[13]

Der Anwender möchte den Komfort, der durch die Nutzung der neuen Technologie entstanden ist, nicht mehr abgeben. Entsprechend ist die Rückkehr von Multitask-Medien wie Smartphone oder von E-Mail Services zu alten (auch analogen) Technologien undenkbar. Deshalb ist Digitale Transformation ist in seinem technologischen Fortschritt unumkehrbar.[14]

Ungeheuer schnell zu sein ist auch zunehmend der Anspruch für Unternehmen, die ständig in Bewegung sind und sich immer wieder neu erfinden, um den neuen Gegebenheiten vorbereitet zu begegnen.[15]

Vereinfacht ausgedrückt, verdoppelt sich nach 'Moore's Law' die Rechenleistung der Computer alle paar Jahre.[16] Das führt zu sinkenden Kosten für diverse Speicher- und Vernetzungstechnologien. Dadurch werden die Eintrittsbarrieren in Märkte tendenziell kleiner, für die vorher hohe Investitionskosten (insbesondere für IT-Infrastruktur) nötig waren.[17]

In der Vergangenheit ging es für Unternehmen eher darum, sich für einen (neuen) technischen Standard zu entscheiden. Stattdessen müssen diese in der Gegenwart abschätzen, ob und welche neuen Technologien und deren Einsatz Potentiale für den individuellen Unternehmenskontext beinhalten.[18]

Die digitale Transformation ist auch deshalb mit Unsicherheit verbunden, da die o.g. ungeheure Schnelligkeit in den meisten Brachen eine Vorhersage erschwert, welche Anbieter mit welchen Produktkonzepten auf Basis welcher Technologien den Durchbruch schaffen werden.[19]

Ein Beweis für die wachsende Unsicherheit (durch digitale Transformation) ist die Betrachtung der Verweildauer der US-Unternehmen unter den Fortune 500. Das sind 500 größten Unternehmen der USA, gemessen an ihrem Umsatz. Lag die durchschnittliche Verweildauer zur Mitte des 20. Jahrhunderts noch bei 75 Jahren, liegt sie heute bei etwa 15 Jahren.[20]

[...]


[1] Schwab (2016), Cover

[2] Vgl. Schallmo/Rusnjak (2017), S. 3.

[3] PwC (2013), S. 9.

[4] BMWi (2015), S.3.

[5] siehe auch Schallmo/Rusnjak (2017), S. 4.

[6] Vgl. Schallmo/Rusnjak (2017), S. 5.

[7] siehe auch Stöger (2018)

[8] Vgl. Stocker (2017), www.digitalenterprise.ch (28.12.2018).

[9] Vgl. MoneyToday, www.moneytoday.ch (28.12.2018).

[10] Vgl. Krcmar (2018), S. 7.

[11] Vgl. Krcmar (2018), S. 10.

[12] Vgl. Krcmar (2018), S. 7.

[13] Vgl. Krcmar (2018), S. 8.

[14] ebd.

[15] Vgl. Klein (2017), ide.mit.edu (28.12.2018).

[16] Vgl. Schaller (1997), S. 52-59.

[17] Vgl. Krcmar (2018), S. 8.

[18] Vgl. Satell (2016), www.forbes.com (28.12.2018).

[19] Vgl. Krcmar (2018), S. 9.

[20] Vgl. Faber/Govindarajan (2016), www.hbr.org (02.01.2019)

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Was ist "Digitale Transformation"? Eine betriebswirtschaftliche Transformationsstrategie
Hochschule
Fachhochschule Münster
Autor
Jahr
2019
Seiten
16
Katalognummer
V511377
ISBN (eBook)
9783346094445
ISBN (Buch)
9783346094452
Sprache
Deutsch
Schlagworte
digitale, transformation, eine, transformationsstrategie
Arbeit zitieren
Özkan Cetinkaya (Autor:in), 2019, Was ist "Digitale Transformation"? Eine betriebswirtschaftliche Transformationsstrategie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511377

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