In dieser Arbeit wird „Singet, vogel, singet“ von Otto von Botenlauben, ein typisches Tagelied, thematisiert. In seinem Werk können Werte in dem Verhältnis zwischen Mann und Frau, aber auch dem Verhältnis von Liebenden und der Gesellschaft erkannt werden. Wie wird in einem Tagelied, das oftmals geheime Liebschaften bei Nacht und ihren schmerzlichen Abschied am Morgen thematisiert , die Beziehung zwischen Mann und Frau gesehen, die Frau selbst, und Begriffe wie Treue und Dienst aufgegriffen, die zentral für den Minnesang waren? Lässt sich eventuell Aufschluss dazu finden, wie der Autor selbst die geheime Liebschaft in Tageliedern gesellschaftlich wertet?
Diese Fragen sollen in dieser Hausarbeit eine Antwort finden und Einsicht in ein Normsystem zu einer anderen Zeit geben. Mittelalterliche Werte sind zwar heutzutage mit einer negativen Konnotation behaftet, doch im Weiteren wird sich zeigen, dass gesellschaftliche Konventionen, damals wie heute, in der Liebe relevant, aber nicht ausschließlich sein müssen. Die Liebe findet ihren Platz, auch wenn die Gesellschaft es verbietet und die minne findet ebenso mit aktuellen Thematiken heutzutage einen Platz in der Lyrik.
Für die Liebeslyrik im Mittelalter, dem Minnesang, ist es typisch, dass Wertesysteme der höfischen Gesellschaft und ihre Konflikte dargestellt werden. Von Autor zu Autor werden bestimmte Aspekte davon hervorgehoben und beleuchtet. Normen der Liebenden und der Gesellschaft wurden dargestellt, miteinander verglichen oder gegeneinander aufgestellt. Werte der ‚höfischen Liebe‘ sind eines der zentralen Themen im Minnesang und durch ihre Vermittlung in damals vorgetragenen Liedern zu Hofe kann man auch oftmals auf die „innere Einstellung des Sprechers hinsichtlich bestimmter höfischer Werte“ schließen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Minnesang
- Tagelied als Gattung des Minnesangs
- Otto von Botenlauben: „Singet, vogel, singet“ mit Übersetzung ins Neuhochdeutsche
- Formanalyse
- Analyse des Inhalts, der Hauptfiguren und Zuordnung zur Gattung Tagelied von „Singet, vogel, singet“
- Vermittlung höfischer Werte als Interpretationsansatz in „Singet, vogel, singet“ in Hinblick auf die Kennzeichen der Liebesbeziehung im Minnesang
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Tagelied „Singet, vogel, singet“ von Otto von Botenlauben. Ziel ist es, die Vermittlung höfischer Werte in diesem Werk im Kontext des Minnesangs zu analysieren. Dabei sollen die Kennzeichen der Liebesbeziehung im Minnesang, wie Ausschließlichkeit, Treue und Dienst, in Bezug auf die Figuren und den Inhalt des Tageliedes untersucht werden.
- Höfische Werte in der Liebeslyrik des Mittelalters
- Die Rolle des Tagelieds als Gattung des Minnesangs
- Analyse der Figurenbeziehung in „Singet, vogel, singet“
- Vermittlung höfischer Werte in der Liebesbeziehung
- Die Bedeutung von Treue und Dienst im Kontext des Minnesangs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit, die Analyse des Tagelieds "Singet, vogel, singet", vor und liefert einen Einblick in die Bedeutung von höfischen Werten im Kontext des Minnesangs. Kapitel 2 befasst sich mit dem Minnesang als Gattung und beleuchtet seine charakteristischen Merkmale. Kapitel 3 analysiert das Tagelied "Singet, vogel, singet" in Bezug auf seine Form, seinen Inhalt und seine Zuordnung zur Gattung. Besonderes Augenmerk liegt auf der Vermittlung höfischer Werte in der Liebesbeziehung, die anhand der Kennzeichen des Minnesangs wie Ausschließlichkeit, Treue und Dienst untersucht wird. Im Fazit werden die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Minnesang, Tagelied, höfische Werte, Liebesbeziehung, Treue, Dienst, Otto von Botenlauben, "Singet, vogel, singet", Standhaftigkeit, Ausschließlichkeit, mittelalterliche Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2014, „Singet, vogel, singet“ von Otto v. Botenlauben. Analyse und Interpretation in Hinblick auf die Vermittlung höfischer Werte der Liebe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513282