Tortuguero, Tabasco, Mexiko: Geschichte einer klassischen Maya-Stadt, dargestellt an ihren Inschriften


Magisterarbeit, 2004

311 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Das Inschriftenkorpus
1.1 Definition des korpus
1.2 Nomenklatur
1.3 Katalog
1.3.1 Datenblatt
1.3.2 Zeichnungen
1.3.3 Quelleninterne Analyse
1.3.4 Kalendarische Rekonstruktion
1.4 Abkürzungen für die grammatikalische Analyse
1.5 Abkürzungen für die Syntaktischen Funktionen

2. Katalog
2.1 TORTUGUERO HOLZKISTE (TRT Bx. 1)
2.1.1 Datenblatt
2.1.2 Zeichnungen
2.1.3 Epigraphische Analyse
2.1.4 Kalendarische Rekonstruktion
2.2 Tortuguero Fragment 1 (TRT Frg. 1)
2.2.1 Datenblatt
2.2.2 Zeichnungen
2.2.3 Epigraphische Analyse
2.3 Tortuguero Jade 1 (TRT Jd. 1)
2.3.1 Datenblatt
2.3.2 Zeichnungen
2.3.3 Epigraphische Analyse
2.3.4 Kalendarische Rekonstruktion
2.4 Tortuguero Monument 1 (TRT Mon. 1)
2.4.1 Datenblatt
2.4.2 Zeichnungen
2.4.3 Epigraphische Analyse
2.4.4 Kalendarische Rekonstruktion
2.5 Tortuguero Monument 2 (TRT Mon. 2)
2.5.1 Datenblatt
2.5.2 Zeichnungen
2.5.3 Epigraphische Analyse
2.5.4 Kalendarische Rekonstruktion
2.6 Tortuguero Monument 3 (TRT Mon. 3)
2.6.1 Datenblatt
2.6.2 Zeichnungen
2.7 Tortuguero Monument 5 (TRT Mon.5)
2.7.1 Datenblatt
2.7.2 Zeichnungen
2.7.3 Epigraphische Analyse
2.7.4 Kalendarische Rekonstruktion
2.8 Tortuguero Monument 6 (TRT Mon. 6)
2.8.1 Datenblatt
2.8.2 Zeichnungen
2.8.3 Epigraphische Analyse
2.8.4 Kalendarische Rekonstruktion
2.9 Tortuguero Monument 8 (TRT Mon. 8)
2.9.1 Datenblatt
2.9.2 Zeichnungen
2.9.3 Epigraphische Analyse
2.9.4 Kalendarische Rekonstruktion
2.10 Tortuguero Monument 9 (TRT Mon. 9)
2.10.1 Datenblatt
2.10.2 Zeichnungen
2.10.3 Epigraphische Analyse
2.10.4 Kalendarische Rekonstruktion

1. Das Inschriftenkorpus

1.1 Definition des korpus

wie bereits im Rahmen der Methodik erläutert (vgl. Band 1, Kapitel 2.1.1), ist ein Inschriftenkorpus die Summe aller hieroglyphischen Quellen, die in einer bestimmten archäologischen Zone bis dato bekannt geworden sind. Wie die Definition bereits impliziert, fallen Monumente ohne Text bzw. erkennbare Spuren von Hieroglyphen aus der Berücksichtigung heraus. Die Präsentation folgt damit der Form von Berthold Riese (1980a).

Angesichts der Tatsache, daß Tortuguero ein stark geplünderter Ort ist, dem bislang wenig archäologische Beachtung geschenkt wurde, liegen eigentlich für alle Monumente keine gesicherten Fundkontexte vor, allenfalls vage und flüchtige Lagebeschreibungen. Von einer Reihe von geplünderten Monumenten ist nicht einmal eindeutig belegt, ob sie tatsächlich aus Tortuguero selbst stammen oder aus einer nahe gelegenen Stätte, wie beispielsweise Mantinero, Las Campanas, Gran Poder, El Gallo oder Miraflores.

Daneben gibt es einige Objekte, die in nicht dokumentierten Kontexten gefunden wurden. Besagte Objekte werden dennoch bei der Abhandlung der Inschriften des Ortes stets verwendet (vgl. Coe 1974, Riese 1980a), denn sie besitzen eine inhaltliche Verbindung zu den Inschriftenträgern aus Tortuguero bzw. dessen Umgebung.

Für Tortuguero soll aus diesem Grunde folgende Definition eines Textkorpus festgelegt werden: Alle Inschriftenträger, die zweifelsfrei aus dem Ort selber stammen, bilden das primäre Korpus. Alle Objekte fragwürdiger oder unbekannter Herkunft mit inhaltlichen Bezügen zu gesicherten Tortuguero-Texten werden als sekundäres Korpus zu der Gesamtheit aller Inschriften hinzugerechnet[1].

1.2 Nomenklatur

Die Inschriftenträger des Korpus von Tortuguero unterscheiden sich teilweise deutlich in Form und Größe. Aufgrund des oftmals unbekannten Fundkontextes ist es problematisch, die Inschriften „den üblichen Form-Funktionsklassen (Stele, Lintel, Wandtafel, etc.) zuzuordnen.“ (Riese 1980a: 5). Alle monumentalen Inschriftenträger werden von Berthold Riese (1980a: 5) daher einheitlich als „Monument“ bezeichnet und basierend auf der begonnenen arabischen Numerierung von Frans Blom (Blom & La Farge 1986), Heinrich Berlin (1953) und Eric Thompson (1962) katalogisiert, während Kleinfunde von ihm mit deskriptiven Termini versehen werden.

Trotz der Tatsache, daß einige Monumente aufgrund ihrer Form und der Fundumstände sowie aufgrund von quellenimmanenten Argumenten einer bestimmten Objektklasse zugeordnet werden können, soll die traditionelle Bezeichnung als „Monument“ mit der etablierten Numerierung beibehalten werden, um nicht unnötige Verwirrung bei der Nomenklatur zu stiften.

Das für diese Arbeit zusammengestellte Korpus richtet sich in seiner Nomenklatur nach den Vorgaben des Corpus of Maya Hieroglyphic Inscriptions (CMHI, Graham 1975). Dabei wird der Inschriftenort über einen aus drei Lettern gebildeten Schlüssel kodiert, die Objektbezeichnung ebenfalls durch ein deskriptives Akronym. Für einige nicht im CMHI vorhandene Objektklassen wurden für diese Arbeit neue Abbreviationen eingeführt. Die von Riese (1980a) mit deskriptiven Termini bezeichneten Kleingeräte erhalten neue Bezeichnungen entsprechend dem CMHI, ebenso das dem Korpus neu hinzuzufügende Bruchstück (Mayer 1995: 73-74). Eine Übersicht über alle verwendeten Schlüssel gibt Anhang 1 in Band 1. Der Katalog listet alle Inschriftenträger in alphabetischer Reihenfolge entsprechend ihres Objektschlüssels auf. Eine Konkordanz über die bisher vergebenen Bezeichnungen in wichtigen Aufstellungen gibt Tabelle 1.

