Im Rahmen dieser Arbeit soll die Inszenierung von PEGIDA-Veranstaltungen und die Bestandteile der Selbstdarstellung der neuen Partei Alternative für Deutschland untersucht werden. Es soll um die bewusste und unbewusste Setzung theatralischer Zeichen in deren Darstellung gehen und auf eventuelle Alleinstellungsmerkmale untersucht werden. Was aber auch untersucht werden muss ist die Responsivität, also die Voraussetzungen unter der die Partei gegründet wurde und unter welchen sie nun in einen voraussichtlich erfolgreichen Bundestagswahlkampf gehen wird.
Das ursprüngliches Ziel war es, ein Instrumentarium zu entwickeln, mit dem man die rechtsextremen, als konservativ oder neu rechts verschleierten Positionen aufdecken kann. Im Verlaufe diesen Jahres wurde aber immer deutlicher, dass es in der Zukunft für die anderen Teilnehmer des politischen Deutschland darum gehen wird, wie man mit Provokationen so umgeht, dass auch die argumentativ allein gelassene oder abgehängte Wählerschaft der AfD sich wieder von anderen politischen Positionen angesprochen fühlen kann.
Was aber von all dem ist tatsächlich Inszenierung? Was gehört bei der AfD zum normalen politischen Geschäft und wird — auch vom Publikum20 — nicht als 'inszeniert' verstanden? Genau diese Gratwanderung ist für die vorliegende Arbeit von Interesse. Und welche Verschiebungen der rhetorischen Plattentektonik der deutschen politischen Landschaft werden bleiben?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inszenierung und ihre Mittel
- Der Mythos einer Partei
- Mythos Björn Höcke
- Bildlichkeit
- Geldverbrennung am Brandenburger Tor
- Dombeleuchtung in Erfurt
- Berliner AfD, Kiffer und Homosexuelle
- Leif-Erik Holm und das Schweriner Schloss
- Sprachlichkeit
- »Populismus« und seine Definitionen
- Semantik
- Der Mythos einer Partei
- Exkurs: Abendspaziergang mit PEGIDA
- Das Feld / Die Rezeption
- Die Bühne / Die Medien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Inszenierung und Selbstdarstellung der Neuen Rechten in Deutschland, speziell der AfD und PEGIDA. Ziel ist es, die Strategien und Techniken zu analysieren, mit denen diese Gruppen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und politische Wirkung erzielen. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Mythenbildung, Bildsprache und Sprache im Kontext von Politainment.
- Die Konstruktion von Mythen und deren Einfluss auf das öffentliche Bild der Neuen Rechten
- Die Bedeutung von Bildlichkeit und medialer Inszenierung für die politische Kommunikation
- Die Analyse der Sprache und Rhetorik der Neuen Rechten, insbesondere im Kontext des Populismus
- Der Einfluss der Medien und der öffentlichen Wahrnehmung auf die politische Wirkung der Neuen Rechten
- Die Verbindung von Politik und Unterhaltung (Politainment) im Kontext der Neuen Rechten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: Politik ist auch eine Kunst der Inszenierung und Selbstdarstellung, insbesondere im Zeitalter des Politainment. Sie veranschaulicht dies anhand von Zitaten von Bismarck und Alec Empire, die die Verbindung von Politik und Unterhaltung hervorheben und den Wandel der politischen Kommunikation im Kontext von Massenmedien verdeutlichen. Die Arbeit untersucht, wie die Neue Rechte diese Prinzipien nutzt, um Glaubwürdigkeit und politische Wirkung zu erzielen. Die Bedeutung der medialen Inszenierung im politischen Kontext wird betont und der Vergleich zwischen dem amerikanischen und deutschen Wahlkampf angesprochen.
Inszenierung und ihre Mittel: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Mittel der Inszenierung, die von der Neuen Rechten eingesetzt werden. Es untersucht den Mythosbildungsprozess, insbesondere im Hinblick auf Schlüsselfiguren wie Björn Höcke. Die Rolle von Bildern, wie die Geldverbrennung am Brandenburger Tor oder die Dombeleuchtung in Erfurt, wird im Detail untersucht, ebenso wie sprachliche Strategien und die Definition und Verwendung des Begriffs "Populismus". Das Kapitel beleuchtet, wie diese Elemente zusammenwirken, um ein bestimmtes Bild der Neuen Rechten zu erzeugen und politische Botschaften zu vermitteln. Es werden verschiedene Beispiele aus dem öffentlichen Auftritt der AfD und PEGIDA herangezogen.
Exkurs: Abendspaziergang mit PEGIDA: Dieser Exkurs bietet eine eingehende Analyse eines konkreten Ereignisses, der PEGIDA-Demonstrationen, um die im vorherigen Kapitel beschriebenen Inszenierungsstrategien in der Praxis zu veranschaulichen. Er fokussiert auf die Inszenierung der Demonstrationen selbst und deren mediale Rezeption, um die Wirkung dieser Inszenierungen auf die öffentliche Meinung zu beleuchten.
