Vorwort
Die männlichen Opfer sexueller Gewalt stehen in unserer Gesellschaft im abseits.
Ihnen wird keine Aufmerksamkeit gewidmet. Obwohl wir in den letzten Jahren immer wieder hören, dass auch männliche Kinder und Jugendliche als Opfer sexueller Gewalt betroffen sind, herrscht immer noch das Klischee-Denken des „starken“ Mannes. Es erscheint so, als sei unsere Sozialisation auf Männer als Täter fixiert, und die Frauen sind immer die Opfer. Diese gesellschaftliche Haltung führt dazu, dass betroffene Männer kaum Orte finden, wo sie speziell über ihren männlichen Missbrauch sprechen können. Für betroffene Frauen hingegen mehren sich tag täglich die Hilfsangebote.
In der Vergangenheit (in etwa den 70 er Jahre) standen auch die betroffenen Frauen vor demselben Problem. Nur heute ist der sexuelle Missbrauch an Mädchen nicht mehr so stark tabuisiert, wie es noch bei Jungen der Fall ist. Durch u. a. die Frauen Bewegung werden sexuelle Angriffe auf das weibliche Geschlecht in unserer heutigen Gesellschaft offen ausdiskutiert und sogar durch schärfere Gesetze bekämpft. Die männliche Opferrolle jedoch findet sich immer noch sträflich vernachlässigt und steht hinter der eingefahrenen Opferrolle betroffener Frauen ungerechtfertigt zurück. Diese Tatsache nahm ich als Anlass für meine Diplomarbeit, dem Leser die „Augen zu öffnen“, ihn für das männliche Leiden zu sensibilisieren und die geschlechtsspezifischen Unterschiede zu verdeutlichen.
Nicht nur betroffene Frauen leiden; auch an Männern hinterlässt der Missbrauch seelische Schmerzen. Aber diese Schmerzen müssen wir aus einer anderen Perspektive betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ein Blick in die Geschichte
- 3. Begriffserklärung
- 3.1. Die unterschiedlichen Begrifflichkeiten
- 3.2. Was ist sexueller Missbrauch?
- 4. Das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs
- 4.1. Häufigkeit
- 4.1.1. Dunkelziffer
- 4.2. Ort des Geschehens
- 4.3. Dauer von sexuellen Missbrauch
- 4.4. Das Alter der Opfer
- 4.5. Sonstige Zahlen
- 4.1. Häufigkeit
- 5. Die traditionelle Männlichkeit - Zwischen Anspruch und Realität
- 5.1. Die traditionelle Männlichkeit
- 5.2. Die traditionelle Männlichkeit und ihre Auswirkung auf die Entwicklung
- 6. Die traditionelle Männlichkeit und ihre Bedeutung für den sexuellen Missbrauch an Jungen
- 7. Formen des sexuellen Missbrauchs
- 8. Überlebensstrategien gegen sexuellen Missbrauch
- 9. Folgen
- 9.1. Die typischen Kurzzeitfolgen
- 9.2. Die typischen Langzeitfolgen
- 10. Ursachen
- 10.1. Warum werden die Jungen zu Opfern
- 10.2. Warum werden Männer zu Tätern
- 11. Täter
- 11.1. Tätermerkmale
- 11.2. Täterorte
- 11.2.1. Familie, Verwandtschaft.....
- 11.2.2. Geistliche in den Schlagzeilen
- 11.2.3. Missbraucher üben pädagogische Berufe aus
- 11.3. Täterkategorien
- 11.3.1. Pädophilie / Päderastie
- 11.3.2. Kinderprostitution / Kinderhandel - Ein Geschäft für Sex - Touristen
- 11.3.3. Kinderpornographie – Die Ware Kind boomt
- 11.4. Frauen als Täter
- 12. Prävention
- 12.1. Ansätze einer Jugendarbeit
- 13. Intervention
- 13.1. Therapeutische und beraterische Intervention
- 13.2. Gesetzliche Intervention
- 13.3. Projektive Intervention
- 13.4. Geschlechtsspezifische Beratung
- 14. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht den sexuellen Missbrauch an männlichen Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, das gesellschaftliche Tabu um dieses Thema zu brechen und die spezifischen Herausforderungen für männliche Opfer aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet die Dunkelziffer, die Ursachen und Folgen des Missbrauchs und diskutiert Präventions- und Interventionsmöglichkeiten.