Für alle Inschriftenträger gilt, daß im jeweiligen Datenblatt des Kataloges (Kapitel 2), eine Begründung erfolgt, welche Gründe für eine Reklassifizierung in eine bestimmte Objektklasse sprechen, bzw. welche Unsicherheiten dagegen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Nomenklatur-Konkordanz der Inschriftenträger von Tortuguero. Mit den Angaben dieser Arbeit ergänzt nach Riese (1980a: 5).

1.3 Katalog

Der Katalogteil (Kapitel 2) widmet jedem Inschriftenträger ein eigenes Kapitel, das sich jeweils in vier Abschnitte gliedert: 1) ein Datenblatt, 2) Zeichnungen, 3) epigraphische Analyse und 4) Rekonstruktion der kalendarischen Struktur.

1.3.1 Datenblatt

Jedes Monument wird kommentiert durch ein Datenblatt, das eine kurze Beschreibung des jeweiligen Objektes gibt. Sechs Kategorien mit verschiedenen Rubriken wurden hierzu aufgestellt. Die Aufstellung richtet sich nach den Vorgaben, die Karl Herbert Mayer für die Reihe Maya Monuments (vgl. 1995) eingeführt hat sowie nach der Studie von Christian Prager (2002 MS) zu Pusilhá.

In der ersten Kategorie wird ein allgemeiner Überblick gegeben. Dies sind der zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Arbeit bestehende Aufbewahrungsort eines Inschriftenträgers sowie die entsprechende Sammlung. Ergänzend soll soweit möglich die Herkunft des Objektes sowie die Fundgeschichte nachgezeichnet werden, d.h. wer das Objekt gefunden hat und welchen Weg es bis zum gegenwärtigen Aufbewahrungsort durchlaufen hat.

Die zweite Kategorie liefert die physische Beschreibung des Objektes. Dies beinhaltet den feststellbaren Objekttyp, die Materialbeschaffenheit, die Abmessungen, sowie eine Beschreibung des Objektes an sich. Eine Zustandsbeschreibung mit Hinblick auf den Erhaltungszustand komplementiert diesen deskriptiven Teil.

Als dritte Kategorie werden Aspekte der Epigraphik angesetzt. Hierzu zählt primär die Angabe über den Umfang und die Verteilung des hieroglyphisches Textes. Des weiteren wird die Lesefolge nach der von Riese (1971: 209) vorgegebenen Methode dargelegt.

Daran anschließend folgt in gleicher Weise die Beschreibung der Ikonographie. Szenische Wiedergaben werden geschlossen beschrieben und einzelne motivische Elemente erläutert. Ebenso folgen Angaben über die Positionierung der bildlichen Bestandteile.

In der fünften Kategorie werden nach Möglichkeit alle publizierten Referenzen für das jeweilige Objekt aufgelistet. Diese Übersicht teilt sich in die Rubriken Fotografien, Zeichnungen und Literaturverweise[2]. Soweit es möglich ist, werden auch unpublizierte Quellen genannt[3].

Abschließend werden Bemerkungen angefügt. Diese beinhalten zusätzliche Informationen und Überlegungen, als was das entsprechende Monument zu klassifizieren sein könnte. Handelt es sich um Objekte, die sich in der Ausstellung eines Museums befinden, erfolgt, soweit möglich, eine Wiedergabe des Museumsbeitextes.

1.3.2 Zeichnungen

Die Zeichnungen bilden das eigentliche Herzstück des Kataloges. Die Auswahl einer Umzeichnung richtet sich nach einer Reihe von Kriterien. Zuerst muß eine Zeichnung in einer ausreichenden Qualität vorliegen, die eine ansprechende Reproduktion für den Katalog gewährleistet. Zweitens muß die Zeichnung selbst einen hohen qualitativen Charakter haben, indem sie die Realität des darzustellenden Objektes möglichst präzise abbildet und eine sichere Linienführung aufweist. Darüber hinaus sollte sie dem Zeichenstandard entsprechen, wie er sich mit dem CMHI (Graham 1975) allgemein durchgesetzt hat[4]. Entsprach keine publizierte oder dem Verfasser zur Verfügung stehende Zeichnung diesen Anforderungen, wurde anhand von Abbildungen aus der publizierten Literatur oder sonstigen zur Verfügung stehenden Fotografien eine neue Zeichnung durch den Verfasser angefertigt.

Von einigen Monumenten aus Tortuguero (Mon. 3, Mon. 5, Mon. 9) lagen bislang überhaupt noch keine Zeichnungen vor. Soweit nicht anders im Datenblatt angegeben, wurden die Zeichnungen aller Inschriftenträger durch den Verfasser nach Fotografien der Objekte in der Sammlung des Museo Carlos Pellicer Camára in Villahermosa, Tabasco, angefertigt. Die Fotografien wurden im Jahre 2001 von Elisabeth Wagner aufgenommen.

Generell bemüht sich eine Zeichnung, das Objekt so präzise wie möglich abzubilden. Allerdings gibt es im Korpus von Tortuguero zwei Objekte, die sich auf diese Art und Weise schlecht für eine epigraphische Untersuchung darstellen lassen, es handelt sich um die Jade 1 und das Monument 8. Aus diesem Grund werden in einer zusätzlichen Zeichnung die Hieroglyphenblöcke auf diesen Objekten aus ihrer ursprünglichen Position herausgelöst und zur besseren Sichtbarkeit neu angeordnet.

In den Fällen, in denen ein Monument in mehrere Fragmente zerbrochen ist, wird der Umzeichnung zusätzlich eine Skizze beiseite gestellt, die über die Form und Benennung der einzelnen Bruchstücke informiert sowie mit einer Bemaßung versehen ist.

