Das Konzentrationslager. Lageralltag von Gefangenen


Hausarbeit, 2019

17 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffserläuterungen
2.1 Konzentrationslager
2.2 Lebensbedingungen im Konzentrationslager

3 Lebensbedingungen von Gefangenen im Konzentrationslager
3.1 Alltag von Gefangenen
3.2 Unterkünfte und Hygiene
3.3 Ernährung

4 Misshandlungen an Gefangenen im Konzentrationslager
4.1 Zwangsarbeit
4.2 Terror und Strafen

5 Zeugenaussagen

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverze ichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Das Konzentrationslager steht seit seiner Zeit des Nationalsozialismus für die Arbeits- und Vernichtungslager des NS- Regimes. Im Deutschen Reich wurden die Konzentrationslager in den besetzten Gebieten von Organisationen der NSDAP1 errichtet. Mit dem System der Konzentrationslager schufen die Nationalsozialisten ein wesentliches Machtmittel für ihre Terrorgesellschaft, doch erst im Dritten Reich erlangten die Lager ihre wirkliche Bedeutung als Instrumente der Gewaltherrschaft und als Orte von Angst und Schrecken (Vgl. Nicola Wenge, 2006).In den Konzentrationslagern herrschten verschiedene Arten von Lebensbedingungen die von den Gefangenen2 bewältigt und durchgestanden werden mussten. Unter diesem Aspekt sollen die verschiedenen Kernpunkte und Einflüsse dieser Lebensbedingungen herausgearbeitet werden. Die Herleitung dieser Fragestellung bezieht sich darauf, dass der Allgemeine Begriff Konzentrationslager und dessen Funktion bekannt ist, doch die Lebensbedingungen, welche die Gefangenen täglich bewältigen mussten nicht immer bekannt sind. Daher entstand aus diesem Aspekt die Motivation heraus sich mit diesem Thema und der folgenden Fragestellung zu beschäftigen: Unter welchen Lebensbedingungen mussten die Häftlinge im Konzentrationslager ihren Lageralltag bewältigen und war dieser überhaupt zu bewältigen?

Nachdem zunächst die Begriffe Konzentrationslager und Lebensbedingungen im Konzentrationslager definiert werden, wird detailliert auf die Lebensbedingungen der Gefangenen in den Konzentrationslagern eingegangen. Um die verschiedenen Lebensbedingungen einordnen und verstehen zu können und um einen guten Übergang in den Hauptteil zu ermöglichen, ist es wichtig erstmal den Lageralltag der Häftlinge zu untersuchen. In einem weiteren Punkt werden die Unterkünfte in den Fokus gestellt, in welchen die Gefangenen lebten und ihren persönlichen Schlafplatz zugeteilt bekamen. Des Weiteren wird die Ernährung der Gefangenen und die Zwangsarbeit, welche die Gefangenen täglich abarbeiten mussten, geschildert. Darauf folgt ein Unterpunkt indem es um die Misshandlungen der Häftlinge geht vor allem im Hinblick auf den täglichen Terror und die Strafen. Zuletzt werden Zeugenaussagen aus der Sicht von Überlebenden Häftlingen aus den verschiedensten Konzentrationslagern genannt, um zu zeigen wie diese ihren Lageralltag bewältigt und überlebt haben.

2 Begriffserläuterungen

2.1 Konzentrationslager

Das Konzentrationslager wird seit der nationalsozialistischen Herrschaft als ein Lager bezeichnet, in welches politische oppositionelle, rassistische und sozial Verfolgte sowie ihre Angehörigen und andere nicht erwünschte Personengruppen in grausamer Weise unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten wurden. Die Gefangenen mussten Zwangsarbeit verrichten und demnach auch Misshandlungen in jeglicher Form durchstehen. Die meisten Gefangenen wurden aus unterschiedlicher Weise und unter den verschiedensten Gründen ermordet (vgl. Schneider/Toyka-Seid, 2019).

2.2 Lebensbedingungen im Konzentrationslager

Die Gefangenen im Konzentrationslager lebten unter schweren Lebensbedingungen. Die Bedingungen waren nicht menschenwürdig, sodass die Gefangenen schweres Leid ertragen mussten. In unzähligen Fällen hat das Leiden zum Tode geführt (vgl. Reisin, 2008).

3 Lebensbedingungen von Gefangenen im Konzentrationslager

Das dritte Kapitel legt Grundlagen für das Verständnis der Lebensbedingungen im Konzentrationslager. Zuerst wird der Alltag der Gefangenen genauestens dargestellt, anschließend folgen die Unterkünfte und die Hygienemaßnahmen der Gefangenen und zum Schluss wird die Ernährung der Gefangenen im Konzentrationslager genau betrachtet.