- Das Ausmaß und die Dunkelziffer sexuellen Missbrauchs an Jungen
- Die Rolle der traditionellen Männlichkeitsbilder und deren Einfluss auf die Betroffenen
- Formen des sexuellen Missbrauchs und Überlebensstrategien der Opfer
- Langzeitfolgen des sexuellen Missbrauchs bei männlichen Opfern
- Prävention und Intervention im Kontext sexuellen Missbrauchs an Jungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und betont die gesellschaftliche Vernachlässigung männlicher Opfer sexuellen Missbrauchs. Sie hebt die Diskrepanz zwischen der Aufmerksamkeit für weibliche Opfer und dem Tabu um männliche Opfer hervor und begründet die Notwendigkeit der vorliegenden Arbeit.
2. Ein Blick in die Geschichte: Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die Wahrnehmung und Behandlung von sexuellem Missbrauch, möglicherweise mit einem Fokus auf die unterschiedliche Behandlung männlicher und weiblicher Opfer im Laufe der Zeit. Es könnte gesellschaftliche Normen und Veränderungen in der Betrachtungsweise von sexueller Gewalt beleuchten.
3. Begriffserklärung: Das Kapitel klärt zentrale Begriffe, differenziert zwischen verschiedenen Begrifflichkeiten des sexuellen Missbrauchs und definiert präzise, was unter sexuellem Missbrauch zu verstehen ist. Die Unterscheidung verschiedener Formen von Missbrauch und die Abgrenzung zu verwandten Begriffen wird hier vermutlich detailliert behandelt.
4. Das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs: Dieses Kapitel präsentiert statistische Daten zum Ausmaß sexuellen Missbrauchs an Jungen, einschließlich der Dunkelziffer. Es analysiert die Häufigkeit, die Orte des Geschehens, die Dauer des Missbrauchs, das Alter der Opfer und weitere relevante statistische Informationen, um ein umfassendes Bild der Problematik zu zeichnen.
5. Die traditionelle Männlichkeit - Zwischen Anspruch und Realität: Dieses Kapitel untersucht die traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit und deren Auswirkungen auf die Betroffenen. Es analysiert die typischen Rollenbilder von Männern und wie diese die Offenlegung von Missbrauchserfahrungen beeinflussen. Die Auswirkungen traditioneller Männlichkeitsvorstellungen auf die Entwicklung und das Selbstbild betroffener Jungen werden hier vermutlich im Detail untersucht.
6. Die traditionelle Männlichkeit und ihre Bedeutung für den sexuellen Missbrauch an Jungen: Dieses Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen traditionellen Männlichkeitsvorstellungen und dem sexuellen Missbrauch an Jungen. Es untersucht, wie diese Vorstellungen das Risiko für Jungen erhöhen, Opfer zu werden, oder die Offenlegung von Missbrauchserfahrungen erschweren. Es wird vermutlich die Dynamik zwischen gesellschaftlichen Erwartungen an Männlichkeit und der Vulnerabilität männlicher Opfer erörtern.
7. Formen des sexuellen Missbrauchs: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Formen sexuellen Missbrauchs, denen Jungen ausgesetzt sein können. Es differenziert zwischen verschiedenen Arten von Missbrauchshandlungen und beleuchtet möglicherweise die unterschiedlichen Auswirkungen dieser Handlungen auf die Opfer.
8. Überlebensstrategien gegen sexuellen Missbrauch: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Strategien, die Jungen entwickeln, um mit den Traumata des sexuellen Missbrauchs umzugehen. Es untersucht verschiedene Coping-Mechanismen und deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen.
9. Folgen: Dieses Kapitel befasst sich mit den kurz- und langfristigen Folgen sexuellen Missbrauchs bei männlichen Opfern. Es beschreibt die psychischen, emotionalen und sozialen Auswirkungen und analysiert den Einfluss des Missbrauchs auf die spätere Lebensführung der Betroffenen.
10. Ursachen: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen für sexuellen Missbrauch an Jungen und die Faktoren, die zu Täterverhalten bei Männern führen. Es untersucht mögliche Ursachen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene und versucht, die komplexen Zusammenhänge zu erklären.
11. Täter: Dieses Kapitel beschreibt die Merkmale von Tätern sexuellen Missbrauchs an Jungen, einschließlich ihrer Motivationen, ihrer Beziehungen zu den Opfern und den Orten, an denen Missbrauch stattfindet. Es kategorisiert Täter und beleuchtet die unterschiedlichen Profile von Tätern in verschiedenen Kontexten.
12. Prävention: Dieses Kapitel befasst sich mit Präventionsmaßnahmen, um sexuellen Missbrauch an Jungen zu verhindern. Es analysiert verschiedene Ansätze der Jugendarbeit und diskutiert Möglichkeiten der Aufklärung und Prävention.