1.3.3 Quelleninterne Analyse

Die Darstellung der Ergebnisse und der Arbeitsschritte der quelleninternen Analyse (Band 1, Kapitel 2.3.1) folgt in einer dreispaltigen tabellarischen Übersicht. Es wird generell blockweise vorgegangen. In der ersten Spalte befindet sich die Positionsbeschreibung des Hieroglyphenblockes in der Textmatrix, bestehend aus einem Buchstaben (Zeilen) gefolgt von einer Zahl (Spalten), in einigen, notwendigen Fällen verfeinert durch eine dritte Stelle zur Anzeige einer Graphemfolge innerhalb eines Blockes. Dabei bezeichnen „a“ und „b“ eine linke bzw. rechte Position, „x“ und „y“ dementsprechend oben und unten. In den Fällen, wo Textteile fragmentarisch erhalten sind und der exakte Textbeginn nicht rekonstruierbar ist, wird das Präfix „p“ zur Kennzeichnung einer provisorischen Positionsbeschreibung zugefügt. In der zweiten Spalte folgt eine zeichnerische Wiedergabe des jeweiligen Blockes, basierend auf der im Katalog wiedergegebenen Zeichnung. Zuletzt folgt die eigentliche Analyse.

Um die in Kapitel 2.3.1 im Band 1 genannten Arbeitsschritte methodisch transparent darzustellen folgt die Präsentation von Einzelergebnissen der Analyse in einer interlinearen Wiedergabe von fünf Zeilen und einer unterschiedlichen Weite des linksbündigen Einzugs. Die Darstellungsweise und die verwendeten Konventionen werden im Folgenden näher beschrieben.

(1) Zuerst erfolgt die Identifikation und Klassifikation der diskreten Zeichen nach Katalognummern. Dieser Arbeitsschritt folgt Macri & Looper (2003). Dieser Katalog soll Thompson (1962) und verschiedenen Derivaten (Grube 1990, Ringle & Smith-Stark 1996) vorgezogen werden, um die kombinierte Benutzung verschiedenartiger Systeme mit jeweils eigenen, leicht abweichenden Kriterien und Konventionen zu umgehen. Der New Catalog von Macri & Looper deckt die Mehrzahl aller in den Texten von Tortuguero auftauchenden Grapheme ab. Desweiteren orientiert er sich am aktuellen Forschungsstand der Epigraphik und im Gegensatz zu Thompson ist eine eindeutigere Relation zwischen Katalognummer und diskreten Graphemen gegeben. In einem stärkeren Maße als bisherige Klassifikationssysteme faßt der New Catalog graphische Varianten ein- und desselben Zeichens in logischer Form unter einem Eintrag zusammen. Die strikte Unterscheidung zwischen Hauptzeichen und Affixen (Thompson 1962: 10) wird dadurch weitgehend arbiträr, eine weitere Erkenntnis des derzeitigen Forschungsstandes (vgl. Grube 1990: 34). Der New Catalog offenbart trotzdem in der praktischen Anwendung zwei Probleme. Zum einen werden aufgrund graphischer Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten Zeichen zusammengefaßt, die eindeutig eine unterschiedliche Verwendung haben (siehe hierzu etwa den Kommentar zu TRT Bx. 1, A1 in Kapitel 2.1.3 dieses Bandes). Weiterhin werden Zeichen zusammengefaßt, von denen nicht eindeutig geklärt ist, ob sie tatsächlich nur mehr oder weniger elaborierte graphische Varianten sind. Mit dieser Problematik ist die Zuweisung eines phonetischen und/oder semantischen Gehaltes für die katalogisierten Grapheme verbunden. Die im New Catalog mit den einzelnen Zeichen präsentierten Lesungen und Deutungen sollen daher bei der Klassifikation in dieser Arbeit außen vor gelassen werden. – Ansonsten orientiert sich die hier benutzte Zeichenidentifizierung an den klassifikatorischen Vorgaben des Kataloges (Macri & Looper 2003: 17-21). Da aber im New Catalog kein System definiert ist, nach denen die räumliche Position eines Zeichens innerhalb einer Hieroglyphe oder eines Blockes beschrieben werden kann, soll die ursprünglich von Zimmermann (1956: 10) entwickelte und von Thompson (1962) weiterverwendete Notation beibehalten werden. Nebeneinander liegende Grapheme werden somit mit einem Punkt (.), übereinander liegende mit einem Doppelpunkt (:) getrennt. Die Infigierung wird mit einer hochgestellten Null (°) angezeigt, die Ligatur mit einem hochgestellten Strich ('), eine von Christian Prager (2002 MS) übernommene Konvention. Da der New Catalog auch sogenannte Komplexe Zeichen berücksichtigt, wird die Interferenz zweier Grapheme (Zender 1999 MS: 95-97) mit einem Hochzeichen (^) markiert, diese Konvention wird in diese Arbeit neu eingeführt. Bei erodierten Zeichen mit unbekannter Relation wird ein Bindestrich (-) eingesetzt. Die gesonderte Kennzeichnung von Kopfvarianten oder invertierten Zeichen von Thompson (1962) wird aufgegeben, da eigene Nummern hierfür im New Catalog existieren. – An textkritischen Zeichen werden eckige Klammern für zerstörte und geschweifte Klammern für teilweise zerstörte Zeichen gebraucht. Unter Letzterem ist das Fehlen von mehr als der Hälfte eines Zeichens oder das Fehlen identifikatorischer, subgraphemischer Elemente zu verstehen. Diese textkritischen Zeichen werden für die folgende Transkription weiterverwendet, hiernach aber aufgegeben, da mit der späteren Überführung der Zeichenketten in Folgen von Morphemen eine eindeutige Zuordnung der textkritischen Zeichen nicht mehr gewährleistet ist.

(2) Die nächste Zeile ist die Transkription der zuvor durchgeführten Klassifikation, die sich nach den Vorgaben von Fox und Justeson (1984b) und George Stuart (1988) orientiert. Die Transkription erfolgt nicht zwingend nach der in der Klassifikation vorgegebenen Reihenfolge, sondern vielmehr unter Berücksichtigung der Zeicheneigenschaften, etwa beim Auftauchen komplexer Grapheme. Aus diesem Grund folgt die Gliederung der Phonemketten nur noch über einen Bindestrich. Unbekannte oder unklare Lautwerte werden mittels Fragezeichen markiert, Aliasbezeichnungen finden Verwendung bei lautlich unbekannten oder nicht gesicherten aber semantisch bekannten Deutungen, etwa bei den Tageszeichen. Sie sind durch Kapitälchen markiert. Zahlwerte erscheinen in arabischer Notation.

