Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob es eine präsente und lebendige Kunstform gibt, die für die lokalen Bewohner Afrikas einen realen Stellenwert und auch eine praktische Funktion ausweist oder ob die Kunst Afrikas nur einer kleinen westlichen Elite vorbehalten ist? Der Fokus liegt hierbei auf einem speziellen künstlerisches Phänomen, nämlich dem der meist informellen Künstler der realen Bilderwelten der Städte Afrikas.
Es soll zum einen der postmoderne Diskurs afrikanischer Kunst dargestellt werden, wodurch im weiteren die Frage beantwortet werden soll, ob die naive Kunst, der akademischen Kunst in ihrer Bedeutung für die Menschen untergeordnet ist und ob beide Kategorien von Kunstschaffenden einen legitimen Anspruch besitzen sich als Künstler zu verstehen. Im weiteren geht der Autor auf die zahlreichen Berufsmalern ein, die den bunten Straßen ihre einzigartige und lebendige Gestalt geben und deren Kunst als Symbol- und Informationsträger fungiert. Die vorliegende Arbeit ist dabei in zwei Teile gegliedert, wobei im ersten auf die zugrunde liegenden historischen Rezeption eingegangen wird, wie auf die Problematik von "Authentizität" und Multikulturalität. Auch wird die afrikanische Moderne in ihren verschiedenen Stadien betrachtet.
Im zweiten Teil werden exemplarisch, anhand des Künstlers Cheri Samba, die Problematik der Aufrechterhaltung von Individualität unter dem Erwartungsdruck des globalen Kunstmarkts, dargestellt. Dieser Künstler wurde ausgewählt, da er nach Meinung des Autors einen relevanten Einblick, des zweifelhaften Umgangs afrikanischer Künstler mit mit dem globalen Kunstmarkts demonstriert. Samba wird dabei exemplarisch herangezogen, um zum einen die Abhängigkeit außereuropäischer Künstler abzuzeichnen, aber auch um ein Beispiel zu nennen für einen Aufstieg vom Kunsthandwerk zu anerkannter Kunst.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- REKAPITULATION DER AFRIKANISCHEN MODERNE
- KULTURIMPERIALISMUS & AUTHENTIZITÄT
- DIE FRAGE NACH DEM » AFRIKANISCHEN « KUNSTVERSTÄNDNIS
- REKLAMEMALEREI ODER URBAN ART
- BEISPIEL DER „PEINTRES NAIFS“ UND DER „PEINTRES POPULAIRES“
- DER FALL CHÉRI SAMBA
- RESÜMEE UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der afrikanischen Kunst ab 1960 und untersucht die Frage, ob es eine lebendige Kunstform gibt, die für die lokale Bevölkerung einen realen Stellenwert und eine praktische Funktion hat. Sie analysiert den Diskurs um afrikanische "Authentizität" und beleuchtet das Phänomen der informellen Künstler in den Städten Afrikas.
- Der postmoderne Diskurs afrikanischer Kunst
- Die Bedeutung von naiver Kunst im Vergleich zur akademischen Kunst
- Die Rolle von Berufsmalern in der Gestaltung des öffentlichen Raums
- Die Problematik der Aufrechterhaltung von Individualität im globalen Kunstmarkt
- Die Abhängigkeit afrikanischer Künstler vom internationalen Kunstmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Arbeit beleuchtet die Frage nach der Relevanz von afrikanischer Kunst für die lokale Bevölkerung und stellt den Zusammenhang mit dem Diskurs um "Authentizität" her.
Rekapitulation der afrikanischen Moderne: Dieses Kapitel behandelt die Entstehung von Kunstschulen in der Kolonialzeit und deren Einfluss auf die Entwicklung einer modernen afrikanischen Kunst. Es beleuchtet das Spannungsfeld zwischen westlicher und afrikanischer Kunst sowie die Bedeutung von Bewegungen wie der Négritude.
Reklamemalerei oder Urban Art: Dieser Abschnitt widmet sich dem Phänomen der informellen Künstler in afrikanischen Städten und analysiert die Rolle ihrer Kunst als Symbol- und Informationsträger.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themen afrikanische Kunst, postkoloniale Utopie, Transnationalismus, Kunstverständnis, Authentizität, Naive Kunst, Reklamemalerei, Urban Art, Globaler Kunstmarkt, Chéri Samba.
- Quote paper
- Tatjana Mayroth (Author), 2017, Zwischen postkolonialer Utopie und Transnationalismus. Theorie und Praxis afrikanischer Kunst ab 1960, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512997