Die Bachelorarbeit soll die These verfolgen, dass das Konzept der Lebensweltorientierung im Bereich der Freizeitbegleitung den Bedürfnissen von Menschen mit der ASS (die Autismus-Spektrum-Störung) gerecht werden kann und somit eine große Bedeutung für diese Arbeit hat. Ziel der Thesis ist es demnach festzustellen, ob und inwiefern das Konzept der Lebensweltorientierung die Defizite und Ressourcen von Menschen mit Autismus aufgreift und ausgleichen kann, um ihnen eine bessere Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglichen zu können.
Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass die ASS immer häufiger im Fokus unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen steht. Immer mehr Einrichtungen und Vereine spezialisieren sich auf die Arbeit mit Menschen mit der ASS. Oft werden jedoch die gängigen Konzepte und Arbeitsweisen in der Sozialpädagogik den Menschen mit Autismus nicht gerecht, da deren Besonderheiten und Bedürfnisse nicht ausreichend beachtet werden.
Ein mögliches Konzept, welches besonders am Erleben des Einzelnen und seiner Wahrnehmung anknüpft, ist das der Lebensweltorientierung. Bei der ASS handelt es sich um eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, welche durch Schwierigkeiten in der Wahrnehmung und der Verarbeitung von Umwelt- und Sinnesreizen gekennzeichnet ist. Die Lebensweltorientierung stellt mit ihrer Fokussierung auf die Lebenswelt des Menschen, welche abhängig ist von den Erfahrungen und Deutungen der Menschen, ein Konzept dar, das in der Arbeit mit autistischen Menschen viel Wirkung zeigen könnte. Ein Handlungsfeld, welches die Zusammenarbeit mit Menschen mit der ASS rechtlich rahmt, ist das der Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII mit dem Jugendamt als Kostenträger.
Um der aufgestellten These und dem Thema dieser Bachelorarbeit auf den Grund zu gehen, soll im Folgenden ein umfassendes theoretisches Fundament geschaffen werden, indem detailliert auf die drei Themenschwerpunkte Autismus-Spektrum-Störung, Lebensweltorientierung und Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII eingegangen wird. Dabei werden hauptsächlich die Dimensionen und Handlungsmaxime der lebensweltorientierten Arbeit analysiert und auf die Bedürfnisse von Menschen mit der ASS angewandt. Zum Schluss soll ein Fazit darüber gezogen werden, inwiefern die lebensweltorientierte Arbeit besonders für den Umgang mit autistischen Menschen geeignet ist und wie dies im Rahmen der Freizeitbegleitung deutlich wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Konzept der Lebensweltorientierung
- 2.1 Begriffsbestimmungen
- 2.1.1 Lebenswelt
- 2.1.2 Alltag
- 2.1.3 Lebensweltorientierung
- 2.2 Die Rekonstruktion der Lebenswelt
- 2.3 Dimensionen der lebensweltorientierten Arbeit
- 2.4 Handlungsmaxime der lebensweltorientierten Arbeit
- 3. Grundlagen der Autismus-Spektrum-Störung
- 3.1 Begriffsbeschreibung
- 3.2 Erscheinungsformen der Autismus-Spektrum-Störung
- 3.3 Symptomatik
- 4. Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII
- 4.1 Inhalt und Bedeutung
- 4.2 Art und Ziel der Leistungen
- 5. Lebensweltorientierte Arbeit mit Menschen mit Autismus
- 5.1 Dimensionen der Lebensweltorientierung in der Wahrnehmung von Autisten
- 5.2 Rückschlüsse für die Handlungsmaxime der lebensweltorientierten Arbeit
- 5.3 Die Bedeutung der Lebensweltorientierung für die Freizeitbegleitung von Autisten
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Verbindung zwischen dem Konzept der Lebensweltorientierung und der Arbeit mit Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) im Kontext der Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII. Ziel ist es, die Eignung der Lebensweltorientierung für die pädagogische Arbeit mit Autisten zu evaluieren, insbesondere im Bereich der Freizeitbegleitung. Die Arbeit geht der These nach, dass die Lebensweltorientierung aufgrund ihrer Fokussierung auf die individuelle Lebenswelt optimal für den Umgang mit den spezifischen Wahrnehmungs- und Interpretationsweisen von Autisten geeignet ist.
- Das Konzept der Lebensweltorientierung und seine Anwendung in der Pädagogik
- Grundlagen und Erscheinungsformen der Autismus-Spektrum-Störung
- Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII und die Bedeutung der Freizeitbegleitung
- Die spezifische Wahrnehmung von Autisten und ihre Auswirkungen auf die pädagogische Arbeit
- Die Verbindung zwischen Lebensweltorientierung und erfolgreicher Freizeitbegleitung für Autisten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und beschreibt die wachsende Bedeutung der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) als Forschungsthema und die Notwendigkeit eines geeigneten Umgangs mit autistischen Menschen. Sie stellt das Konzept der Lebensweltorientierung als pädagogischen Ansatz vor und erklärt die Relevanz der Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII, insbesondere die Freizeitbegleitung, als Kontext für die Untersuchung. Die Arbeit formuliert die zentrale These, dass die Lebensweltorientierung aufgrund ihrer Fokussierung auf die individuelle Lebenswelt optimal für die Arbeit mit Autisten geeignet ist, da deren Wahrnehmungsweisen sich von denen neurotypischer Menschen unterscheiden. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und die Methodik.