(3) Die folgende Transliteration stellt eine lexikalische Rekonstruktion des vorangegangenen Schrittes dar. Dabei folgt zuerst, wenn notwendig, eine sprachlich korrekte Neuordnung von Phonemketten[5]. Zweitens werden in diesem Schritt Laute analysiert, interpretiert oder rekonstruiert auf der Basis von historischen, internen oder paläographischen Hinweisen. Gleichzeitig wird morphologisch segmentiert, die Abgrenzung von Lexemen erfolgt durch Leerzeichen und von grammatikalischen Morphemen durch einen Bindestrich. Zahlwerte werden ausgeschrieben. Sollte eine Transliteration nicht möglich sein, wird dies durch Fragezeichen markiert. Rekonstruktionen, dies schließt auch im Originaltext vorhandene Auslassungen mit ein, werden hier durch spitze Klammern gekennzeichnet.

(4) Zur Nachvollziehbarkeit der morphologischen Segmentierung folgt die grammatikalische Analyse der einzelnen Morpheme. Dabei wird ein Schlüssel aus üblicherweise drei Buchstaben verwendet. Die Bedeutung der Abkürzungen ist in Kapitel 1.4 ersichtlich. Die Markierung von Abgrenzungen entspricht denen aus Schritt 3. Für die Identifikation morphologischer Einheiten sei auf Band 1, Kapitel 2.2.3 verwiesen. Die durch die grammatikalische Analyse festgestellte syntaktische Funktion wird auf der linguistischen Ebene durch einen tiefergestellten Index bezeichnet. Zum grundlegenden Aufbau eines Satzes sei auf Band 1, Kapitel 2.2.4 verwiesen. Die hierfür verwendeten Abkürzungen sind in Kapitel 1.5 aufgelistet. Sie sind recht allgemein gehalten, als Adverbialphrasen werden vornehmlich die Kalenderdaten bezeichnet, die übrigen bezeichnen die grundlegenden Satzkonstituenten. Es ist zu beachten, daß das indirekte Objekt als eigenständige Form der Präpositionalphrase gesondert bezeichnet wird. Auf eine Differenzierung in Possessivphrasen mit Possessor und Possessum wurde verzichtet.

(5) Im letzten Schritt folgt die Übersetzung anhand der in den Zeilen 3 und 4 wiedergegebenen Ergebnisse sowie der in Punkt 6 aufgeführten Ermittlung der Satzkonstituenten. Prinzipiell bemüht sich die Übersetzung um größte Parallelität zur Originalsprache. Sollte eine genaue Glossierung Unklarheit schaffen oder falls sie aufgrund einer fehlenden Lesung bei gleichzeitiger Kenntnis der Semantik nicht möglich ist, folgt eine Paraphrasierung in Anführungszeichen. Traditionell verwendete Aliasbezeichnungen (v.a. im Kalenderwesen) werden weiterhin so verwendet, aber in Kapitälchen gesetzt. Unsicherheiten aus den vorangegangen Schritten werden wie gehabt durch Fragezeichen markiert. Der Klarheit wegen Zugefügtes ist in runde Klammern gesetzt. Eigennamen werden generell nicht übersetzt.

(6) Die restriktive Syntax des Maya macht das Erkennen der Abfolge der Satzkonstituenten generell recht einfach und läßt die stets gleiche, lineare Abfolge erkennen. Die syntaktische Position wird durch einen variablen Einzug von der linken Seite der Spalte gekennzeichnet und dient einer schnelleren Übersicht über die graphologisch realisierten Konstituenten eines Satzes. Dies geschieht zusätzlich zu der linguistischen Zuordnung der syntaktischen Funktion, wie sie bereits in Schritt 4 geleistet wurde. Der Einzug ist für alle Aussagen absolut gesetzt und vergrößert sich in folgender Reihenfolge um eine Einheit: Lange Zählung (inkl. Ergänzungsserie), Distanzzahlen, Kalenderrunde (inkl. Periodenglyphen), Verb (inkl. stativem Prädikat), direktes Objekt, indirektes Objekt, Subjekt (inkl. unklarer Syntax) und schließlich Toponyme.

(7) In einem letzten Schritt folgt, vorgegeben durch die Syntax und Kalenderangaben, die Aufgliederung der tabellarischen Übersicht in Phrasen und Aussagen und im weiteren durch die Pragmatik in Abschnitte. Zur Definition dieser Begriffe sei auf Band 1, Kapitel 2.1.1 verwiesen. Aussagen werden aufsteigend mit arabischen, Phrasen mit römischen Ziffern und Abschnitte mit Buchstaben bezeichnet, dem Vorschlag von Riese (1980a) folgend. Die Datumsangaben, die in der Regel eine Phrase einleiten, werden sukzessive durch Buchstaben benannt und mit dem rekonstruierten Datum der Langen Zählung versehen.

Zum Schluß der epigraphischen Analyse folgen noch ausgewählte Kommentare, die vor allem dazu dienen, andere Analysemöglichkeiten aufzuzeigen und die gewählte zu diskutieren, wie es gerade für die Transkription, Transliteration und die grammatikalische Analyse von Wichtigkeit ist. Besonders große Relevanz kommt den Fällen zu, die eine hohe Signifikanz zu methodischen Vorbedingungen aufweisen. Zu Ausdrücken, die im Rahmen der Einzelhypothesen (Kapitel 4 des Ersten Bandes) diskutiert werden, finden sich nur ausgewählte Kommentare zu phonetischen, morphologischen und grammatikalischen Besonderheiten. Gleiches gilt für noch nicht vollständig entzifferte Hieroglyphen, da die Diskussion über Vorschläge zu Deutung, Lesung und Übersetzung eines Lexems wesentlichen Einfluß auf die Aussagekraft der Einzelhypothese hat. – Die Kennzeichnung der Anmerkungen richtet sich nach den Bezeichnungen der zu diskutierenden Hieroglyphenblöcke. In der epigraphischen Analyse wird im Feld mit der Blockbezeichnung ein „E“ ergänzt, wenn dieser Block oder ein Bestandteil desselben in einer Einzelhypothese diskutiert wird, ein „K“ findet sich zur Anzeige eines Kommentars im Anschluß an die Analyse.

1.3.4 Kalendarische Rekonstruktion

Ausgehend von der epigraphischen Analyse folgt im letzten Schritt der Darstellung die kalendarische Rekonstruktion des gesamten Datengerüstes eines Textes.

Die Aufstellung der kalendarischen Struktur folgt generell der Abfolge der Datumsangaben des Textes. In der tabellarischen Übersicht wird jedes inschriftlich vermerkte Datum mit dem in der epigraphischen Analyse zugewiesenen Buchstaben angezeigt, zusätzlich mit dem Titel, den die entsprechende Phrase erhalten hat. Die erste Spalte gibt die Positionierung der Kalenderangaben in der Textmatrix an. In der zweiten Spalte folgt die Angabe der Langen Zählung, bzw. die zu addierende oder subtrahierende Distanzzahl. Daran anschließend findet sich in der dritten Kolumne das textlich vermerkte Datum der Kalenderrunde. Um eine bessere Verknüpfung mit dem westlichen Zeitempfinden herzustellen, beinhaltet die letzte Spalte eine Umrechnung in das gregorianische Datum, basierend auf der GMT-Korrelation mit der Konstante 584.285.

