Die Arbeit analysiert die historische Identitätsbildung im Kontext von Kriminellen Organisationen. Sie eröffnet so eine Perspektive, die die identitätsstiftenden Elemente von kriminellen Organisationen sowie damit verbundene Dynamiken der Differenzmarkierung besser in den Blick nimmt. Identität wird dabei als eine bestimmte Art und Weise des Selbstverstehens und der Selbstinterpretation innerhalb einer kulturellen Subjektform definiert.
Der Begriff Subjekt wiederum bezeichnet ein Individuum, das durch die jeweils vorherrschenden historischen, sozialen und kulturellen Umstände vergesellschaftet wird. Der Fokus der Analyse soll dabei hauptsächlich auf den textuellen Darstellungsformen liegen, mit deren Hilfe eine mafiöse Identität hergestellt wird. Innerhalb der zu dieser Arbeit herangezogenen Quellen verorten sich die Akteure immer wieder auf eine ähnliche Art und Weise in einem Ensemble bestimmter Aussagen, welche einen historisch-spezifischen, italo-amerikanischen Mafia-Diskurs konstituieren.
Unter einem Diskurs wird ein Ensemble einzelner Aussagen verstanden, die regelmäßig in Erscheinung treten und gleichzeitig als funktionstragende Elemente des Diskurses agieren. Unter Aussagen versteht man keine grammatikalischen Einheiten der Sprache. Aussagen definieren sich über ihre Funktion innerhalb des Diskurses. Durch die Verortung der jeweiligen Akteure innerhalb des Diskurses entsteht eine mafiöse Identität. Aber auch durch das Tätigen bestimmter Praktiken wird eine mafiöse Identität hergestellt.
Der Rahmen der Analyse wird dabei grob auf die italo-amerikanische Mafia im Großraum New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingegrenzt. Die Analyse soll dabei hauptsächlich am Beispiel der Autobiografie des Mafiosis Jospeh Bonanno erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die italo-amerikanische Mafia
- Hauptteil
- Selbstbild der Mafia
- Wahrnehmung der Mafia durch die US-Regierung
- Politik der Mafia
- Mafiöse Praktiken
- Taktisches Lügen
- Gewalt
- Rituale
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die identitätsstiftenden Elemente der italo-amerikanischen Mafia zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Analyse fokussiert dabei auf die textuellen Darstellungsformen und Praktiken, durch die eine mafiöse Identität hergestellt wurde.
- Die Selbstwahrnehmung der Mafia und ihre Darstellung in mafiösen Selbstzeugnissen
- Die Wahrnehmung der Mafia durch die US-amerikanische Regierung und ihre politischen Strategien im Umgang mit der Mafia
- Die mafiösen Praktiken als Mittel zur Herstellung und Aufrechterhaltung einer mafiösen Identität
- Die Bedeutung von Sprache, Ritualen und Gewalt für die Konstruktion einer mafiösen Identität
- Die Rolle der Autobiografie als Quelle für das Verständnis mafiöser Identitätsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit definiert den Begriff der Identität im Kontext von kriminellen Organisationen und erläutert die Bedeutung der Analyse von Identitätsbildungsprozessen im Rahmen dieser Arbeit.
1.1 Die italo-amerikanische Mafia: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Begriffs „Mafia“ in den USA und zeichnet den historischen Kontext der Mafia-Entwicklung im frühen 20. Jahrhundert nach.
2.1 Selbstbild der Mafia: In diesem Kapitel wird das Selbstverständnis der Mafia anhand von mafiösen Selbstzeugnissen, insbesondere der Autobiografie von Joseph Bonanno, analysiert.
2.2 Wahrnehmung der Mafia durch die US-Regierung: Dieses Kapitel untersucht die Wahrnehmung der Mafia durch die US-amerikanische Regierung und die politischen Strategien im Umgang mit der Mafia.
2.3 Politik der Mafia: Dieses Kapitel analysiert die politischen Strategien und Taktiken der Mafia im Kontext der US-amerikanischen Gesellschaft.
3.1 Taktisches Lügen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der Täuschung und des taktischen Lügens im Rahmen mafiöser Praktiken.
3.2 Gewalt: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Gewalt als Mittel der Machtdemonstration und zur Herstellung mafiöser Machtverhältnisse.
3.3 Rituale: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Ritualen als identitätsstiftende Elemente und als Mittel zur Konsolidierung mafiöser Strukturen.
Schlüsselwörter
Italo-amerikanische Mafia, Identitätsbildung, organisierte Kriminalität, Selbstzeugnisse, Autobiografie, Joseph Bonanno, US-amerikanische Regierung, Politik, Taktisches Lügen, Gewalt, Rituale.
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- Anonym (Author), 2019, Identitätsstiftende Elemente in der italo-amerikanischen Mafia zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512528