Ludwig XVI. und Marie-Antoinette waren die letzten französischen Herrscher vor der Revolution, mit ihrem Tod stirbt der französische Absolutismus für immer. Lange Zeit war das Herrscherpaar als ein zu junges, zu ahnungsloses und unfähiges verschrien. So wird darüber gelacht, dass der schwerfällige Ludwig am Tag des Sturmes der Bastille in seinem Tagebuch nur das Wörtchen „rien“ vermerkte und dass Marie- Antoinette es gewagt hatte über das hungernde, Brot fordernde Volk zu sagen: „wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!“. In letzter Zeit wurde dieses Urteil aber entschieden widerlegt und Ludwigs XVI. und Marie-Antoinettes guter Ruf wurde weitgehend wiederhergestellt: Interessierte wissen auch inzwischen, dass Marie-Antoinettes Zitat von einer ganz anderen Königin und anderen Zeit kommt und dass Ludwig bei weitem nicht so konservativ und unkooperativ war wie ihn die Revolutionäre beschrieben. Einige Geschichtsforscher wurden zu regelrechten Verfechtern Ludwigs und Marie-Antoinettes Ehre, zum Beispiel Jean de Viguerie oder Vincent Cronin; wie sollte man Ludwig XVI. und Marie-Antoinette nun, unter politischem Aspekt, beurteilen?
Welche Gründe sprachen dafür Ludwigs XVI. und Marie-Antoinettes Ansehen so stark aufzuwerten? Aber waren sie also wirklich so vortreffliche Herrscher? Da ich denke, dass diese Fragen von großem Interesse ist, werde ich hauptsächlich darauf eingehen und nur zweitrangig darauf achten die biographischen Begebenheiten vollständig darzustellen, da dies in einer Arbeit dieser Länge ohnehin unmöglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Ludwig XVI und Marie-Antoinette wurden lange Zeit unterschätzt
- Ludwig: eine vorbildliche Persönlichkeit
- Mut zur Reform
- Eine ungerechtfertigte Rehabilitierung ?
- Zeitgenössische öffentliche Meinung
- Die lange Folge der politischen Fehlschläge
- Bibliographie
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die historische Figur Ludwig XVI. und Marie-Antoinette, die letzten französischen Herrscher vor der Revolution, und hinterfragt die Rehabilitierung ihres Ansehens, die in jüngerer Zeit stattgefunden hat. Der Fokus liegt auf der Frage, ob Ludwig XVI. und Marie-Antoinette wirklich so vorbildliche Herrscher waren, wie einige Historiker argumentieren.
- Die Persönlichkeit Ludwigs XVI. und seine Rolle im Absolutismus
- Ludwigs Reformwillen und seine Umsetzung in der Praxis
- Die öffentliche Meinung über Ludwig XVI. und Marie-Antoinette
- Die politischen Fehlschläge des Königspaares
- Die Rolle von Marie-Antoinette in der Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Persönlichkeit Ludwigs XVI. und zeigt, dass er eine solide Erziehung und Bildung erhielt, die seine bescheidene und schüchterne Art prägte. Der Text unterstreicht Ludwigs Liebe zu seinem Volk und seine Bemühungen, das „Gute" für sie zu wollen. Außerdem wird Ludwigs tiefe Religiosität und seine Treue zu Marie-Antoinette hervorgehoben.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Ludwigs Reformwillen und zeigt, dass seine Regierungszeit nicht von Resignation geprägt war. Trotz der schwierigen Finanzlage versuchte Ludwig, aufgeklärte und moderne Reformen durchzusetzen. Beispiele dafür sind die Ernennung von Turgot zum Contröleur Général des Finances und die Einführung des Edikts der Toleranz. Die Reformen scheiterten jedoch oft am Widerstand des Adels und der Parlamente.
Das dritte Kapitel analysiert die zeitgenössische öffentliche Meinung über Ludwig XVI. und Marie-Antoinette. Der Text zeigt, dass das Königspaar schnell in Ungnade fiel und von Pamphleten und Karikaturen angegriffen wurde. Marie-Antoinette wurde besonders stark kritisiert, ihr wurde ein verschwenderisches Leben und ein verdorbener Ruf vorgeworfen. Die Kritik erreichte ihren Höhepunkt während Ludwigs Prozess im Januar 1793, der mit seiner Hinrichtung endete.
Das vierte Kapitel beleuchtet die politischen Fehlschläge des Königspaares. Der Text argumentiert, dass Ludwig XVI. und Marie-Antoinette an Selbstvertrauen und Entschlusskraft mangelten. Ludwig wechselte in seinen wenigen Herrschaftsjahren sechs verschiedene Finanzminister und konnte seine Reformen oft nicht lange durchhalten. Auch Marie-Antoinette war politisch unerfahren und wurde in ihren Entscheidungen stark von ihren Günstlingen beeinflusst. Der Fluchtplan aus Paris im Jahr 1791 war ein weiterer entscheidender Fehlschlag, der das Königspaar endgültig in Ungnade brachte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Ludwig XVI., Marie-Antoinette, Absolutismus, Reformen, öffentliche Meinung, politische Fehlschläge, Revolution, Frankreich, 18. Jahrhundert.
- Quote paper
- Helene Nägele (Author), 2005, Ludwig der XVI. und Marie-Antoinette als politische Akteure, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51706
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