Die Effektstärkeneinschätzung anhand graphischer Darstellungen nimmt in alltäglichen und wissenschafts-psychologischen Kontexten eine vermehrte Relevanz zur Abbildung zentraler Inhalte ein. Jedoch zeigen die vor allem zu linearen Trends erhobenen Untersuchungen, dass hierbei keine Objektivität vorliegt aufgrund subjektiver Urteilsverzerrungen in Abhängigkeit vom Design. 231 Probanden, mehrheitlich Frauen nahmen an einem Online-Experiment mit einem 4 x 3 within-subject-Design der FernUniversität in Hagen teil, bei dem die ermittelten absoluten Abweichungen der subjektiven Schätzungen von cohens d und den tatsächlichen Werten von d analysiert wurden. Die domänenspezifische Auswertung stellte einen signifikanten Effekt der Einschätzungen von Überlappungen anhand von Normalverteilungen fest, zeigte aber anhand dieser Diagrammart keine exaktere Schätzung von numerischen Werten und hierbei auch keinen hoch signifikanten Wert auf Grundlage von Punktdiagrammen. Gemäß vorheriger Forschung steht die Diagrammlesbarkeit in Abhängigkeit vom Aufgabentyp und bedarf einer verantwortungsvollen Konzeption. Hieran anknüpfend sind bei zukünftigen Replikationen eine ausgewogene Stichprobe und eine Überarbeitung des Settings angemessen, um verifizierte Implikationen für den Alltags- und den wissenschaftlichen Nutzen grafischer Effektstärken zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einschätzung der Effektstärke grafischer Darstellungen
- Zusammenfassung
- Visuelle Darstellung statistischer Werte
- Zum Ablesen der Effektstärke grafischer Darstellungen
- Zur Einschätzung der Größe eines Effekts
- Interpretation der Effektstärke anhand von Graphiken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit zielt darauf ab, die Effektivität der Einschätzung von Effektstärken anhand verschiedener grafischer Darstellungsformen zu untersuchen. Dabei wird der Einfluss unterschiedlicher Diagrammtypen auf die subjektive Wahrnehmung von Effektgrößen analysiert.
- Bewertung der Genauigkeit von Effektstärkeneinschätzungen anhand grafischer Darstellungen
- Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Diagrammtypen (z.B. Punktdiagramm, Boxplot, Normalverteilungskurve) auf die Einschätzung von Effektstärken
- Analyse der Rolle subjektiver Verzerrungen bei der Interpretation von Effektstärken in grafischen Darstellungen
- Bewertung der Lesbarkeit und Verständlichkeit verschiedener Diagrammtypen in Bezug auf Effektstärkeneinschätzungen
- Identifizierung von Faktoren, die die Genauigkeit der Effektstärkeneinschätzung anhand grafischer Darstellungen beeinflussen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in das Thema der Effektstärkeneinschätzung anhand grafischer Darstellungen ein und stellt die Relevanz dieses Themas im Kontext von wissenschaftlichen und alltäglichen Anwendungen dar.
- Kapitel 2 beleuchtet die visuelle Darstellung statistischer Werte und betont die Bedeutung von Datengraphiken zur Veranschaulichung komplexer Relationen und zur Kommunikation von wissenschaftlichen Erkenntnissen.
- Kapitel 3 präsentiert empirische Befunde zum Ablesen von Effektstärken anhand unterschiedlicher grafischer Darstellungen. Es werden verschiedene Diagrammtypen, wie z.B. Normalverteilungskurven, Balkendiagramme und Punktdiagramme, im Hinblick auf ihre Eignung zur visuellen Darstellung von Effektgrößen diskutiert.
- Kapitel 4 erläutert die Einstufung von Effektstärken anhand von Richtlinien und stellt die unterschiedlichen Interpretationen von Effektstärken anhand von Graphiken dar.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Effektstärke, grafische Darstellung, Diagrammtypen, Normalverteilung, Punktdiagramm, Boxplot, subjektive Wahrnehmung, Verzerrung, Lesbarkeit, Verständlichkeit, wissenschaftliche Kommunikation, Forschungsmethodik, Datenvisualisierung.
- Quote paper
- Nora Schrader (Author), 2019, Die Effektstärke unterschiedlicher grafischer Darstellungsarten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512729