Diese Arbeit geht der Fragestellung nach, wie das Erzählen im "Iwein" Hartmanns von Aue realisiert wird. Dabei gilt es darzulegen, welche Erzählverfahren sich erkennen lassen und wodurch sich das Selbstverständnis eines mittelalterlichen Dichters, in diesem Falle Hartmanns, auszeichnet. Welche Leseerwartungen werden provoziert, beziehungsweise welche Erwartungen an den Rezipienten gibt es?
Da es sich um eine fachdidaktische Ausarbeitung handelt, wird des Weiteren geklärt, wie sich die Fragestellung und die erläuterten Forschungspositionen, didaktisiert und im Rahmen einer Unterrichtseinheit innerhalb der achten Klasse umgesetzt werden können. Diese wird zudem unter Zuhilfenahme zweier didaktischer Konzeptionen, so genannten Phasenmodellen, konstruiert, die ebenfalls knapp erläutert werden. Danach wird beispielhaft eine Doppelstunde aus der Einheit herausgegriffen und ihr geplanter Verlauf dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Fachwissenschaftlicher Aufriss
- 1.1. Erzähler und Autor im „Iwein“
- 1.2. Erzählzeit und erzählte Zeit
- 1.3. Prolog und Epilog
- 1.4. Zwischenreden
- 1.5. Binnenerzählungen – Die Entführung der Königin
- 1.6. Leseerwartungen - Hartmanns Spiel mit der Ironie
- 2. Didaktisierung
- 2.2. Phasenmodelle
- 2.3. Doppelstunde „Erzählen im Iwein“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Erzählkunst in Hartmanns von Aues „Iwein“ und untersucht die spezifischen Erzählverfahren, die im Werk zum Einsatz kommen. Dabei werden die unterschiedlichen Positionen der Forschung zum Verhältnis von Autor und Erzähler, sowie die verschiedenen Interpretationen von Hartmanns Kommentaren und seiner Ironie beleuchtet. Die Arbeit stellt außerdem didaktische Konzepte vor, die geeignet sind, um die Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Analyse im Unterricht zu vermitteln.
- Analyse der Erzählverfahren in Hartmanns „Iwein“
- Untersuchung der Beziehung zwischen Autor und Erzähler
- Interpretation von Hartmanns Kommentaren und seiner Ironie
- Entwicklung von didaktischen Konzepten zur Vermittlung der wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Anwendung der Erkenntnisse in einer exemplarischen Doppelstunde
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Fragestellung der Arbeit ein und erläutert die Methode der Untersuchung. Der erste Teil der Arbeit bietet einen fachwissenschaftlichen Überblick über verschiedene Aspekte des Erzählens in „Iwein“. Er beleuchtet das Verhältnis von Autor und Erzähler, die Besonderheiten der Erzählzeit und der erzählten Zeit, die Funktion von Prolog und Epilog, sowie die Rolle von Zwischenreden und Binnenerzählungen. Des Weiteren wird auf die von Hartmann bewusst eingebrachte Ironie eingegangen, die er zur Steuerung der Leseerwartungen einsetzt.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der didaktischen Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Er beschreibt verschiedene Phasenmodelle, die für die Gestaltung einer Unterrichtseinheit geeignet sind. Ein Schwerpunkt liegt auf der Planung und Durchführung einer exemplarischen Doppelstunde, die die Analyse des Erzählens im „Iwein“ in den Unterricht der achten Klasse integriert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen des Erzählens, wie Erzähler, Autor, Erzählzeit, erzählte Zeit, Zwischenreden, Binnenerzählungen und Ironie. Sie beleuchtet die Rolle dieser Elemente in Hartmanns von Aues „Iwein“ und untersucht deren Bedeutung für die Rezeption des Werkes. Des Weiteren werden didaktische Modelle und Methoden, die zur Vermittlung der Erkenntnisse im Unterricht genutzt werden können, betrachtet.
- Arbeit zitieren
- Bianca Vollmer (Autor:in), 2018, Erzählen im "Iwein" Hartmanns von Aue. Eine fachdidaktische Ausarbeitung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514615