In den letzten Jahrzehnten ist es der Geldpolitik in den Industrienationen gelungen, die Inflation als solche zu stabilisieren. Mit zunehmender Globalisierung und aufgrund der Tatsache, dass sie immer wieder Quelle von gesamtwirtschaftlicher Instabilität waren, rückten zunehmend die Finanz- und Vermögensmärkte in den Fokus der Zentralbanken. Dies unter anderem auch deshalb, weil private Haushalte zunehmend Immobilien und Wertpapiere (insbesondere Aktien) halten. Ob, und gegebenenfalls wie, die EZB daher die Preise von derartigem Vermögen in ihrer Zielformulierung oder ihrer Strategie berücksichtigen sollte, wird im Rahmen dieser Arbeit diskutiert. Dabei werden verschiedene Arten der Vermögenspreisentwicklung berücksichtigt.
Anhand der Effekte, mit denen Vermögenspreisänderungen auf den Output wirken, sowie der Strategie der EZB stellt der Autor dar, dass die Aufnahme von Vermögenspreisen in die Zielformulierung der EZB aufgrund großer Schwierigkeiten nicht sinnvoll erscheint. Auch die Implementierung in die EZB-Strategie ist problembehaftet, jedoch durchaus möglich und daher auch sinnvoll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die wirtschaftliche Bedeutung von Vermögenspreisen
- Ziel und Strategie der EZB
- Möglichkeiten der Vermögenspreisberücksichtigung durch die EZB
- Zielformulierung der EZB
- Strategie der EZB
- Das Argument der Stabilität
- Monetäre oder wirtschaftliche Säule?
- Reaktionsmöglichkeiten der EZB
- Probleme
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob und in welcher Weise die Europäische Zentralbank (EZB) Vermögenspreise in ihrer geldpolitischen Strategie oder Zielformulierung berücksichtigen sollte. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der wirtschaftlichen Bedeutung von Vermögenspreisen und der potenziellen Auswirkungen auf die Geldpolitik.
- Der Vermögenseffekt und seine Auswirkungen auf die Konsumnachfrage
- Der Bilanzeffekt und seine Bedeutung für die Kreditvergabe und Investitionen
- Die Rolle der EZB bei der Stabilisierung von Vermögenspreisen
- Die Herausforderungen und Risiken der Einbeziehung von Vermögenspreisen in die Geldpolitik
- Die Auswirkungen von Blasenbildung auf die Finanzmärkte und die Gesamtwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz von Vermögenspreisen für die Geldpolitik in den Kontext der globalisierten Finanzmärkte und der Herausforderungen, die sich aus deren Instabilität ergeben.
- Die wirtschaftliche Bedeutung von Vermögenspreisen: Dieses Kapitel beleuchtet den Einfluss von Vermögenspreisänderungen auf die Gesamtwirtschaft und erklärt die Wirkungsmechanismen des Vermögenseffekts und des Bilanzeffekts.
- Ziel und Strategie der EZB: Hier wird die aktuelle Zielsetzung und Strategie der EZB in Bezug auf Preisstabilität und die Berücksichtigung von Vermögenspreisen dargestellt.
- Möglichkeiten der Vermögenspreisberücksichtigung durch die EZB: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Ansätze, wie die EZB Vermögenspreise in ihre Zielformulierung und Strategie integrieren könnte. Es werden sowohl die Vorteile als auch die potenziellen Risiken und Herausforderungen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Vermögenspreise, Geldpolitik, Europäische Zentralbank (EZB), Preisstabilität, Finanzmärkte, Vermögenseffekt, Bilanzeffekt, Blasenbildung, Stabilität, Inflation, Globalisierung, Finanzkrisen, und die Auswirkungen von Vermögenspreisänderungen auf die Gesamtwirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Christian Sasse (Autor:in), 2005, Sollten Vermögenspreise in der geldpolitschen Strategie oder der Zielformulierung der Europäischen Zentralbank eine Rolle spielen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51579