Da in den erhaltenen Inschriften von Tortuguero bis auf die stark verwitterten Monumente 2, 5 und 9 keinerlei weitere Long-Count -Angaben zweifelsfrei zu identifizieren sind, muß die Einhängung der Daten der Kalenderrunde über gewisse Hilfsmittel geschehen. Dies sind primär bestimmte Hieroglyphen für Periodenenden und gegebenenfalls Angaben des G-Zyklus. Die weitere Rekonstruktion kann über arithmetische Mittel durch das Verknüpfen von Distanzzahlen erfolgen. Die Art und Weise, wie eine Angabe der Langen Zählung gewonnen wurde, ist vor dem Datum vermerkt. Eine Initialserie wird durch „IS“ angezeigt, ein Periodenende durch „PE“ und Angaben von Glyphe G durch „Gx“. Die zeitliche Richtung einer Distanzzahl wird entsprechend durch „+“ oder „-“ kenntlich gemacht. Rekonstruierte Long-Count -Daten sind mit „*“ vermerkt.

Gelegentlich auftretende Unstimmigkeiten im Datumsgerüst, mögen sie sich durch abgekürzte Distanzzahlen oder nicht passende Angaben der Kalenderrunde äußern, sind in der kalendarischen Rekonstruktion an die erforderlichen arithmetischen Bedürfnisse angepaßt worden.

Zum Schluß der tabellarischen Übersicht folgen, falls erforderlich, noch Kommentare zur präsentierten Rekonstruktion, wie es etwa im Falle der bereinigten Datumsangaben erforderlich ist. Diese Kommentare ersetzen eine eigene Kennzeichnung von Anpassungen in der tabellarischen Übersicht.

1.4 Abkürzungen für die grammatikalische Analyse

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.5 Abkürzungen für die Syntaktischen Funktionen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Katalog

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Emblemhieroglyphe von Tortuguero. Monument 8, A8.

Nach einer Fotografie von Elisabeth Wagner, 2001.

2.1 TORTUGUERO HOLZKISTE (TRT Bx. 1)

2.1.1 Datenblatt

Derzeitiger Aufbewahrungsort: Miami Lakes, Florida, Vereinigte Staaten.

Sammlung: Jay I. Kislak Foundation.

Herkunft und Fundgeschichte: Die Herkunft der Holzkiste ist unbekannt. Nach Informationen von Michael Coe (1974: 51) kam das Objekt in den Privatbesitz des Sammlers Josué Sáenz, später in die Lomas de Chapultepec. Nach Michael Coe (briefliche Mitteilung, 17. Juni 2003) könnte der Händler Edward Merrin, der die Veräußerung eines Großteils der Sammlung von Sáenz durchgeführt hat, die Holzkiste an Jay I. Kislak verkauft haben. Die Sammlung von Kislak ist 1984 in die Jay I. Kislak Foundation aufgegangen.

Art des Inschriftenträgers: Kiste.

Material: Holz, möglicherweise sapodilla (Coe 1974: 51).

Abmessungen: Länge: 15,7 cm, Breite: 3,54 cm, Höhe: 4,37 cm.

Beschreibung: Es handelt sich um eine hölzerne Kiste mit abnehmbarem Deckel, der durch einen erhöhten Rand an der Innenseite der Schachtel fixiert wird. Am Boden weist sie vier annähernd zylindrische Füße auf. Die Oberfläche wurde mit rotem Hämatit eingerieben (Coe 1974: 51). Im Innern fand sich eine kleine, möglicherweise mixtekische Steinfigurine, die nach Ansicht von Coe (1974: 51) wohl außerhalb des Maya-Gebietes entstanden ist.

Skulptierte Flächen: Alle Außenflächen der Holzkiste mit Ausnahme der vier Standfüße weisen Schnitzereien auf.

Skulptiertechnik(en): Flachrelief.

Zustand: Das Objekt ist vollständig erhalten, weist jedoch einige Beschädigungen insbesondere an der Oberseite und der oberen und linken Vertikalseite des Deckels sowie der unteren Kante der Kiste auf. Die Ober- und Unterseite des Objektes sind mit dem Verlauf der Maserung angewittert.

Epigraphik: Alle sechs Außenflächen sind beschrieben, der Text umfaßt insgesamt 44 Hieroglyphenblöcke. Beischriften finden sich in der oberen rechten Ecke (T1) und am unteren Rand des Deckels (U1-V1). Die vier Vertikalseiten sind auf der gesamten Fläche mit einem umlaufenden Text versehen (A1-R2). An der Unterseite der Kiste findet sich eine einzelne Kolumne in einem rechteckig begrenzten Feld (S1-S5).

Interne Argumente zeigen auf, daß der Text nur gelesen werden kann, wenn die Kiste geschlossen ist. Er beginnt an der oberen linke Ecke des Deckels (A1), läuft in Doppelkolumnen einmal um die vier Vertikalflächen und setzt sich dann (S1) in dem Feld an der Unterseite der Kiste fort. Der Inschrift zufolge (S3-S4) handelt es sich bei dem Objekt um ein yotoot mayij, ein Behältnis für rituelle Gegenstände (Zender & Bassie 2002), dessen Besitzer als Ak’ax bezeichnet wird (S5), dessen Name nochmals in V1a und vollständig geschrieben als Ak’ax Bahlam in O2-P2 auftaucht.

Ikonographie: Die Oberseite des Deckels trägt die Darstellung einer stehenden männlichen Person, die durch die glyphischen Beischrift als Ak’ax Bahlam bezeichnet wird. In der rechten Hand hält sie einen undekorierten Stab. Der Kopfputz besteht aus einem rechteckigen Element, an dessen Vorderseite sich der Kopf eines dicklippigen Wesens befindet, das mit zwei Federn geschmückt ist. Dieser Kopfschmuck findet sich in ähnlicher Form etwa auf der Bank von PAL T. XIX, dem sogenannten „Tablero de Bulto“ aus Gruppe XVI von Palenque und auf verschiedenen Keramiken (vgl. K5109, K5435, 5445) und scheint Merkmal niedrig gestellter Adliger zu sein (Zender & Bassie 2002), die häufig auch den Titel eines ebeet tragen (auf TRT Bx. 1: U2b, P1, S1). Am Ohr trägt er eine Ohrspule. Die Person trägt einen knielangen gegürteten Lendenschurz und hohe Sandalen, die in einem spätklassischen Stil gehalten sind (Proskouriakoff 1950: 81, 86-88). Das Halsband mit Anhänger, welches Ak’ax Bahlam trägt, ist Darstellungen auf der Südseite besagter Bank aus Palenque nicht unähnlich und weist, zusammen mit dem Lendenschurz, ebenfalls Parallelen mit den Protagonisten des „Tablero de Bulto“ auf. Womöglich bildet die Halskette zusammen mit dem Kopfputz ein gewisses Statusmerkmal.

