Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist ganz offensichtlich ein Körperlicher und scheint nur schwerlich auf historische Entwicklungen zurückzuführen sein. Männer haben einen Penis und Frauen eine Vagina, Frauen menstruieren und Männer nicht. Dieser Unterschied manifestiert sich schlicht in der Betrachtung, dass es zwei Geschlechter gibt. Allerdings ist diese Erkenntnis, so selbstverständlich sie uns heute erscheinen mag, ein modernes Produkt und war zu früheren Zeiten keineswegs gegeben, sie war schlicht eine andere.
In diesem Essay soll der historische Übergang vom Ein-Geschlecht-Modell zum Zwei-Geschlechter-Modell skizziert und die darauf aufbauende Unterscheidung zwischen sex und gender beschrieben werden. Es stellen sich also die Fragen, wie sich die Entwicklung zur modernen Geschlechteridentität vollzogen hat und wie diese sich heute präsentiert.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das Ein-Geschlecht-Modell
- a. Die Vorstellung von der Gleichgeschlechtlichkeit
- b. Der Mann als Maßstab
- c. Die Erklärung von Geschlechtsunterschieden
- III. Das Zwei-Geschlecht-Modell
- a. Die wissenschaftliche Loslösung
- b. Die politische Notwendigkeit
- c. Die Suche nach Beweisen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit dem historischen Übergang vom Ein-Geschlecht-Modell zum Zwei-Geschlecht-Modell und analysiert die Entwicklung der modernen Geschlechteridentität. Dabei liegt der Fokus auf dem Buch "Auf den Leib geschrieben - Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud" von Thomas Laqueur.
- Die historische Entwicklung des Geschlechterverständnisses
- Das Ein-Geschlecht-Modell in der Antike und im Mittelalter
- Der Einfluss der Aufklärung auf das Geschlechterverständnis
- Die Entstehung des Zwei-Geschlecht-Modells in der Moderne
- Die Konstruktion von Geschlechterunterschieden durch die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt die Grundannahmen des Essays dar und erläutert, wie die Vorstellung von zwei biologisch getrennten Geschlechtern ein historisches Produkt ist. Der Essay setzt sich zum Ziel, den Übergang vom Ein-Geschlecht-Modell zum Zwei-Geschlecht-Modell zu skizzieren und die Unterscheidung zwischen Sex und Gender zu beschreiben.
II. Das Ein-Geschlecht-Modell
Dieses Kapitel beschreibt die Vorstellung von der Gleichgeschlechtlichkeit von Mann und Frau, die im antiken und mittelalterlichen Abendland vorherrschte. Dabei wird die Sichtweise auf die weiblichen Geschlechtsorgane als das "nach innen gestülpte Pendant" der männlichen dargestellt. Die Frau wurde als unvollkommene Version des Mannes verstanden, die sich durch einen Mangel an vitaler Hitze von ihm unterschied.
III. Das Zwei-Geschlecht-Modell
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung des Zwei-Geschlecht-Modells in der Aufklärung. Die wissenschaftliche Revolution und die politische Situation in Europa führten zu einem Umdenken, bei dem die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau in den Vordergrund rückten. Der Essay beleuchtet den Zusammenhang zwischen der Deklaration der Gleichheit aller Menschen in der Französischen Revolution und der Notwendigkeit, die patriarchale Struktur der Gesellschaft zu erhalten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in diesem Essay sind: Geschlechteridentität, Ein-Geschlecht-Modell, Zwei-Geschlecht-Modell, Sex, Gender, Gleichgeschlechtlichkeit, Aufklärung, Wissenschaft, Politik, Gesellschaft, Körper, Biologie, Anatomie, Galen, Laqueur.
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- Simon Eder (Author), 2005, Die Konstruktion der Geschlechteridentität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51268