3.1 Alltag von Gefangenen

„Der Alltag der KZ-Häftlinge war bestimmt von einem System absoluter Herrschaft und Kontrolle, von Terror und Strafen, gestützt auf die Gefahr, jederzeit der grausamen und unberechenbaren Willkür der SS ausgesetzt zu sein“ (Aycan Demirel, o. J.). Die Häftlinge wurden mit einem Wecksignal vor Tagesanbruch im Morgengrauen geweckt. Jeder Häftling musste sich unmittelbar nach dem Weckruf gewaschen haben und sein Bett, welches aus Strohsäcken und Decken bestand vorzeigbar hinterlassen, denn wer es an gewissenhafter Sorgfalt fehlen ließ, konnte dafür mit schweren Bestrafungen rechnen (vgl. Dr. Iris Groschek, o.J.) In dem Gedränge mussten sich die Häftlinge auch noch bemühen beim Frühstück nicht leer auszugehen. Danach ging es im Laufschritt zum Morgendlichen Apell, wo sich die Häftlinge in Zehnerreihen aufstellen sollten, um sich zählen zu lassen. Ebenso wurden dann die Leichen der in der Nacht verstorbenen zum Morgenapell mitgeschleppt und gezählt. Sobald die Vollzähligkeit festgestellt war, versammelten sich die verschiedenen Arbeitskommandos, um zur täglichen Zwangsarbeit auszurücken. Die Häftlinge legten oft eine kilometerlange Strecke für den Hin- und Rückweg zurück, die Arbeitszeit konnte bis zu 12 ganzen Stunden betragen, mit einer Mittagspause von einer halben Stunde. Wenn die erschöpfende Arbeit erledigt worden war kehrten die Häftlinge völlig überarbeitet ins Lager zurück, auch ihre Toten Mithäftlinge mussten sie mit zurückbringen. Bevor ihnen der Zutritt ins Lager bewilligt worden war, mussten die Häftlinge sich strengen Kontrollen am Lagereingang unterziehen. Wer beim Schmuggeln von Lebensmitteln oder anderen Gegenständen erwischt wurde, dem drohte eine schwere Bestrafung jeglicher Art die meistens mit dem Tod endete. Am Abend folgte dann der Abendapell, bei dem die Häftlinge erneut gezählt worden. Dies konnte auch sehr lange dauern. Nach der abendlichen Essensausgabe galt ab 21 Uhr Nachtruhe und absolute Ausgangssperre auf dem Innenhof. Wer sich jetzt noch sein Ruheplatz verließ, wurden von den Wachen ohne jeglichen Warnruf erschossen. Gerade nachts warfen sich viele aus Verzweiflung vor den Wachen nieder, da sie das Leben unter solchen Bedingungen nicht mehr ertragen konnten (vgl. Aycan Demirel, o. J.).

3.2 Unterkünfte und Hygiene

Für die Häftlinge gab es verschiedene Arten von Unterkünften. Man nutze vor allem die vorgefundenen Ziegelsteingebäude, doch im Laufe der Zeit wurden diese zu klein und wurden durch neue Bauten ergänzt und auf zwei Stockwerte ausgebaut. Anfangs mussten die Häftlinge auf den nackten Steinböden schlafen. Später standen ihnen dann Betten zur Verfügung, welche im vorherigen Abschnitt schon beschrieben wurden. Nachts lagen die Häftlinge3 dicht aneinander, sodass sie meist nur auf einer Seite und in dieselbe Richtung gedreht liegen konnten. Später wurden dann dreistöckige Hochbetten aufgestellt, auf denen auf engen Raum mehrere Personen die geringe Fläche teilen konnten. Die Gebäude waren von den Zuständen her schlecht, da sie nicht gegen Kälte oder Feuchtigkeit isoliert waren. Meist hatten sie undichte Dächer und die Fußböden bestanden aus gestampfter Erde, allenfalls aus nacktem Beton. Bei bis zu maximal zwei Öfen je Unterkunft blieben diese im eisigen Winter meistens kalt. In den neuen Steinbaracken waren durch gemauerte Wände 60 kleine Nischen vorhanden, in denen jeweils übereinander drei hölzerne Hochbetten standen. Bei einer Belegung von oftmals mehr als 700 Häftlingen mussten sich häufig sechs Personen eine Nische teilen. Die Gestaltung der Schlafräume erinnerte eher an einen Tierstall, als einen herkömmlichen gut bürgerlichen Schlafraum zu dieser Zeit. Auch die Holzbaracken, die mit den heutigen Hochbetten zu vergleichen sind waren eigentlich für Pferde der Armee vorgesehen (vgl. De Benedetti, 2015, S. 23).