Fotografien: Coe 1974: Figs. 1, 2, 3, 7, Hernández Pons 1984: Fig. 33, Coe & Kerr 1998: Pl. 93, Zender & Bassie 2002. Kerr #339.

Zeichnungen: Coe 1974: Figs. 4, 5, 6, 8, Riese 1980a: Abb. 7, Looper 1991, Arellano Hernández 1996: Fig. 7, Zender & Bassie 2002, diese Arbeit: Tafeln 1, 2.

Literaturhinweise: Coe 1974, Marcus 1976: 108-109, Riese 1980a: 26-29, 32, 36, 40, 44, Hernández Pons 1984: 76, Looper 1991, Grube 1990: 127, Arellano Hernández 1996, Coe & Kerr 1998: 175, Pl. 93, Houston 1998: Fig. 13, Eberl 1999 MS: 43, Wald & MacLeod 1999: 88, 91, Wald 2000: 137, 142, Grube, Martin & Zender 2002: 30, Hruby 2002: Tab. 3, Wanyerka 2002: 81, 84, Zender & Bassie 2002.

Bemerkungen: Die vorliegenden Zeichnungen wurden nach Coe (1974) sowie Zender & Bassie (2002) angefertigt.

Michael Coe (1974: 51) vermutet, daß TRT Bx. 1 aus einer Höhle in den Kalksteinformationen oberhalb von Tortuguero stammen könnte und eventuell als Behälter für den Codex Grolier gedient hat (Coe & Kerr 1998: 175). Diese Vermutung muß aufgrund der sehr viel größeren Abmessungen des Codex allerdings als zweifelhaft angesehen werden.

Es handelt sich um eine von nur drei bekannten Holzkisten aus der Maya-Region. Eine stammt aus der Höhle Actun Polbilche in Belize (Pendergast 1974), die andere wurde erst im Juni 2001 in einer Höhle oberhalb von Alvaro Obregón, Tabasco, durch Armando Anaya Hernández bekannt (Peter Mathews, pers. Mitteilung, Juli 2001, Anaya Hernández, Mathews & Guenter 2003) und befindet sich jetzt im Museo Municipal des Ortes.

Arellano Hernández (1996) bezeichnet die Holzkiste als Monument 15.

2.1.2 Zeichnungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tafel 1: Tortuguero Holzkiste. Linke, untere, rechte und obere Vertikalseiten.

Zeichnung: Sven Gronemeyer.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tafel 2: Tortuguero Holzkiste. Unter- und Oberseite.

Zeichnung: Sven Gronemeyer.

2.1.3 Epigraphische Analyse

Abschnitt A: Tod von Bahlam Ajaw und Periodenende

Phrase I (Datum A, 09.12.06.17.18)

Aussage 1

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Phrase II (Datum B, 09.12.07.00.00)

Aussage 2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aussage 3

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

ABSCHNITT B: INTHRONISATION VON IK’ MUUY MUWAAN II.

PHRASE III (DATUM C, 09.12.07.01.19)

Aussage 4

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Aussage 5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aussage 6

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abschnitt C: Inthronisation von Ak’ax Bahlam

Phrase IV (Datum D, 09.12.07.14.07)

Aussage 7

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aussage 8

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

8 Manik’

Aussage 9

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aussage 11

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Abschnitt E: Bildbeischrift

Phrase VI (ohne Datum)

Aussage 12

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Kommentar

A1: Tageszeichenkartusche

Im New Catalog of Maya Hieroglyphs werden folgende Zeichen unter der Klassifikation ZZ1 subsumiert (Macri & Looper 2003: 256-257): Die von Thompson (1962) als T628 bezeichneten Varianten sowie die verschiedenen graphischen Wiedergaben der Tageszeichenkartusche. Während die Tageszeichenkartusche selber ein diakritisches Zeichen ist, das selber keinen Lautwert besitzt (Zender 1999 MS: 99), so gibt es für das als T628 klassifizierte Graphem einen Entzifferungsvorschlag / K’IK’ / bzw. / CH’ICH’ / für „Blut“ (Erik Boot, pers. Mitteilung, November 2002). Die dem New Catalog zugrunde liegende Entscheidung, diese, auch graphisch, unterschiedlichen Zeichen alle unter der Katalognummer ZZ1 zusammenzufassen resultiert aus einer Annahme von Linda Schele und Matthew Looper (1996: 22) sowie Guillermo Bernal Romero (2001).

B1: kaseew

Bei der Transkription für diesen Monatsnamen wird dem Vorschlag von Marc Zender (1999 MS: 56) gefolgt, das Zeichen XS3 in diesem Kontext logographisch als / KASEW / statt syllabisch als / se / zu lesen. Wie er aufzeigen konnte, besitzt kein Graphem in der Maya-Schrift mehr als einen Silbenwert, der von diesem Zeichen bereits durch den Lautwert / cha / besetzt wird. Demzufolge handelt es sich bei den affigierten Silbenzeichen um phonetische Komplemente, was ihre fallweise Absenz erklärt.

A2: cha’-bij

Zur Diskussion und Herleitung dieser besonderen Form einer Distanzzahl sei auf Robert Wald (2000: 137, 141-143) verwiesen.

D2: il[-n]-aj

Wie die Untersuchungen zur passiven Derivation durch Alfonso Lacadena (o.J.) aufgezeigt haben, werden transitive Verben, die nicht dem regulären KVK-Muster eines Wortstammes entsprechen, auf eine andere Weise abgeleitet als durch die Infigierung eines –h– und das Anfügen des thematischen Suffixes –aj. An den unregelmäßigen Verbstamm wird demnach ein –n oder selten ein –w angehängt, das als Derivationssuffix dient (Lacadena o.J.). Erst hiernach folgt das thematische Suffix.

