Bei der Lektüre von Paula Bubers Roman "Muckensturm" fallen zahlreiche Passagen auf, in denen Mitglieder der NSDAP als naive und unnütze Dilettanten dargestellt werden. Diese Sichtweise ist kein Einzelfall in der jüdischen Literatur aus der Zeit des Nationalsozialismus: Diese Darstellung habe ich in ähnlicher Form auch in Gerson Sterns "Die Waage der Welt" bemerkt.
Muckensturm gilt als „literarische Geschichtsschreibung“. Johannes Waßmer hält fest: "Die referentiellen regionalen Beschreibungen des Ortes Muckensturm ordnen den Roman geographisch ein und bieten gemeinsam mit den Zeitangaben, etwa dem Datum des Reichstagsbrands, eine Lektüre unter dem Vorzeichen der Darstellung historischer Wirklichkeit an." Angesichts dieser Einschätzung stellt sich die Frage, inwiefern die in "Muckensturm" gewählte Darstellung der NSDAP und ihrer Mitglieder von Historikern unterstützt wird. Ein Vergleich mit geschichtswissenschaftlichen Werken aus den Vierziger- und Fünfzigerjahren bietet sich an, um diese Fragestellung zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit baut somit auf folgender These auf: In "Muckensturm" werden die NSDAP und deren Mitglieder dilettantischer, naiver und manipulierbarer dargestellt als in geschichtswissenschaftlichen Werken.
Diese Arbeit soll jedoch keine komplette vergleichende Analyse bieten, die zur Bestätigung oder Ablehnung der These führt. Stattdessen handelt es sich um eine Vorarbeit, die Überlegungen zur Herangehensweise an die Fragestellung, zur Literatursuche und zu geeigneten Passagen aus dem Roman enthält. Des Weiteren entwickle ich anhand eines kleinen Ausschnitts aus Muckensturm die Vorgehensweise bei der Analyse.
Inhaltsverzeichnis
- „Das tragikomische Spiel“ – die NSDAP in Muckensturm
- Herangehensweise an die Fragestellung
- Auswahl geeigneter geschichtswissenschaftlicher Werke
- Für die Analyse geeignete Passagen in Muckensturm
- Beispielanalyse: Die Darstellung der NSDAP in Kapitel 16 im Vergleich mit einem geschichtswissenschaftlichen Werk
- Ausblick: Gründe für mögliche Unterschiede in der Darstellung der NSDAP
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der NSDAP und ihrer Mitglieder in Paula Bubers Roman "Muckensturm" im Vergleich mit geschichtswissenschaftlichen Werken aus den Vierziger- und Fünfzigerjahren. Das Ziel ist es, Unterschiede in der Darstellung der NSDAP in literarischen und historischen Werken aufzuzeigen und mögliche Gründe dafür zu beleuchten.
- Die Darstellung der NSDAP in "Muckensturm"
- Der Vergleich mit geschichtswissenschaftlichen Werken
- Die Rolle des historischen Kontextes in der Darstellung der NSDAP
- Die literarische Freiheit gegenüber historischer Genauigkeit
- Die Perspektive der jüdischen Autoren auf die NSDAP
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Darstellung der NSDAP in "Muckensturm" und beleuchtet die verschiedenen Aspekte, die in der Analyse berücksichtigt werden sollten. Es werden die verschiedenen Arten der NSDAP-Darstellung in der Literatur sowie die Rolle der Zeit und des historischen Kontextes untersucht. Das zweite Kapitel analysiert die Darstellung der NSDAP in einem ausgewählten Abschnitt aus "Muckensturm" im Vergleich mit einem geschichtswissenschaftlichen Werk. Es wird die Art und Weise untersucht, wie die NSDAP in beiden Werken dargestellt wird, und es werden die Unterschiede in der Darstellung hervorgehoben. Das dritte Kapitel bietet einen Ausblick auf mögliche Gründe für die Unterschiede in der Darstellung der NSDAP. Es werden Themen wie die literarische Freiheit, der historische Kontext und die Perspektive des Autors untersucht.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Paula Buber, Muckensturm, NSDAP, Geschichtswissenschaft, Vergleichende Analyse, Zeitgeschichte, Historischer Kontext, Jüdische Literatur, Literarische Freiheit, Darstellung, Perspektive.
- Arbeit zitieren
- Verena Binder (Autor:in), 2019, Die Darstellung der NSDAP-Mitglieder in Paula Bubers "Muckensturm", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512379