Das Feld / Die Rezeption: Dieses Kapitel analysiert das Umfeld und die Rezeption der Inszenierungen der Neuen Rechten. Es untersucht die verschiedenen Akteure, die an der Konstruktion des öffentlichen Bildes beteiligt sind, und die verschiedenen Plattformen, über die diese Bilder verbreitet werden. Der Fokus liegt darauf, wie die Neuen Rechten die vorhandenen Strukturen und Medien nutzen, um ihre Botschaft zu verbreiten und ein bestimmtes Narrativ zu etablieren.
Die Bühne / Die Medien: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Rolle der Medien bei der Inszenierung von Politik im Allgemeinen und der Neuen Rechten im Besonderen. Es wird untersucht, wie die Medien die Selbstdarstellung der Neuen Rechten formen und welche mediale Strategien von der Neuen Rechten genutzt werden, um die gewünschte Wahrnehmung zu erzielen. Die Bedeutung des "Ensemblespiels" aus Politikern, Journalisten und Experten wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Neue Rechte, AfD, PEGIDA, Inszenierung, Selbstdarstellung, Politainment, Mythosbildung, Bildsprache, Sprache, Populismus, Medien, öffentliche Wahrnehmung, politische Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Inszenierung der Neuen Rechten
Was ist der Gegenstand der Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit analysiert die Inszenierung und Selbstdarstellung der Neuen Rechten in Deutschland, insbesondere der AfD und PEGIDA. Sie untersucht die Strategien und Techniken, mit denen diese Gruppen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und politische Wirkung erzielen.
Welche Methoden werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit untersucht die Rolle von Mythenbildung, Bildsprache und Sprache im Kontext von Politainment. Es werden konkrete Beispiele aus dem öffentlichen Auftritt der AfD und PEGIDA analysiert, darunter die Bildlichkeit (Geldverbrennung am Brandenburger Tor, Dombeleuchtung in Erfurt etc.) und die sprachlichen Strategien (Definition und Verwendung von "Populismus"). Ein Exkurs widmet sich den PEGIDA-Demonstrationen als Fallbeispiel.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet folgende Schwerpunkte: die Konstruktion von Mythen und deren Einfluss; die Bedeutung von Bildlichkeit und medialer Inszenierung; die Analyse der Sprache und Rhetorik, insbesondere im Kontext des Populismus; der Einfluss der Medien und der öffentlichen Wahrnehmung; und die Verbindung von Politik und Unterhaltung (Politainment).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Inszenierung und ihre Mittel (inkl. Unterkapitel zu Mythosbildung, Bildlichkeit und Sprachlichkeit), Exkurs: Abendspaziergang mit PEGIDA, Das Feld/Die Rezeption, Die Bühne/Die Medien und Fazit.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist die Analyse der Strategien und Techniken der Neuen Rechten, um deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und deren politische Wirkung zu verstehen. Die Arbeit betont die Bedeutung der medialen Inszenierung im politischen Kontext und den Vergleich zwischen amerikanischem und deutschem Wahlkampf.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Neue Rechte, AfD, PEGIDA, Inszenierung, Selbstdarstellung, Politainment, Mythosbildung, Bildsprache, Sprache, Populismus, Medien, öffentliche Wahrnehmung, politische Kommunikation.
Wie wird der Begriff "Populismus" in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert die Semantik und die Verwendung des Begriffs "Populismus" im Kontext der politischen Kommunikation der Neuen Rechten.
Welche Rolle spielen die Medien in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle der Medien bei der Inszenierung von Politik im Allgemeinen und der Neuen Rechten im Besonderen. Sie analysiert, wie die Medien die Selbstdarstellung der Neuen Rechten formen und welche medialen Strategien von der Neuen Rechten genutzt werden.
Wie wird der Mythosbildungsprozess analysiert?
Der Mythosbildungsprozess wird anhand von Schlüsselfiguren wie Björn Höcke untersucht. Die Arbeit analysiert, wie Mythen konstruiert und eingesetzt werden, um ein bestimmtes Bild der Neuen Rechten zu erzeugen.
Welche Rolle spielt der Exkurs zu PEGIDA?
Der Exkurs zu PEGIDA dient als Fallbeispiel, um die im Kapitel "Inszenierung und ihre Mittel" beschriebenen Strategien in der Praxis zu veranschaulichen und deren Wirkung auf die öffentliche Meinung zu beleuchten.
- Quote paper
- Theresa Schlichtherle (Author), 2017, AfD und Pegida. Inszenierung und Selbstdarstellung der Neuen Rechten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514876