Das Jahr 1806 stellt in der Geschichte eine wesentliche Zäsur dar. Einerseits wegen der militärischen Niederlage Preußens in der Schlacht bei Jena und Auerstedt. Andererseits wegen der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen und der Schaffung des Rheinbundes. In diese Zeit fällt auch die Erfurter Konferenz, welche 1808 stattfand. Sie ist eine der ersten Konferenzen nach dem Ende des Alten Reiches und gibt somit Aufschluss über Veränderungen, die das Ende der Frühen Neuzeit mit sich brachte. Diese Arbeit soll vor allem darlegen, inwieweit sich das Zeremoniell geändert hat.
Das Alte Reich erwies sich als ein komplexes Geflecht von Strukturen in jeglicher Hinsicht. Bereits die Frage, welches Territorium zum Reich gehörte, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Ebenso wenig gab es eine Verfassung. Die Struktur des Reiches wurde durch die Reichsgrundgesetze festgehalten. Diese sind: Die Goldene Bulle, der Ewige Landfrieden, der Augsburger Religionsfrieden und der Westfälische Friede. Diese Arbeit soll zunächst das Zeremoniell definieren und zeigen, was für ein Zeremoniell unabdingbar war. Der Erfurter Kongress eignet sich hierbei vorzüglich, denn dieser Kongress besitzt mehrere Besonderheiten.
Dieser Gipfel fand in einer französischen Exklave statt, die aber noch drei Jahre vorher preußisch war. Weiterhin war nahezu die komplette europäische politische Prominenz zugegen. Auch aus hierarchischen Gründen ist dieser Gipfel interessant. Ein Treffen von Fürsten oder auch Königen war in dieser Zeit keine seltene Erscheinung, aber ein Treffen zweier Kaiser war damals nicht alltäglich. Weiterhin waren vier Könige anwesend. Die Protagonisten des Kongresses kamen somit aus Frankreich und Russland. Hinzu kamen die Könige, Herzöge und Fürsten aus dem ehemaligen Alten Reich. Weiterhin waren auch Preußen und Österreich vertreten, die Gesandte entsendeten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Forschungsstand
- Das Zeremoniell
- Die Ausgangssituation
- Der Verlauf der Erfurter Konferenz
- Das Zeremoniell der Erfurter Konferenz
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Zeremoniell des Erfurter Kongresses von 1808, um die Veränderungen im höfischen Ritual an der Wende von der Frühen Neuzeit zur Moderne aufzuzeigen. Der Kongress, der inmitten der Umbrüche nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches stattfand, bietet eine einzigartige Perspektive auf die veränderten Machtverhältnisse und die damit einhergehenden Anpassungen des Zeremoniells.
- Die Bedeutung des Erfurter Kongresses als Symbol der neuen europäischen Ordnung
- Die Veränderungen des Zeremoniells im Kontext des Übergangs vom Alten Reich zur Moderne
- Die Rolle des Zeremoniells als Ausdruck von Macht und Prestige
- Die Bedeutung der Teilnehmer und ihre jeweilige Position in der europäischen Hierarchie
- Der Einfluss des französischen Kaiserreichs auf das höfische Zeremoniell
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel legt den historischen Kontext des Erfurter Kongresses dar und skizziert die Bedeutung des Jahres 1806 als Zäsur in der europäischen Geschichte.
- Der Forschungsstand: Dieses Kapitel beleuchtet die bisherige Forschung zum Erfurter Kongress und zu den Veränderungen im höfischen Ritual. Es stellt wichtige Forschungsbeiträge und ihre Schwerpunkte vor.
- Das Zeremoniell: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Zeremoniell" im historischen Kontext und analysiert seine Bedeutung für die soziale Ordnung und den Ausdruck von Macht in der Frühen Neuzeit.
- Die Ausgangssituation: Dieses Kapitel beschreibt die politischen und militärischen Vorbedingungen des Erfurter Kongresses und verdeutlicht die Motivationen der beteiligten Mächte.
Schlüsselwörter
Erfurter Kongress, Zeremoniell, Frühe Neuzeit, Moderne, Höfisches Ritual, Machtverhältnisse, Europäische Politik, Napoleon, Heiligen Römischen Reich, Preußen, Russland, Österreich
- Arbeit zitieren
- Christian Schwambach (Autor:in), 2011, Der Erfurter Kongress von 1808. Das Zeremoniell zwischen Früher Neuzeit und Moderne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512668