In den völlig überfüllten Häftlingsunterkünften herrschten menschenverachtende Verhältnisse, Waschmöglichkeiten und Toiletten gab es anfangs überhaupt nicht. Die Kleidung der Gefangenen war häufig mit Kot verschmutzt, weil fast alle Gefangene unter Hungerdurchfall litten (Demirel, o. J.) Es war auch strengstens verboten Kleidung oder Wäsche zum Wechseln zu besitzen, sodass es praktisch unmöglich war die Wäsche zu waschen. Auf Anordnung wurde die Wäsche nach 40 oder 50 Tagen gewechselt. Die neue Wäsche war nicht sauber, sondern nur mit Dampf desinfiziert, da es im Lager keine Wäscherei gab (vgl. De Benedetti, 2015, S.18-19). Die Kleidung der Häftlinge wurde nach spezifischen Einteilungen verteilt z.B. Rasse, politischer Orientierung, Land oder Verurteilung. Ebenfalls hatten die Häftlinge eine Nummer, die zur Registrierung anstelle des Namens diente. Diese war an der Jacke oder am Hemd zu erkennen. An einigen Standorten wie zum Beispiel Ausschwitz wurde diese auch bei den Häftlingen tätowiert um Verwechslungen und geflüchtete Häftlinge schneller zu erkennen. Später gab es auch wenige Sanitäranlagen doch diese waren zum Teil überfüllt und nicht ausreichend für die vielen Gefangenen. Sie durften diese auch nur zweimal am Tag benutzen und wurden dabei unter Schlägen und Gebrüll zur äußersten Eile angetrieben. Unter diesen hygienischen Bedingungen verbreiteten sich Infektionskrankheiten und Seuchen, denen Tausende von Häftlingen rasant schnell zum Opfer fielen (Demirel, o.J).

3.3 Ernährung

Die Absicht der physischen Vernichtung der Häftlinge äußerte sich schon an den vorherigen Lebensbedingungen und der dürftigen Zuteilung von Nahrungsmitteln. Die Verpflegung der Gefangenen bestand aus drei Mahlzeiten: Früh morgens, gleich nachdem Wecken, erhielten die Häftlinge eine Brühe, Tee oder Ersatzkaffee aus Kräutern. Am Mittag wurde eine Suppe an die Häftlinge verteilt, die sehr viel Flüssigkeit aber kaum Fleisch, Fett oder Gemüse enthielt. Die Häftlinge aus den verschiedenen Arbeitsbereichen, die das Lager tagsüber zur Zwangsarbeit verließen, bekamen erst abends ihre Suppe. Diese war etwas gehaltvoller und enthielt die ein oder andere Kartoffel oder manchmal auch Erbsen. Trotzdem war diese Suppe noch völlig ohne wichtige Mineralstoffe wie zum Beispiel Fett oder Eiweiß (vgl. De Benedetti, 2015, S. 22/23). Die Essensration am Abend bestand lediglich aus einem kleinen Stück Brot mit etwas Wurst. Oftmals war die ausgeteilte Nahrung schon etwas alt und schimmelig. das Brot war häufig sauer und nur schwer zu verdauen (vgl. Da Benedetti, 2015, S.28). Dadurch das die Gefangenen so wenig Nahrung zu sich nehmen konnten, haben viele an chronischer Unterernährung gelitten. Somit ließen die Kräfte der Menschen oft nach wenigen Wochen schon nach. Eine Folge der Mangelernährung war schwerer Durchfall, an dem nahezu alle Häftlinge litten und der oft tödlich war. Häftlinge die schon weit fortgeschritten mit der Mangelernährung waren verwandelten sich bald nur noch in Haut und Knochen. Sie konnten sich kaum noch aufrecht halten. Aus Angst, dass dies die SS merken könnte, versuchten Hungerkranke oft ihren Zustand zu verbergen. Würde die SS die Hungerkrankheit merken, könnten sie den Häftling zum Tode selektieren. Durch den ständigen Hunger wurde ihr Organismus anfälliger für Krankheiten und Infektionen die sich durch die hygienischen Verhältnisse und herumliegender Leichen schnell im Lager ausbreiten konnte. Auch Läuse lösten im Lager ständig eine Epidemie aus. In manchen Monaten fielen Hunderte oder sogar Tausende Häftlinge diesen zum Opfer (vgl. De Benedetti, 2015, S. 24- 28). Durch den Hunger und den dadurch entstehenden Krankheiten versuchten sich die Gefangenen anders Nahrung zu beschaffen. Denn in den KZ gab es auch Inhaftierte, welche für die Essensausteilung zuständig waren. Diese unterschlugen Lebensmittel eigennützig für sich oder für Mithäftlinge. Trotz verschiedenster Androhungen schwerster Strafen gelang es einzelnen Gefangenen immer wieder Essen für sich zu unterschlagen. Die Hungernot war so groß, dass sogar Essen auf dem Schwarzmarkt innerhalb des Lagers verkauft wurde (vgl. Demirel, o.J.).

[...]


1 NSDAP steht als Abkürzung für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, die in der Weimarer Republik geründete politische Partei, welche grundlegende Demokratie ablehnt Deren Programm war von radikalen Antisemitismus und Nationalismus geprägt ist (vgl.Kellerhoff,2017, S. 23).

2 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbeschreibungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlechter.

3 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbeschreibungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlechter.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Das Konzentrationslager. Lageralltag von Gefangenen
Autor
Jahr
2019
Seiten
17
Katalognummer
V513241
ISBN (eBook)
9783346102096
ISBN (Buch)
9783346102102
Sprache
Deutsch
Schlagworte
konzentrationslager, lageralltag, gefangenen
Arbeit zitieren
Laura Wanierke (Autor:in), 2019, Das Konzentrationslager. Lageralltag von Gefangenen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513241

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