2. Das Konzept der Lebensweltorientierung: Dieses Kapitel beleuchtet das Konzept der Lebensweltorientierung, indem es die Begriffe Lebenswelt, Alltag und Lebensweltorientierung präzise definiert und voneinander abgrenzt. Es erklärt die Bedeutung der Rekonstruktion der Lebenswelt des Betroffenen und beschreibt die Dimensionen und Handlungsmaximen der lebensweltorientierten Arbeit. Der Fokus liegt auf der Vermeidung von Banalisierungen und der Notwendigkeit eines präzisen Verständnisses für die Anwendung in der sozialen Arbeit.
3. Grundlagen der Autismus-Spektrum-Störung: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Es beinhaltet eine detaillierte Begriffsbestimmung, eine Beschreibung verschiedener Erscheinungsformen und eine Analyse der Symptomatik. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Wahrnehmungs- und Interpretationsweisen von Menschen mit ASS, um deren spezifische Bedürfnisse im Kontext der pädagogischen Arbeit zu verdeutlichen.
4. Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII: Dieses Kapitel erklärt die Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII, ihren Inhalt und ihre Bedeutung. Es beschreibt die verschiedenen angebotenen Leistungen, mit besonderem Fokus auf die ambulante Freizeitbegleitung. Es wird herausgestellt, warum diese Leistung für autistische Kinder und Jugendliche von besonderer Bedeutung sein kann, um ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern und ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.
5. Lebensweltorientierte Arbeit mit Menschen mit Autismus: Dieses Kapitel verbindet die vorherigen Kapitel, indem es die Dimensionen der Lebensweltorientierung im Kontext der Wahrnehmung von Autisten analysiert und daraus Rückschlüsse auf die Handlungsmaxime der lebensweltorientierten Arbeit zieht. Es untersucht, wie die Lebensweltorientierung die Freizeitbegleitung von Autisten verbessern kann und wie die individuellen Bedürfnisse der Autisten berücksichtigt werden können.
Schlüsselwörter
Lebensweltorientierung, Autismus-Spektrum-Störung (ASS), Eingliederungshilfe §35a SGB VIII, Freizeitbegleitung, pädagogische Arbeit, inklusive Pädagogik, Wahrnehmungsweisen, individuelle Bedürfnisse, neurotypisch, therapeutische Interventionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Lebensweltorientierte Arbeit mit Menschen mit Autismus
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Diese Bachelorarbeit untersucht die Anwendbarkeit des Konzepts der Lebensweltorientierung in der Arbeit mit Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS), insbesondere im Bereich der Freizeitbegleitung im Kontext der Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII. Die zentrale These ist, dass die Lebensweltorientierung aufgrund ihrer Fokussierung auf die individuelle Lebenswelt besonders gut für den Umgang mit den spezifischen Wahrnehmungs- und Interpretationsweisen von Autisten geeignet ist.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: das Konzept der Lebensweltorientierung und seine Anwendung in der Pädagogik; Grundlagen und Erscheinungsformen der Autismus-Spektrum-Störung; Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII und die Bedeutung der Freizeitbegleitung; die spezifische Wahrnehmung von Autisten und deren Auswirkungen auf die pädagogische Arbeit; und die Verbindung zwischen Lebensweltorientierung und erfolgreicher Freizeitbegleitung für Autisten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Das Konzept der Lebensweltorientierung (inkl. Begriffsbestimmungen, Rekonstruktion der Lebenswelt, Dimensionen und Handlungsmaximen), Grundlagen der Autismus-Spektrum-Störung (inkl. Begriffsbeschreibung, Erscheinungsformen und Symptomatik), Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII (inkl. Inhalt, Bedeutung und Ziele der Leistungen), Lebensweltorientierte Arbeit mit Menschen mit Autismus (inkl. Dimensionen der Lebensweltorientierung in der Wahrnehmung von Autisten, Rückschlüsse für Handlungsmaximen und Bedeutung für die Freizeitbegleitung) und Fazit.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit?
Die Arbeit evaluiert die Eignung der Lebensweltorientierung für die pädagogische Arbeit mit Autisten, insbesondere in der Freizeitbegleitung. Die Ergebnisse zeigen, wie die Lebensweltorientierung die individuellen Bedürfnisse von Autisten berücksichtigt und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fördert. Konkrete Ergebnisse werden im Kapitel 5 und im Fazit detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Lebensweltorientierung, Autismus-Spektrum-Störung (ASS), Eingliederungshilfe §35a SGB VIII, Freizeitbegleitung, pädagogische Arbeit, inklusive Pädagogik, Wahrnehmungsweisen, individuelle Bedürfnisse, neurotypisch, therapeutische Interventionen.
Wo finde ich weitere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel findet sich im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" der Arbeit. Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über die Inhalte jedes Kapitels und seine Bedeutung im Kontext der gesamten Arbeit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist die Evaluierung der Eignung der Lebensweltorientierung für die pädagogische Arbeit mit Menschen mit ASS, insbesondere in der Freizeitbegleitung. Es soll untersucht werden, ob die Fokussierung auf die individuelle Lebenswelt optimal für den Umgang mit den spezifischen Wahrnehmungs- und Interpretationsweisen von Autisten geeignet ist.
- Arbeit zitieren
- Sarah Pelkmann (Autor:in), 2019, Autismus-Spektrum-Störungen und die Bedeutung der Lebensweltorientierung für die Freizeitbegleitung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513207