Nach der Keynesianischen Theorie kann der Staat den konjunkturellen Verlauf durch finanzpolitische Maßnahmen beeinflussen. Maßnahmen, wie Staatsausgaben oder Steuereinnahmen, verursachen nicht nur einen direkten Impuls, sondern lösen auch eine Multiplikatorwirkung aus. Durch die Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes wird die hierdurch induzierte Ausweitung des privaten Konsums zu einer weiteren Nachfrageerhöhung und einer abermaligen Produktionserhöhung führen. Aus diesem Grund prognostiziert die Keynesianische Theorie eine Wirkung der Fiskalpolitik, die den Wert 1 übersteigt. Dieses Modellergebnis ist jedoch in der theoretischen Diskussion stark umstritten. Je nachdem, wie die Annahmen gesetzt werden, erscheint das komplette Spektrum von sehr starken Effekten der Fiskalpolitik bis zu völliger Neutralität als theoretisch möglich. Die vorliegende Arbeit dient der empirischen Überprüfung der theoretisch postulierten Zusammenhänge der Wirkung einer expansiven Fiskalpolitik. Dazu wird nach Darstellung der grundlegenden theoretischen Einflussfaktoren darauf eingegangen, ob die expansiven fiskalpolitischen Maßnahmen überhaupt ihre prognostizierte Wirkung gezeigt haben. Im Anschluss wird auf die empirische Relevanz der Einflussfaktoren der sog. Crowding-out- Effekte näher eingegangen, um dann möglicherweise aus den Ergebnissen der betrachteten Studien empirische Regelmäßigkeiten sog. „stylized facts“ abzuleiten.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Zur Frage der Wirksamkeit expansiver Fiskalpolitik
- Crowding-out-Effekte
- Die emprische Relevanz der Wirkung expansiver Fiskalpolitik
- Empirische Relevanz von Multiplikatoreffekten
- VAR-basierte Studien
- Metaanalytische Betrachtung ausgewählter Studien
- Empirische Relevanz der Determinanten von Crowding-out-Effekten
- Zinsinduziertes Crowding-out
- Wechselkursinduziertes Crowding-out
- Erwartungsinduziertes Crowding-out
- Direktes Crowding-out
- Empirische Relevanz von Multiplikatoreffekten
- Die „stylized facts\" expansiver Fiskalpolitik
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der empirischen Überprüfung der Auswirkungen expansiver Fiskalpolitik. Sie analysiert die theoretischen Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit dieser Maßnahmen, insbesondere die Stärke und Richtung des Multiplikatoreffekts. Dabei wird untersucht, ob expansive fiskalpolitische Maßnahmen die prognostizierte Wirkung zeigen und welche Rolle die sog. Crowding-out-Effekte spielen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen empirische Regelmäßigkeiten, sogenannte „stylized facts", abgeleitet werden.
- Wirkungsmechanismen expansiver Fiskalpolitik
- Multiplikatoreffekte und deren empirische Relevanz
- Crowding-out-Effekte und deren Bedeutung
- Empirische Regelmäßigkeiten der „stylized facts"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den theoretischen Rahmen der Arbeit dar und geht auf die Bedeutung der Fiskalpolitik in der Keynesianischen Theorie ein. Kapitel 2 beleuchtet die wichtigsten theoretischen Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit expansiver Fiskalpolitik, insbesondere die Crowding-out-Effekte. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der empirischen Relevanz der Wirkung expansiver Fiskalpolitik, wobei die empirische Relevanz von Multiplikatoreffekten sowie die Determinanten von Crowding-out-Effekten untersucht werden. Schließlich werden in Kapitel 4 die „stylized facts" expansiver Fiskalpolitik zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Expansive Fiskalpolitik, Crowding-out-Effekte, Multiplikatoreffekte, empirische Studien, „stylized facts", VAR-Modelle, Metaanalyse, Zinsinduziertes Crowding-out, Wechselkursinduziertes Crowding-out, Erwartungsinduziertes Crowding-out, Direktes Crowding-out.
- Arbeit zitieren
- Robert Doelling (Autor:in), 2004, Die 'stylized facts' der Fiskalpolitik in offenen Volkswirtschaften: Was sagt die aktuelle empirische Literatur zu den Wirkungen expansiver Nachfrageschocks, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51529