Eine Organspende und die vorausgehende Hirntoddiagnostik stellen eine besonders belastende Situation für Angehörige dar. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Betroffene mit der Situation nicht alleine gelassen werden. Nur wenn die Erfahrung richtig verarbeitet wird, geht die Trauerbewältigung keine pathologischen Weg und die Entscheidung für oder gegen eine Organspende wird langfristig als positiv empfunden.
Katharina Everts hat sich deshalb mit dem Erleben von Angehörigen während einer Organspende befasst. Sie beleuchtet den Trauerprozess und erklärt, wie dieser gerade bei Angehörigen von hirntoten Patienten und Organspendern verläuft. Außerdem untersucht Everts, aus welchen Gründen Angehörige sich für oder gegen eine Organspende entscheiden. So geht sie auch Zusammenhängen zwischen der Entscheidung und Verarbeitung nach.
Everts schafft einen Überblick über das Thema Organspende, indem sie aktuelle Statistiken und den Ablauf einer Organspende vorstellt, aber auch auf das Thema Krisenverarbeitung eingeht. Darauf aufbauend setzt sie sich mit der stellvertretenden Einwilligung auseinander. Ihre Publikation gibt abschließend konkrete Empfehlungen für die Betreuung von Angehörigen.
Aus dem Inhalt:
- Organtransplantation;
- Sterbeverfügung;
- Traumatisierung;
- Traumabewältigung;
- Psychotherapie
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Methodisches Vorgehen
- Hirntod und Organentnahme
- Hirntod
- Transplantationsgesetz
- Wie kommt es zur Organspende?
- Ablauf der Organspende
- Statistik
- Trauerprozess
- Krisenverarbeitung
- Pathologische Trauer
- Besonderheiten beim Hirntod und der Organspende
- Todes- oder Trauerschleuse
- Entscheidungen durch Angehörige
- Stellvertretende Einwilligung
- Erleben der Angehörigen bei der Frage nach der Organspende
- Entscheidungsgründe der Angehörigen
- Angehörigenbetreuung
- Stabilität der Entscheidung
- Diskussion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit dem Trauerprozess von Angehörigen, die mit der Entscheidung über eine Organspende konfrontiert sind, insbesondere im Zusammenhang mit Hirntoddiagnostik. Das Ziel ist es, die besonderen Herausforderungen und die psychodynamischen Prozesse zu beleuchten, die in diesem Kontext auftreten. Die Arbeit soll Einblicke in die Entscheidungsgründe der Angehörigen geben und die Bedeutung der Angehörigenbetreuung im Hinblick auf eine positive Trauerbewältigung hervorheben.
- Trauerbewältigung bei Angehörigen von Organspendern
- Besonderheiten des Trauerprozesses bei Hirntod
- Stellvertretende Einwilligung und Entscheidungsfindung der Angehörigen
- Zusammenhang zwischen Entscheidungsfindung und Trauerbewältigung
- Bedeutung der Angehörigenbetreuung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema der Organspende und die damit verbundene psychische Belastung der Angehörigen ein. Im zweiten Kapitel wird das methodische Vorgehen der Arbeit erläutert. Das dritte Kapitel beleuchtet die Definition des Hirntods, das Transplantationsgesetz und den Ablauf der Organspende. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Trauerprozess und seinen Besonderheiten im Kontext der Organspende. Das fünfte Kapitel analysiert die Entscheidungsfindung der Angehörigen und deren Einfluss auf die Trauerbewältigung. Die Diskussion und das Fazit werden nicht in dieser Vorschau behandelt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Organspende, Hirntod, Trauerprozess, Entscheidungsfindung, Angehörigenbetreuung und psychodynamische Prozesse im Zusammenhang mit stellvertretender Einwilligung.
- Arbeit zitieren
- Katharina Everts (Autor:in), 2020, Die Psychodynamik der stellvertretenden Einwilligung bei der Organspende. Entscheidungsgründe und Trauerbewältigung von Angehörigen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511932