Die Arbeit beschäftigt sich mit den Bedingungen und Auswirkungen eines transnationalen Hintergrunds auf das Selbstverständnis und die kulturelle Selbstverortung transkultureller Frauen der zweiten Generation in Deutschland. Im Zentrum der Arbeit steht das Konzept der kulturellen Hybridität, da es die vielfältigen Lebenswelten und Lebenskonzepte widerspiegelt, welche wir in einer globalisierten Welt unentwegt begegnen.
Bedingt durch einen Wandel und Anstieg der Migrationsformen müssen sich zunehmend mehr Menschen den Herausforderungen eines "Zwischen-den-Kulturen-Stehens" und der damit einhergehenden Frage nach der eigenen Identität und nach einer Zugehörigkeit stellen. Um die Problematik von Identifikation und Zugehörigkeitsgefühl, formte sich die Frage, wie sich bestimmte kulturelle Einflüsse auf die Identitätsentwicklung dieser Menschen auswirken.
Angesichts der widersprüchlichen Selbsterfahrungen der unterschiedlichen Lebenswelten stellt sich auch die Frage nach der Kohärenz als einem Gefühl der inneren Stimmigkeit des eigenen Lebens. Wie gestaltet sich das Leben zwischen den Kulturen und welche Strategien werden bei der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten angewendet? In Verbindung dazu soll erörtert werden, welche Dynamiken für die Konstruktion kultureller Zugehörigkeit hybrider Identitäten verantwortlich sind und welche besonderen Herausforderungen und Chancen sich für diese Menschen und die Gesellschaft daraus ergeben.
Schon immer waren Menschen von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen umgeben. Nicht nur Grenzen zwischen den Ländern definierten den menschlichen Handlungsrahmen, sondern auch jene Grenzen zwischen sozialem Stand, Religionen oder Kulturen. Gleichzeitig gab es auch seit jeher Menschen, die diese Grenzen überschritten und neu definierten. So sind Fragen nach der eigenen Identität und der Herkunft einem jeden wohlbekannt. Im Besonderen aber Menschen mit Migrationserfahrung dürften auf diese Frage keine simple Antwort haben. Sie müssen sich mit den verschiedenen Lebenswelten auseinandersetzten, sie reflektieren und miteinander in Einklang bringen. So gehören transkulturelle Identitäten und Biografien nicht erst seit der Globalisierung zu den realen Lebenswelten vieler Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kultur und Identität
- Der Kulturbegriff
- Der Identitätsbegriff
- Kulturelle Identität
- Hybridität
- Hybride Kulturen
- Das Modell der Transkulturalität
- Hybride Identitäten
- Theorie spätmoderner Identität
- Das Modell der alltäglichen Identitätsarbeit
- Hybride kulturelle Identität
- Hybridität als Bewusstseinserweiterung
- Die Konstruktion einer kulturellen Identität
- Kulturkonflikt oder Kulturelle Navigation?
- Die Aushandlung von Zugehörigkeiten
- Selbst- und Fremddifferenzierung
- Die Beziehung zu Raum und Ort
- Die mobile Heimat
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Herausforderungen und Chancen der Identitätsbildung von transkulturellen Frauen der zweiten Generation in Deutschland. Der Fokus liegt dabei auf dem Konzept der kulturellen Hybridität, das die Vielschichtigkeit der Lebenswelten in einer globalisierten Welt widerspiegelt. Die Arbeit analysiert die Einflüsse von Migration auf die Konstruktion von hybriden Identitäten und beleuchtet die dynamischen Prozesse der kulturellen Zugehörigkeit.
- Transnationale Identitätskonstruktion
- Kulturelle Hybridität als Bewusstseinserweiterung
- Aushandlung von Zugehörigkeit und Selbst- und Fremddifferenzierung
- Die Bedeutung von Raum und Ort für die Identitätsbildung
- Herausforderungen und Chancen der Hybriden Identität für Individuen und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der transkulturellen Identitäten ein und beleuchtet die Bedeutung von Migration für die Entstehung neuer Identitätskonstruktionen. Kapitel 1 widmet sich der Definition von Kultur und Identität und stellt die enge Verbindung zwischen diesen beiden Begriffen heraus. Kapitel 2 erörtert das Konzept der Hybridität, untersucht hybride Kulturen und das Modell der Transkulturalität und analysiert die Theorien der spätmodernen Identität und der alltäglichen Identitätsarbeit. Schließlich wird die Bedeutung von Hybridität als Bewusstseinserweiterung hervorgehoben.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Konstruktion einer kulturellen Identität und befasst sich mit den Herausforderungen der kulturellen Navigation, der Aushandlung von Zugehörigkeit, der Selbst- und Fremddifferenzierung sowie der Beziehung zu Raum und Ort. Das Kapitel beleuchtet auch die Frage nach der mobilen Heimat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen transkulturelle Identität, Hybridität, Migration, Kulturkonflikt, kulturelle Navigation, Zugehörigkeit, Selbst- und Fremddifferenzierung, Raum und Ort, mobile Heimat, transkulturelle Frauen, zweite Generation, Deutschland, qualitative ethnographische Interviews.
- Quote paper
- Tatjana Mayroth (Author), 2019, Patchwork Identitäten. Hybride Identitätskonstruktionen transkultureller Migrantinnen in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512946