Diese Arbeit fokussiert sich auf die Filmanalyse von "Nymphomaniac I + II" (2013/2014) und "Dogville" (2003). Kaum ein anderer zeitgenössischer Regisseur provoziert stärker als der "Agent Provoc- Auteur" Lars von Trier. Denn nicht nur seine Werke, die vom konventionellen Film weit entfernt sind, provozieren und empören den Großteil der ZuschauerInnen. Sondern auch er selbst tätigt kritische öffentliche Aussagen. Sein Fauxpas an den Filmfestspielen in Cannes, als er vor laufender Kamera seine Sympathie für Adolf Hitler zur Sprache brachte, sorgte für viel Aufruhr um den Regisseur. Für die einen ist der Filmemacher eine "Leitfigur des europäischen Kinos" und für die anderen wird er, wie von Jan Humboldt in Reaktion auf seinen Film Antichrist (2009) als Ausgeburt desselbigen bezeichnet.
Was Lars von Triers Filme so besonders macht und was sie vom traditionellen Blockbuster unterscheidet, soll im ersten Teil der Arbeit aufgezeigt werden. Im Unterschied zu konventionellen Blockbustern überschreiten seine Werke nicht nur die eine oder andere Grenze. Er lässt seine ZuschauerInnen und SchauspielerInnen die tatsächliche physische, sowie psychische Grenzerfahrung selbst machen. Lars von Trier sagte über seine Regiearbeit: "Ich glaube, ich möchte mir die Bedingungen so erschweren, dass ich die Kontrolle verlieren muss. Oder, dass es zumindest so aussieht, als hätte ich sie verloren." Darüber hinaus erreicht Lars von Trier auch eine Vermischung der Genregrenzen. Eine für den postmodernen Film typische Hyper- und Intertextualität, womit sich auch ein Teil der Arbeit beschäftigen wird, um die Grundlage der Filmanalyse zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lars von Trier als Autor und Regisseur
- Melodramatik bei Lars von Trier
- Intermedialität bei Lars von Trier
- Gewalt als Motiv
- Frauenfiguren im Mainstream-Film
- Film- und Figurenanalyse
- Methodisches Vorgehen und theoretische Grundlagen
- Nymphomaniac I + II
- Einordnung, Handlungsstrukturen und intertextuelle Bezüge
- Joe Die Nymphomanin
- Weitere weibliche Charaktere
- B.
- Mrs H.
- P.
- Zusammenfassung
- Dogville
- Einordnung, Handlungsstrukturen und intertextuelle Bezüge
- Grace Margaret Mulligan – Der Racheengel
- Weitere weibliche Charaktere
- Zusammenfassung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Rolle der Frau in Lars von Triers Filmen. Ziel ist es, die Darstellung von Frauen in zwei ausgewählten Filmen des Regisseurs, "Nymphomaniac I + II" (2013/2014) und "Dogville" (2003), zu analysieren und zu interpretieren. Dabei sollen insbesondere die Figuren Joe und Grace Margaret Mulligan im Fokus stehen.
- Die Darstellung von Frauen in Lars von Triers Filmen im Kontext der traditionellen Darstellung im Mainstream-Film.
- Die Charakterentwicklung von Joe und Grace Margaret Mulligan als emanzipierende Prozesse.
- Die Rolle von Gewalt und Rache in der Befreiung der Frauenfiguren aus patriarchalen Strukturen.
- Die Verwendung von Melodramatik und Intermedialität in Lars von Triers Filmen.
- Die Bedeutung von intertextuellen Bezügen und hypertextuellen Elementen in der Filmanalyse.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die Lars von Trier als "Agent Provocateur" und dessen provokatives Werk beleuchtet. Anschließend werden die Besonderheiten seiner Filme anhand von Melodramatik, Intermedialität und Gewalt als Motiv beschrieben. Kapitel 3 widmet sich der traditionellen Darstellung von Frauenfiguren im Mainstream-Film, bevor Kapitel 4 die Filmanalyse von "Nymphomaniac I + II" und "Dogville" im Mittelpunkt stellt. Hier werden die Figuren Joe und Grace Margaret Mulligan genauer betrachtet, um ihre emanzipierende Entwicklung und ihre Rolle in der Befreiung aus patriarchalen Strukturen zu analysieren. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beleuchtet die Relevanz der Thematik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Lars von Trier, Film- und Figurenanalyse, Frauenfiguren, Emanzipation, Gewalt, Rache, Melodramatik, Intermedialität, "Nymphomaniac I + II", "Dogville", Joe, Grace Margaret Mulligan, intertextuelle Bezüge, hypertextuelle Elemente.
- Quote paper
- Vanessa Metz (Author), 2018, Die Rolle der Frau in Lars von Triers Filmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511633