Wie die Transkription / IL-a-ji / erkennen läßt, ist durch die Zeichenfolge / a-ji / lediglich das thematische Suffix –aj realisiert, nicht jedoch das Derivationsmorphem. Dieses Muster findet sich exklusiv in den Maya-Texten und taucht bereits in der Frühklassik auf (Grube 1990a: 60). Auch in späten, rein syllabischen Schreibungen ist das Derivationssuffix nicht durch ein gesondertes Silbenzeichen realisiert, wie es beispielsweise für den Ausdruck tz’i[h]b-n-aj innerhalb der Primären Standardsequenz der Fall ist (Grube 1986: 228-229, Schele & Grube 2002: 29). Es ist daher fraglich, ob diese Form der Passivierung in der klassischen Schriftsprache für dieses Lexem Verwendung fand oder ob es sich lediglich um eine Form der Unterrepräsentation des Lautes /n/ handelt. Aufgrund von linguistischen Vergleichen mit heutigen Ch’olan-Sprachen (Lacadena o.J.) soll das Derivationssuffix rekonstruiert werden, da auch andere Formen der Intransitivierungen für die Wurzel il regelmäßig erfolgen, vgl. etwa auf PMT P. 4 die Schreibung / IL-ni-ya / für ein Antipassiv (Wanyerka 2002: Fig. 18). Für das kolonialzeitliche Yukatekisch hingegen ist eine Flektion il-ah überliefert (Smailus 1989: 45).

F2: och-bij-ijiy

Zur Morphologie dieses Todesausdruckes sei auf Robert Wald (2000: 142-143) verwiesen. Die Zeichenfolge / OCH-bi-ji-ji-ya / zeigt deutlich, daß der Anlaut des ersten / ji / zur Schreibung des Lexems bij dient, während der Auslaut die Schreibung des temporaldeiktischen Klitikons einleitet. Die Indizien, daß der auslautende Vokal von Silbenzeichen oder Komplementen berücksichtigt wird, wenn weitere (vokalharmonische) Silbenzeichen zur Notation eines grammatikalischen Morphems folgen, d.h. daß die Überrepräsentation von Vokalen an Morphemgrenzen in die Schreibung integriert wurde, sind sehr stark. So wird etwa das vokalisch anlautende Suffix –oom stets unter Nutzung des auslautenden Vokals des vorhergehenden Silbenzeichens geschrieben (vgl. / ch’a-ho-ma / > ch’ah-oom sowie / u-to-ma / > u[h]t-oom), es findet sich zur Notation des Suffixes aber niemals die Zeichenfolge / o-ma /. Es gibt aber auch abweichende oder unklare Beispiele (siehe hierzu den Kommentar zu TRT Mon. 6, H6 und die Diskussion in Lacadena o.J.: Note 15). Obgleich noch keine geschlossene Untersuchung zu diesem Phänomen vorliegt, wird aufgrund der erkennbaren Tendenzen in dieser Arbeit bei der Analyse der Texte von Tortuguero generell die vorhandene Überrepräsentation an morphemischen Grenzen ausgenutzt.

Weiter ist zu bemerken, daß das Wort für Straße, wenn der finale Spirant denotiert ist, üblicherweise durch die Zeichenfolge / bi-hi / wiedergegeben wird (Grube o.J. a). Im Gegensatz zu Nikolai Grubes Aussage, daß Suffixe / -ji / oder / -ja / am Zeichen XGE nicht als phonetische Komplemente dienen, sondern stets grammatikalische Morpheme denotieren, steht dieser Beleg gegenüber, der unter dieser Annahme ein /j/ zuviel aufweisen würde. Hier ist, wie Wald (2000: 142-143) richtig analysiert hat, aber tatsächlich bij statt bih geschrieben. Inwieweit man darin bereits einen Verfall der orthographischen Unterscheidung zwischen den Spiranten erkennen mag, bleibt unbeantwortet, eine identische Schreibung in Block A2 legt jedoch den Verdacht nahe.

Der hier vermerkte Ausdruck och-bij stellt eine besondere Klasse von Verben in den Maya-Sprachen dar, den sogenannten objektinkorporierenden Verben. Wie Vergleiche aus anderen Maya-Sprachen zeigen (vgl. Smailus 1989: 49-50, 67), können transitive Verben ein Objekt in den Wortstamm inkorporieren und werden dadurch zu intransitiven Verben, die dermaßen flektiert werden. Nikolai Grube (o.J. a) sieht das Verb och aber bereits als intransitiv an und kreiert für diese Fälle (vgl. auch die Ausdrücke och-ha’, och-k’ahk’, chum-tuun, etc.) eine eigene Klasse, die er als „intransitive compounds“ bezeichnet. Markus Eberl (1999 MS: 21) konnte jedoch im C. Dr., f. 24, B3, eine transitive Schreibung / yo-OK-ki / nachweisen, die das Verb och (bzw. sein yukatekisches Kognat ok) als wurzeltransitiv erscheinen lassen. Dies ist auch Konform mit den linguistischen Grundlagen. Auch wenn sicherlich noch Klärungsbedarf hinsichtlich dieser Frage für die Klassische Schriftsprache besteht, soll aufgrund des Vergleichs mit anderen Maya-Sprachen das Verb och als transitiv charakterisiert werden, daß sein Objekt inkorporiert hat und dieser Verbund dadurch intransitiv ist. Gleiches gilt für andere objektinkorporierende Verben, die in den Texten von Tortuguero analysiert werden.

I1: ta ajaw-le[l]

Neben der Form ti existiert eine allophone Variante ta, die in den Texten von Tortuguero ausschließlich verwendet wird. Eine eingehende Diskussion der inschriftlich faßbaren Kognate dieser Präposition liefert Macri (1991).

N2: jo’ wi’[il] k’anhalaw

Wie bereits Lacadena (1997: 4-5) darlegen konnte, taucht Graphem YG4 nicht ausschließlich im Zusammenhang mit den wohlbekannten Hotun -Enden auf, sondern kann auch in anderen Zusammenhängen derartig verwendet werden, wie im vorliegenden Fall zur Anzeige der letzten fünf Tage des Monats Pohp. Zur zusammenfassenden Darlegung der Lesung sei auf Lacadena (2002) verwiesen.

Q1: jo’ heew

Es handelt sich bei dem Ausdruck heew um eine spezielle Form der Distanzzahl zur Notation des K’in -Stellenwertes (Thompson 1950: 167-168, Fig. 31, 1-9).

S2-S5: pat-laj y-otoot u-mayij ak’ax

Die Benennung von Objekten ist keine unübliche Praxis (vgl. Mathews 1979, Houston & Taube 1987), und die Bezeichnung von Behältern als das „Haus“ für etwas oder von jemandem ist auch in anderen Fällen belegt (Houston 1998: 349).

T1-U1: u-baaj ta ???

