In dieser Arbeit soll die Frage geklärt werden, inwiefern der Katharismus mit seiner Ausbreitung und seinen Glaubensgrundsätzen eine Gefahr für die römisch-katholische Kirche darstellte und wie diese, erst mit nicht-militärischen und später militärischen Maßnahmen in Form eines Kreuzzuges von 1209 bis 1229, dagegen vorging. Die zur Verfügung stehenden Quellen der Zeitgenossen waren oft subjektiv und mit einer bestimmten Intention verknüpft; es waren zumeist religiös oder politisch konnotierte Darstellungen und Meinungsabbildungen dieser Zeit. Als primäre Quelle dient die „Historia Albigensis“ von Pierre de Vaux-de-Cernay, die exemplarisch vorgestellt und analysiert werden soll.
Der Katharismus war die größte christliche Sektenbewegung sowie eine der bedeutendsten spirituellen Strömungen des Mittelalters. Der Katharismus gehörte zur westlichen Ausprägung des Bogomilismus und breitete sich im 10. Jahrhundert im Abendland aus. Die Hauptverbreitungsgebiete waren vor allem Ober- und Norditalien,aber auch Südfrankreich, die Lombardei und Katalonien. In Okzitanien konzentrierte sich das häretische Zentrum vor allem auf Toulouse, Albi, Carcassonne und Foix. Die Anhängerzahl in Okzitanien ist nicht genau überliefert, jedoch sollen 600 „perfecti“, die Vollkommenen, beim Konzil 1205/1206 vertreten gewesen sein. Die wenigsten Gläubigen waren „perfecti“ und deren genaue Zahl ist nicht erfasst. Weitere Zahlen zu den Anhängern orientieren sich an den Opferzahlen des Scheiterhaufens.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Glaubensgrundsätze und Ausbreitung des Katharismus
- Maßnahmen gegen die Katharer
- Albigenserkreuzzug
- Pierre des Vaux-de-Cernay
- Ende des Katharismus
- Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Bedrohung, die der Katharismus für die römisch-katholische Kirche im Mittelalter darstellte, und untersucht die Reaktionen der Kirche auf diese Herausforderung.
- Die Ausbreitung des Katharismus und seine Glaubensgrundsätze.
- Die Strategien der Kirche, um dem Katharismus entgegenzutreten, insbesondere der Albigenserkreuzzug.
- Die Rolle von Pierre des Vaux-de-Cernay in der Bekämpfung des Katharismus.
- Die Bedeutung des Consolamentum für die Katharer und seine Auswirkungen auf die Kirche.
- Die Unterschiede zwischen "perfecti" und "credentes" und deren Einfluss auf das Gemeindeleben.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt die Bedeutung der katholischen Kirche im Mittelalter und die Bedrohung durch den Katharismus dar. Er hebt die Notwendigkeit hervor, die Maßnahmen der Kirche gegen den Katharismus zu untersuchen und die Rolle von Pierre des Vaux-de-Cernay zu beleuchten.
- Glaubensgrundsätze und Ausbreitung des Katharismus: Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Lehren des Katharismus, seine Wurzeln im Bogomilismus und seine Ausbreitung im Abendland, insbesondere in Ober- und Norditalien sowie Südfrankreich. Es beleuchtet die unterschiedlichen Kategorien der Anhänger und die Bedeutung des Consolamentum.
- Maßnahmen gegen die Katharer: Dieses Kapitel beschreibt die Reaktion der katholischen Kirche auf den Katharismus. Es analysiert die nicht-militärischen und später militärischen Maßnahmen, die die Kirche ergriff, um den Katharismus zu bekämpfen, einschließlich des Albigenserkreuzzuges.
Schlüsselwörter
Katharismus, römisch-katholische Kirche, Kreuzzug, Albigenserkreuzzug, Bogomilismus, Consolamentum, "perfecti", "credentes", Pierre des Vaux-de-Cernay, Historia Albigensis, dualistischer Glaube, asketische Gemeinschaft, Gegenkirche, Okzitanien.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Der Albigenserkreuzzug, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513702