Im Zuge des demographischen Wandels wächst die Gruppe der älteren Menschen mit Hilfebedarf. Eine besondere Herausforderung ist der Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen, da sie in besonders hohem Umfang Hilfestellungen bedürfen. Es gibt jedoch zu wenige Pfleger, die die nötige Zeit aufbringen können. Kann vor diesem Hintergrund die Würde der Demenzerkrankten gewahrt werden?
Was verstehen wir unter der Menschenwürde? Wie muss eine menschlich korrekte Grundhaltung gegenüber Mitmenschen aussehen? Welche Bedürfnisse haben demenziell veränderte Menschen? Greift der Inklusionsgedanke diese Bedürfnisse auf? Welche Anforderungen stellt die Demenz an das Umfeld der Betroffenen und wie kann die Soziale Arbeit helfen?
Julia Dörrbecker stellt die Frage, ob ethische Überlegungen zu einem würdevollen Umgang mit Demenzerkrankten praktisch überhaupt umsetzbar sind. Sie untersucht, welche Umstände zu würdeverletzendem Verhalten führen und wie die Soziale Arbeit in solchen Fällen tätig werden kann. Für Sozialarbeiter/innen stellt sie konkrete Konzepte und Handlungsmöglichkeiten vor, die sicherstellen, dass die Würde aller Beteiligten gewahrt bleibt.
Aus dem Inhalt:
- Menschenrechte;
- Grundgesetz;
- Pflegenotstand;
- demographischer Wandel;
- Resignation;
- Senioren-WG
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Demographischer Wandel und das gehäufte Auftreten von Demenz
- 3 Demenz (Medizinische Perspektive)
- 3.1 Definition und Thesen zur Entstehung
- 3.2 Demenzformen
- 3.3 Symptome und Verlauf der Krankheit
- 3.4 Möglichkeiten zur Beeinflussung der Demenz
- 4 Demenz und Würde
- 4.1 Die Begrifflichkeit „Würde“
- 4.2 Identitätsfindung im sozialen Kontext
- 4.3 Respekt als Basis allen Handelns
- 4.4 'Verrückt sein - Akzeptanz der Realität des demenziell veränderten Menschen
- 4.5 Ressourcenorientiertes Denken und Handeln
- 4.6 Handlungsmaximen
- 5 Bedürfnisse des demenziell veränderten Menschen aus sozialpsychologischer Perspektive
- 5.1 Bedürfnisse des Menschen im Allgemeinen
- 5.2 Bedürfnisse des dementen Menschen
- 5.3 Grenzen der Inklusion
- 6 Wahrung der Würde durch Schaffung adäquater Lebensumstände aus der Perspektive der Sozialen Arbeit
- 6.1 Bedürfnisorientierter Umgang
- 6.2 Begegnung auf Augenhöhe
- 6.3 Recht auf Sexualität und soziale Kontakte
- 6.4 Wahrung von Privatsphäre
- 6.5 Schaffung von Freude
- 6.6 Förderung des Kohärenzgefühls
- 7 Sicherheit durch angepassten Wohnraum
- 7.1 Häusliche Pflege im Familienkontext
- 7.2 Teilstationäre Pflege (Tagesstätte)
- 7.3 Senioren WG
- 7.4 Vollstationäre Pflege im Altenwohn- und Pflegeheim
- 7.5 Demenzdorf
- 8 Herausforderungen im System „Pflegeheim“
- 8.1 Das Image der Pflegeheime
- 8.2 Ökonomisierung des Gesundheitswesen
- 8.3 Pflegenotstand und unzureichende Arbeitsbedingungen
- 8.4 Sprachbarrieren zwischen Pflegepersonal und Heimbewohner
- 8.5 Arbeit unter Zeitdruck
- 8.6 Das System „Heim“ und der demenziell veränderte Mensch
- 8.7 Schublade „Demenz“
- 8.8 Gewalt gegen alte Menschen
- 8.9 Aggression, Resignation und Rückzugstendenzen bei Heimbewohnern
- 9 Auftrag der Sozialen Arbeit im Bereich Demenz
- 9.1 Soziale Arbeit als Vermittler für das Grundrecht auf Würde
- 9.2 Schnittstellenarbeit - neutral, engagiert und sachkundig
- 9.3 Soziale Arbeit als Öffentlichkeitsarbeit für demenziell veränderte Menschen
- 9.4 Schulungen
- 9.5 Pflegeberatung
- 9.6 Politisches Engagement
- 10 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Bedeutung der Sozialen Arbeit bei der Wahrung der Würde demenzerkrankter Patienten zu beleuchten. Sie untersucht den Umgang mit Demenz aus verschiedenen Perspektiven, sowohl aus medizinischer Sicht als auch aus sozialpsychologischer und sozialpädagogischer Perspektive. Im Vordergrund steht die Frage, wie die Würde des Menschen mit Demenz im Alltag gewahrt und gefördert werden kann.
