Wie gesellschaftliche Körpervorstellungen gebildet werden und welche grundlegenden gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhänge derartige Trendbewegungen repräsentieren, ist Gegenstand der Soziologie und eine grundlegende Fragestellung des Teilbereiches der Körpersoziologie. Gegenstand dieser Arbeit ist eine empirische Untersuchung von weiblichen Körperbildern am Beispiel von Fitness- und Ernährungszeitschriften. Im Verlauf dieser Arbeit wird anhand der "grounded theory" ein paradigmatisches Modell für das Phänomen Körperbild entwickelt, das als Ausgangspunkt für den Vergleich männlicher und weiblicher Körperbilder verwendet wird. Die Zielsetzung der Arbeit ist es, anhand der empirischen Untersuchung und der Modellbildung jeweils ein Symbolsystem für das Körperbild der Norm-Frau und des Norm-Mannes abzuleiten.
Derzeit lehnen sich immer mehr Frauen gegen den "Size Zero"-Trend auf. Die Seiten in sozialen Netzwerken, wie die Facebook Seiten Fit´n´Female, Fitness Girls, The fit mom et cetera, die der Trendbewegung "Strong not Skinny" folgen, häufen sich. Dabei folgen die Seiten dem gleichen Prinzip: Athletisch definierte weibliche Körper werden als begehrenswert und prestigeträchtig dargestellt. Die Bezeichnung "Strong" wird hier mit starken, selbstbewussten und gesunden Frauen assoziiert, die zu ihren weiblichen Rundungen stehen und dem Schönheitsideal der mageren "Size Zero"-Körper trotzen. Trotz des Hypes um starke weibliche Körper richtet sich die Körpervorstellung vieler Frauen dennoch nach dem Aussehen prominenter Personen, zum Beispiel nach dem Körper von Victoria Beckham, die als Designerin und Trendsetterin oftmals als Auslöserin der "Size Zero"-Trendbewegung bezeichnet wird. Ob nun der "strong is the new skinny"-Trend oder die "Size Zero"-Körperideale, beides sind Trendbewegungen, die dem Phänomen Körperbild zugeordnet werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand und Zielsetzung
- Vorgehensweise und Aufbau
- Theoretischer Hintergrund
- Der soziologische Beitrag
- Klassiker in der Soziologie des Körpers
- Aktuelle „body turn“ Entwicklungen
- Arbeiten am Körper
- Empirische Untersuchung
- Methodik
- Materialvorstellung
- Ergebnisse
- Generalisierung des Wohlbefindens
- Functional food
- Werbung
- Symbolsystem einer Norm-Frau
- Paradigmatisches Modell
- Interpretation und Diskussion
- Fazit
- Methodenreflexion
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit einer empirischen Untersuchung weiblicher Körperbilder anhand von Fitness- und Ernährungszeitschriften. Ziel ist es, mittels „grounded theory“ ein paradigmatisches Modell für das Phänomen Körperbild zu entwickeln, um damit männliche und weibliche Körperbilder zu vergleichen und jeweils ein Symbolsystem für die Norm-Frau und den Norm-Mann abzuleiten.
- Soziale Konstruktion von Körperbildern
- Aktuelle Entwicklungen des Körperbildes im Kontext von Fitness und Ernährung
- Vergleich von männlichen und weiblichen Körperbildern
- Analyse von Symbolsystemen in Fitness- und Ernährungszeitschriften
- Entwicklung eines paradigmatischen Modells für das Phänomen Körperbild
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Gegenstand und die Zielsetzung der Arbeit vor und beschreibt die Vorgehensweise und den Aufbau. Das Kapitel „Theoretischer Hintergrund“ liefert eine literaturbasierte Einführung in grundlegende Theorien der Körpersoziologie, insbesondere die Arbeiten von Michel Foucault und Norbert Elias. Aktuelle Entwicklungen zum Thema Körperbild werden ebenfalls beleuchtet, sowie Formen der Arbeit am Körper, die mit der Identitätsarbeit in Verbindung stehen. Die empirische Untersuchung umfasst die Methodik, Materialvorstellung, Ergebnisdarstellung und die Entwicklung eines paradigmatischen Modells für das Phänomen Körperbild. Das Kapitel „Interpretation und Diskussion“ analysiert das Symbolsystem der Norm-Frau und vergleicht es mit dem Symbolsystem des Norm-Mannes. Im Fazit erfolgt eine Methodenreflexion, Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen für zukünftige Forschungen.
Schlüsselwörter
Körperbild, Fitness, Ernährung, Zeitschriften, „grounded theory“, Symbolsystem, Norm-Frau, Norm-Mann, soziologische Theorien, Michel Foucault, Norbert Elias, Identitätsarbeit, empirische Untersuchung, paradigmatisches Modell.
- Arbeit zitieren
- Sevin Klunter (Autor:in), 2016, Weibliche Körperbilder in Fitness- und Ernährungszeitschriften. Wie werden gesellschaftliche Körpervorstellungen gebildet?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512704