Warum erfahren Maßnahmen zur Entbürokratisierung in der öffentlichen Verwaltung eine breite Unterstützung, sind jedoch nur schwer durch- und umsetzbar? Diese Arbeit folgt der Annahme, dass es zwar durchaus möglich, jedoch nicht wünschenswert wäre, Bürokratie zu weit abzubauen, sondern dass die Aufgabe der Politik darin liegt, bürokratische Strukturen und Arbeitsweisen zu modernisieren und neu zu strukturieren.
Den Bürokraten werden einige Tugenden nachgesagt, wie Rechtschaffenheit, Pflichtgefühl, Gemeinsinn, ein unbeugsames Rechtsgefühl und schlichte Treue. Andererseits werden der Bürokratie auch viele Schwächen nachgesagt. So seien die Bürokraten bestechlich und faul. Sie seien unterwürfig nach oben und brutal nach unten. Bereits seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts gehört es zum Programm der Politiker, die Bürokratie zu verunglimpfen. Aber auch schon die alten Römer und Griechen haben ihre öffentliche Verwaltung kritisiert. Demnach ist der Ruf nach Bürokratieabbau und Entbürokratisierung so alt wie die Bürokratie selbst. Auch in der heutigen Zeit werden Entbürokratisierung und Deregulierung gefordert. Sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch Politikerinnen und Politiker verlangen dahingehend nach Maßnahmen.
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, werden zunächst einmal die begrifflichen Grundlagen definiert. Hierbei wird zuerst die öffentliche Verwaltung erläutert und von der Bürokratie abgegrenzt. Anschließend geht es um den umgangssprachlichen Begriff der Bürokratie. Danach wird der Idealtypus der Bürokratie beschrieben, wie Max Weber ihn in seinen Arbeiten erklärt. Am Ende des ersten Kapitels werden die verschiedenen Dimensionen der Bürokratietheorie aufgezeigt, um anknüpfend daran im nächsten Kapitel verständlicher erklären zu können, worum es sich bei Bürokratiekritik handelt. Nachfolgend werden im dritten Kapitel die Schwierigkeiten des Bürokratieabbaus herausgearbeitet.
Schließlich werden einige zumindest teilweise bereits umgesetzte Entbürokratiesierungsbemühungen beschrieben und weitere Möglichkeiten der Abschwächung von Bürokratie in der öffentlichen Verwaltung erläutert. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die sogenannte Gesetzesfolgenabschätzung gelegt sowie auf verschiedene Anpassungsmöglichkeiten der Kontakt- und Verwaltungsstrukturen innerhalb der öffentlichen Verwaltung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 begriffliche Grundlagen
- 1.1 der umgangssprachliche Bürokratiebegriff.
- 1.2 Bürokratietheorie nach Max Weber ......
- 1.3 Dimensionen der Bürokratietheorie..
- 2 Bürokratiekritik......
- 3 Schwierigkeiten des Bürokratieabbaus.
- 4 Möglichkeiten der Abschwächung von Bürokratie in der öffentlichen Verwaltung.
- 4.1 Gesetzesfolgenabschätzung.
- 4.2 Anpassung der Kontakt- und Verwaltungsstrukturen.......
- 5 Fazit......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, warum Maßnahmen zur Entbürokratisierung in der öffentlichen Verwaltung trotz breiter Unterstützung nur schwer durchführbar sind. Sie argumentiert, dass eine vollständige Abschaffung von Bürokratie zwar möglich, aber nicht wünschenswert ist und stattdessen eine Modernisierung und Neugestaltung bürokratischer Strukturen angestrebt werden sollte.
- Begriffliche Grundlagen der öffentlichen Verwaltung und Bürokratie
- Kritik an der Bürokratie und ihren negativen Folgen
- Herausforderungen bei der Reduzierung von Bürokratie
- Möglichkeiten zur Entbürokratisierung durch Gesetzesfolgenabschätzung und Anpassung der Verwaltungsstrukturen
- Die Bedeutung einer modernen und effizienten Bürokratie für eine funktionierende öffentliche Verwaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und führt in das Thema der Bürokratisierung und Entbürokratisierung ein. Das erste Kapitel definiert die begrifflichen Grundlagen der öffentlichen Verwaltung und der Bürokratie und beleuchtet den umgangssprachlichen Bürokratiebegriff sowie Max Webers Idealtypus der Bürokratie. Es werden verschiedene Dimensionen der Bürokratie beleuchtet und die Kritik an ihr vorgestellt.
Das dritte Kapitel analysiert die Herausforderungen, die mit dem Abbau von Bürokratie einhergehen. Das vierte Kapitel widmet sich den Möglichkeiten, Bürokratie in der öffentlichen Verwaltung abzuschwächen, indem es auf die Gesetzesfolgenabschätzung und die Anpassung der Kontakt- und Verwaltungsstrukturen eingeht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen öffentlicher Verwaltung, Bürokratie, Entbürokratisierung, Gesetzesfolgenabschätzung, Verwaltungsstrukturen, Modernisierung und Effizienz. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen der Entbürokratisierung und plädiert für eine moderne und effiziente Verwaltung, die auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet ist.
- Quote paper
- Mira Wiegand (Author), 2019, Schwierigkeiten in der Umsetzung von Maßnahmen zur Entbürokratisierung in der öffentlichen Verwaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512474