Wie bewerten Jugendliche das Format MOOC (Massive Open Online Course)? Welche Faktoren sind dabei von Bedeutung und welche Qualitätskriterien sind in der Auseinandersetzung mit der Bildungsressource ausschlaggebend? Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszufinden, ob die individuellen Interessen, Bedürfnisse und Voraussetzungen der Jugendlichen innerhalb des Lernprozesses in der MOOC-Umgebung berücksichtigt werden und wie sehr sich diese innerhalb der Zielgruppe möglicherweise unterscheiden. Außerdem lassen sich die subjektiven Kriterien der Lernenden und somit deren Qualitätsverständnis ableiten und als Grundlage für die Konzeption eines potentiellen weiteren MOOCs nehmen. Dabei soll die Beschaffenheit des didaktisch-methodischen Lernarrangements (didaktisches Design) und dessen lerntheoretischer Charakteristika im Zusammenspiel mit vier Faktoren gesehen werden, die laut Fricke Einfluss auf den Lernerfolg und die Qualität haben. Diese "konstruierenden Faktoren von E-Learning-Lernarrangements", unter zusätzlichem Einbezug des situativen Kontextes in der Lernsituation bilden unter anderem einen Teil der theoretischen Grundlage.
Der Einsatz digitaler Medien findet derzeit in den unterschiedlichsten Bildungsbereichen in den verschiedensten Formaten statt. Durch die Möglichkeiten des E-Learnings in all seinen Facetten wird oftmals auch von "digitaler Bildungsrevolution" gesprochen - vor allem, weil elektronische Lernangebote offen und somit für alle frei zugänglich sein können. Vor dem Hintergrund der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit hat sich das Format MOOC zunächst im Hochschulbereich herauskristallisiert, welches durch multimediale Inhalte einen hohen Grad an Interaktion im Lernprozess anregt. Diese Art von Lernkultur, die vor allem Selbstdisziplin und -bestimmung voraussetzt, wird im schulischen Bildungskontext bisher weniger forciert. Daher sind Jugendliche nicht unbedingt mit selbstorganisierten Lernformen vertraut. Die Befähigung zur Selbstbestimmung ist innerhalb unserer Informationsgesellschaft nicht nur in der schulischen Bildung ein zentrales Ziel, sondern auch in der pädagogischen Praxis im Rahmen der Medienbildung, welche sich angesichts der zunehmenden Digitalisierung und "Datafizierung" der Welt mit Positionen und Konzepten zur Entwicklung einer mehrdimensionalen Medien beziehungsweise Datenkritik auseinandersetz.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlage
- E-Learning
- Das Format MOOC
- Mediendidaktisches Design der Lernumgebung
- Konzeption des WebDaysMOOCs
- Dimensionen von Medienkompetenz
- Jugendliche und das Thema Datenschutz
- Lerntheoretische Grundlagen
- Subjektwissenschaftliche Betrachtung von Lernprozessen
- Definition des Qualitätsverständnis
- Forschungsstand
- Empirische Untersuchung
- Triangulation als Leitkonzept
- Quantitative Erhebung
- Der Online-Fragebogen
- Qualitative Erhebung
- Befragung von Jugendlichen
- Konstruktion des problemzentrierten Interviews
- Sampling
- Auswertungsschritte
- Ergebnisse
- Mediennutzung
- Lerngewohnheiten
- Lernmotive und Erwartungen an den WebDaysMOOC
- Vorwissen zum Kursthema
- Einstellung zum Kursthema
- Medienkritik
- Qualitätsanforderungen an den MOOC
- Lernkontext
- Aufbau und Struktur
- Praktische Elemente
- Rezeptive Elemente
- Interaktive Elemente
- Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick
- Reflexion der Methodologie
- Die Gewohnheiten als Lernvoraussetzung und Bewertungsgrundlage
- Qualitätsanforderungen der Jugendlichen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Qualitätsanforderungen an MOOCs aus Sicht von Jugendlichen. Der Fokus liegt dabei auf den Bedürfnissen der Zielgruppe und deren Bewertungskriterien für das Lernen in einem multimedialen Lernsetting. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung des WebDaysMOOCs zum Thema Datenschutz und digitaler Selbstbestimmung für Jugendliche.
- Analyse der Qualitätskriterien von MOOCs aus Sicht von Jugendlichen
- Bewertung des WebDaysMOOCs im Hinblick auf die Bedürfnisse und Erwartungen von Jugendlichen
- Untersuchung der Rolle von Medienkompetenz und digitaler Selbstbestimmung im Kontext von MOOCs
- Entwicklung von Empfehlungen für die Gestaltung von MOOCs für Jugendliche
- Einbezug von lerntheoretischen und mediendidaktischen Perspektiven
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert den aktuellen Forschungsstand zu MOOCs und deren Bedeutung für die Lehre. Kapitel 2 präsentiert die theoretischen Grundlagen der Untersuchung, darunter die Definition von E-Learning, MOOCs, Medienkompetenz, Datenschutz, und relevante Lerntheorien. Im dritten Kapitel werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, die mit Hilfe eines Online-Fragebogens und qualitativen Interviews durchgeführt wurde, detailliert dargestellt. Schließlich erfolgt im vierten Kapitel eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse, eine Diskussion der gewonnenen Erkenntnisse sowie ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
MOOCs, E-Learning, Jugendmedienforschung, Datenschutz, digitale Selbstbestimmung, Medienkompetenz, Lernqualität, WebDaysMOOC, multimediales Lernen, qualitative Forschung, quantitative Forschung
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Qualitätskriterien von MOOCs (Massive Open Online Courses) aus Sicht von Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/516584