In der vorliegenden Arbeit geht es um eine sprachanalytische Untersuchung der Frage: Ist der Tod ein Übel? Diese bereits in der Antike weitläufig erörterte Frage wird auch nach über 2000 Jahren in der Gegenwartsphilosophie kontrovers diskutiert. Im Ausgang von Epikurs theoretischen Überlegungen zu diesem Thema, die er im "Brief an Menoikeus" ausführt, wird ein weiter Bogen bis zu den Gegenwartsphilosophen Thomas Nagel und Shelly Kagan geschlagen.
Obwohl mehr als zweitausend Jahre Geistesgeschichte vergangen und deutliche Fortschritte in den Naturwissenschaften erzielt worden sind, bleibt die Frage, was uns nach dem Sterben erwartet, für viele Menschen noch immer in Dunkel gehüllt. Der Tod ist für viele Menschen ein Mysterium. Ein Rätsel, das zu lösen uns nicht möglich erscheint. Es verwundert deshalb nicht, dass der Tod eine fruchtbare Quelle philosophischer sowie religiöser Überlegungen und Überzeugungen ist.
Gegenstand dieser Hausarbeit ist es, die Frage, ob der Tod ein Übel ist, vom empirischen Standpunkt aus zu erörtern. Dabei werden im ersten Teil zunächst die Ansichten von antiken, neuzeitlichen und gegenwärtigen Philosophen untersucht, um anschließend darauf aufmerksam zu machen, dass dennoch Fragen und Probleme offen bleiben. Diese offen gebliebenen Fragen und Probleme werden im zweiten Teil durch eine meines Erachtens bisher nicht gründlich ausgearbeitete Definition des Übels zu lösen versucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Der Tod
- 2. Ist der Tod ein Übel?
- 2.1 Epikur. Der Tod geht uns nichts an
- 2.2 Thomas Nagel. Die Verlusttheorie
- 2.3 Shelly Kagan. Erweiterung der Verlusttheorie
- 2.4 Das Rätsel bleibt ungelöst
- 3. Definition des Übels
- 3.1 Kants Definition des Übels
- 3.2 Übel als Gegensätzlichkeit zum Wollen
- 3.3 Die Lösung des Rätsels
- 4. Schluss: Das Problem der Universalisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob der Tod ein Übel ist und betrachtet diese Frage aus empirischer Perspektive. Die Arbeit untersucht verschiedene philosophische Ansichten zum Tod, beginnend mit Epikur und fortgeführt mit Thomas Nagel und Shelly Kagan. Dabei werden die Grenzen dieser Ansichten deutlich gemacht und im zweiten Teil wird eine neue Definition des Übels vorgestellt, die zur Lösung der offenen Probleme beitragen soll.
- Die philosophische Auseinandersetzung mit dem Tod und der Frage, ob er ein Übel ist
- Die Ansichten von Epikur, Thomas Nagel und Shelly Kagan zur Bewertung des Todes
- Die Problematik der Todesangst und die Rolle von Emotionen in der philosophischen Argumentation
- Die Definition des Übels und ihre Relevanz für die philosophische Debatte über den Tod
- Das Problem der Universalisierung und die Implikationen für die Bewertung des Todes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Tod und seine Bedeutung in der Philosophie ein und beleuchtet die vielfältigen Perspektiven auf die Frage nach dem Tod. Das zweite Kapitel untersucht verschiedene philosophische Positionen zur Frage, ob der Tod ein Übel ist. Es werden die Ansichten von Epikur, Thomas Nagel und Shelly Kagan vorgestellt und kritisch analysiert. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Definition des Übels und entwickelt eine neue Definition, die die zuvor aufgeworfenen Probleme zu lösen versucht.
Schlüsselwörter
Tod, Übel, Epikur, Thomas Nagel, Shelly Kagan, Verlusttheorie, Definition des Übels, Universalisierung, empirische Perspektive.
- Quote paper
- Z. Can (Author), 2013, Ist der Tod ein Übel?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/516700