- Der demographische Wandel und die steigende Anzahl demenziell erkrankter Menschen
- Die medizinischen Aspekte der Demenz, einschließlich Definition, Entstehung, Formen, Symptome und Verlauf
- Das Konzept der Würde im Zusammenhang mit Demenz und die Bedeutung von Respekt, Akzeptanz und Ressourcenorientierung
- Die Bedürfnisse des demenziell veränderten Menschen und die Herausforderungen im Kontext der Inklusion
- Die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Schaffung adäquater Lebensumstände und der Wahrung der Würde demenzerkrankter Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz des Themas "Demenz und Würde".
- Kapitel 2: Demographischer Wandel und das gehäufte Auftreten von Demenz: Dieses Kapitel beleuchtet den demographischen Wandel und die steigende Anzahl demenziell erkrankter Menschen, die eine besondere Herausforderung für die Gesellschaft darstellen.
- Kapitel 3: Demenz (Medizinische Perspektive): Hier werden die medizinischen Aspekte der Demenz erläutert, einschließlich Definition, Entstehung, Formen, Symptome und Verlauf der Krankheit. Es werden auch Möglichkeiten zur Beeinflussung der Demenz beleuchtet.
- Kapitel 4: Demenz und Würde: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Würde im Zusammenhang mit Demenz. Es wird die Bedeutung von Respekt, Akzeptanz und Ressourcenorientierung im Umgang mit demenziell veränderten Menschen hervorgehoben.
- Kapitel 5: Bedürfnisse des demenziell veränderten Menschen aus sozialpsychologischer Perspektive: Dieses Kapitel befasst sich mit den Bedürfnissen des demenziell veränderten Menschen aus sozialpsychologischer Sicht. Es werden die allgemeinen Bedürfnisse des Menschen sowie die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz beleuchtet. Darüber hinaus werden die Grenzen der Inklusion in Bezug auf Demenz thematisiert.
- Kapitel 6: Wahrung der Würde durch Schaffung adäquater Lebensumstände aus der Perspektive der Sozialen Arbeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Wahrung der Würde demenzerkrankter Menschen. Es werden verschiedene Aspekte des bedürfnisorientierten Umgangs, der Begegnung auf Augenhöhe und der Schaffung adäquater Lebensumstände erörtert.
- Kapitel 7: Sicherheit durch angepassten Wohnraum: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Wohnformen für demenziell veränderte Menschen, wie z.B. häusliche Pflege, Tagesstätte, Senioren-WG, vollstationäre Pflege und Demenzdorf. Es werden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Wohnformen im Hinblick auf die Wahrung der Würde und die Bedürfnisse der Betroffenen diskutiert.
- Kapitel 8: Herausforderungen im System „Pflegeheim“: Dieses Kapitel beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Pflege demenziell veränderter Menschen in Pflegeheimen verbunden sind. Es werden Themen wie das Image der Pflegeheime, die Ökonomisierung des Gesundheitswesens, der Pflegenotstand und unzureichende Arbeitsbedingungen, Sprachbarrieren, Arbeit unter Zeitdruck, Gewalt gegen alte Menschen und Aggression, Resignation und Rückzugstendenzen bei Heimbewohnern erörtert.
- Kapitel 9: Auftrag der Sozialen Arbeit im Bereich Demenz: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Auftrag der Sozialen Arbeit im Bereich der Demenz. Es wird die Bedeutung der Sozialen Arbeit als Vermittler für das Grundrecht auf Würde, die Rolle der Schnittstellenarbeit und die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für demenziell veränderte Menschen hervorgehoben. Auch Schulungen, Pflegeberatung und politisches Engagement werden als wichtige Aufgaben der Sozialen Arbeit im Bereich Demenz vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Demenz, Würde, Soziale Arbeit, Bedürfnisse, Inklusion, Pflege, Lebensumstände, Pflegeheim, Herausforderungen, Öffentlichkeitsarbeit und politisches Engagement. Diese Begriffe spiegeln die zentralen Themen und Inhalte der Arbeit wider und verdeutlichen die Bedeutung der Sozialen Arbeit bei der Wahrung der Würde demenzerkrankter Menschen.
- Arbeit zitieren
- Julia Dörrbecker (Autor:in), 2020, Die Bedeutung der Sozialen Arbeit bei der Wahrung der Würde demenzerkrankter Patienten. Ist die Würde des Menschen unantastbar?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512672