13. Intervention: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Interventionsmöglichkeiten für Betroffene und Täter, einschließlich therapeutischer, gesetzlicher und projektiver Ansätze sowie geschlechtsspezifischer Beratung. Es diskutiert die unterschiedlichen Wege der Unterstützung und Hilfe für betroffene Jungen und ihre Familien.
Schlüsselwörter
Sexueller Missbrauch, männliche Opfer, traditionelle Männlichkeit, Dunkelziffer, Prävention, Intervention, Tätermerkmale, Folgen, Überlebensstrategien, Geschlechtsspezifische Beratung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Sexueller Missbrauch an Jungen
Was ist der Gegenstand der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht den sexuellen Missbrauch an männlichen Kindern und Jugendlichen. Sie beleuchtet die gesellschaftliche Vernachlässigung dieses Themas, die Dunkelziffer, Ursachen und Folgen des Missbrauchs sowie Präventions- und Interventionsmöglichkeiten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf das Ausmaß und die Dunkelziffer sexuellen Missbrauchs an Jungen, die Rolle traditioneller Männlichkeitsbilder, Formen des Missbrauchs und Überlebensstrategien der Opfer, Langzeitfolgen des Missbrauchs, sowie Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Kontext sexuellen Missbrauchs an Jungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in 14 Kapitel: Einleitung, historischer Überblick, Begriffserklärung, Ausmaß des sexuellen Missbrauchs, traditionelle Männlichkeit, deren Bedeutung für den Missbrauch an Jungen, Formen des Missbrauchs, Überlebensstrategien, Folgen (kurz- und langfristig), Ursachen (Opfer und Täterperspektive), Tätermerkmale und -kategorien, Prävention, Intervention und Resümee.
Was wird unter "traditionelle Männlichkeit" verstanden und welche Rolle spielt sie?
Die Arbeit untersucht, wie traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit die Offenlegung von Missbrauchserfahrungen beeinflussen und das Risiko für Jungen, Opfer zu werden, erhöhen. Es wird analysiert, wie diese Vorstellungen die Entwicklung und das Selbstbild betroffener Jungen prägen und die Dynamik zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und Vulnerabilität erörtern.
Wie wird das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs an Jungen dargestellt?
Kapitel 4 präsentiert statistische Daten zum Ausmaß des Missbrauchs, einschließlich der Dunkelziffer. Es analysiert Häufigkeit, Orte des Geschehens, Dauer, Alter der Opfer und weitere relevante Informationen, um ein umfassendes Bild der Problematik zu zeichnen.
Welche Arten von sexuellen Missbrauch werden beschrieben?
Kapitel 7 beschreibt verschiedene Formen sexuellen Missbrauchs, denen Jungen ausgesetzt sein können, differenziert zwischen verschiedenen Arten von Missbrauchshandlungen und beleuchtet deren unterschiedliche Auswirkungen.
Welche Überlebensstrategien von Jungen werden untersucht?
Kapitel 8 konzentriert sich auf die Strategien, die Jungen entwickeln, um mit den Traumata umzugehen. Es untersucht verschiedene Coping-Mechanismen und deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit.
Welche Folgen von sexuellem Missbrauch werden beschrieben?
Kapitel 9 beschreibt die kurz- und langfristigen Folgen: psychische, emotionale und soziale Auswirkungen und den Einfluss auf die spätere Lebensführung.
Welche Ursachen für sexuellen Missbrauch werden analysiert?
Kapitel 10 analysiert Ursachen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene, sowohl für die Opfer- als auch die Täterperspektive.
Wie werden Täter charakterisiert?
Kapitel 11 beschreibt Merkmale von Tätern, Motivationen, Beziehungen zu den Opfern, Orte des Geschehens und kategorisiert Täterprofile in verschiedenen Kontexten.
Welche Präventionsmaßnahmen werden diskutiert?
Kapitel 12 befasst sich mit Präventionsmaßnahmen, analysiert Ansätze der Jugendarbeit und diskutiert Möglichkeiten der Aufklärung und Prävention.
Welche Interventionsmöglichkeiten werden vorgestellt?
Kapitel 13 beschreibt Interventionsmöglichkeiten für Betroffene und Täter, einschließlich therapeutischer, gesetzlicher und projektiver Ansätze sowie geschlechtsspezifischer Beratung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Sexueller Missbrauch, männliche Opfer, traditionelle Männlichkeit, Dunkelziffer, Prävention, Intervention, Tätermerkmale, Folgen, Überlebensstrategien, geschlechtsspezifische Beratung.
- Quote paper
- Jawad Abdallah (Author), 2003, Sexueller Missbrauch an männlichen Kindern u. Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51429