Zur kontextuellen Verwendung des Ausdruckes u-baaj und seiner Funktion als Einleitung einer Präpositionalphrase sei auf Josserand, Schele & Hopkins (1985) verwiesen.

2.1.4 Kalendarische Rekonstruktion

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kommentar

Distanzzahl A/C: Die im Text (E2) angegebene Distanzzahl von zwei Winal verbindet nicht präzise das in H1-G2 folgende Kalenderrundendatum 8 Kawak 12 Yaxk’in, sondern ist um einen Tag zu kurz.

Warum die Distanzzahl in E2 hier als Verbindung von Datum A zu Datum C angesetzt wird und nicht eine Beziehung zwischen den Daten B und C mit der Länge von 1.19 herstellt, soll kurz erläutert werden. In den bisherigen kalendarischen Rekonstruktionen (Riese 1980a: 27-28, Looper 1991) wurde von letzterem Fall in einer linear fortlaufenden Struktur ausgegangen. Die Verbindung der Distanzzahl mit dem Todesausdruck och bih (Stuart 1998: 388, vgl. Kapitel 4.1.1.3 des Ersten Bandes) verweist aber eindeutig auf Datum A (Eberl 1999 MS: 43). Die Arbeit von Wald (2000) zur temporalen Deixis unterstützt diese Annahme durch die Verwendung des enklitischen Adverbes –ijiy.

Warum an dieser Stelle eine gerundete Distanzzahl erscheint, kann nicht beantwortet werden. Platz für eine korrekte Schreibung innerhalb des Blockes hätte sicherlich bestanden.

Distanzzahl C/D: Ähnlich wie im ersten Fall handelt es sich bei der im Text (K2) vorhandenen Angabe um eine Distanzzahl, die das folgende Datum nicht präzise anbindet. Dies wird bereits aus dem unterschiedlichen Tageszeichen deutlich, daß bei der runden Angabe von einem Tun in M2 ebenfalls Manik’ lauten müßte. Da in L2 als Zählgrundlage das Inthronisationsdatum 8 Kawak 12 Yaxk’in angegeben wird, kann man die Distanzzahl entsprechend als 12.8 rekonstruieren, die damit etwa fünf Winal kürzer ist als die geschriebene Angabe.

Datum E: Die Distanzzahl C/E gegen Ende des auf den Vertikalseiten angebrachten Textes verläuft nicht zu einer weiteren Kalenderrunde. Datum E ist somit vollständig über eine Rückberechnung über das schriftlich fixierte Datum C zu rekonstruieren. Der Rückbezug auf die mit Datum C verbundene Inthronisation in den Blocks R2-S1ist darüber Beweis genug, Datum C als Ausgangspunkt der Distanzzahl, die zu Datum E führt, anzusetzen.

2.2 Tortuguero Fragment 1 (TRT Frg. 1)

2.2.1 Datenblatt

Derzeitiger Aufbewahrungsort: Emiliano Zapata, Tabasco, Mexiko.

Sammlung: Museo Municipal.

Herkunft und Fundgeschichte: Nach Informationen von Arturo Lambara (Mayer 1995: 74) wurde das Objekt aus Tortuguero geplündert.

Art des Inschriftenträgers: Unbekannt.

Material: Kalkstein.

Abmessungen: Höhe: 9,1 cm, Breite: 17,3 cm, Di />

2.2.2 Zeichnungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tafel 3: Tortuguero Fragment 1. Obere Schmalseite und Oberseite.

Zeichnung: Nikolai Grube.

2.2.3 Epigraphische Analyse

Abschnitt A: Text der Oberseite

Phrase I (ohne Datum)

Aussage 1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aussage 2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aussage 3

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aussage 4

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abschnitt B: Text der Schmalseite

Phrase II (ohne Datum)

Aussage 5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kommentar

pB1: ???

Obwohl eine zweifelsfreie Klassifikation und Transkription aller in diesem Block vorkommenden Zeichen möglich ist, scheitert eine Transliteration. Während das Zeichen 1B2 offensichtlich als phonetisches Komplement zu / OK / auftritt, kann das Graphem 32J nicht zugeordnet werden. Es ist nicht klar, ob das Silbenzeichen / tzi / hier als akrophonische Schreibung auftritt und somit ein eigenes Lexem repräsentiert oder zusammen mit der Zeichenfolge / OK-ki / eine morphologische Einheit bildet. Aufgrund dieser Unwägbarkeiten wird auf eine Transliteration verzichtet.

pC1: u-tiib-[i]l

Die hier verwendete Transliteration gründet auf folgenden morphologischen Überlegungen: das Präfix u– dient gewöhnlich der Kennzeichnung des Ergativpronomens der dritten Person Singular, nur in wenigen Fällen ist das Silbenzeichen / u / Bestandteil der Schreibung eines Wortstammes, etwa beim intransitiven Verb uht. Die hier vorgeschlagene Markierung des Ergativpronomens wird bekräftigt durch das Auftauchen des Suffixes / li /, welches in solchen Fällen zur Markierung des possessiven Status eines Substantivs angefügt wird (vgl. Houston, Robertson & Stuart 2001: 9-10). Die lexikalische Klasse der Wortwurzel und der Typ des Satzes als stativ ist damit bestimmt.

Die Transliteration des Lexems als tiib leitet sich aus der Zeichenfolge / ti-ba / unter Berücksichtigung der Vokaldisharmonie ab. Eine Deutung und Übersetzung kann nicht erfolgen, da diese Wortwurzel lexikalisch nicht verbürgt ist.

pD1: chan mapoot?

Die Transliteration beruht auf graphotaktischen Überlegungen zur Vokaldisharmonie. Eine Deutung und Übersetzung der Hieroglyphe muß aufgrund fehlender lexikalischer Vergleiche ausbleiben.

pE1: na[h] chok

Zweierlei Besonderheiten sollen für diese Hieroglyphe diskutiert werden. Das den Ausdruck einleitende Adjektiv wird durch das Zeichen 1G2 realisiert. Wie die Untersuchungen verschiedener Autoren gezeigt haben, wird diesem Zeichen sowohl ein syllabischer als auch ein multipler logographischer Wert zugeschrieben. Victoria Bricker (1986: 6, 208) weist dem Zeichen den syllabischen Wert / na / zur Schreibung des Adjektivs na[h], „erster“ zu. Linda Schele (1989a: 3) gelang die Identifizierung des Zeichens zur Notation der nicht besessenen Form des subletiven Substantivs naah, „Haus“. David Stuart (1998: 376-377) weist dem zur Diskussion stehenden Zeichen den logographischen Wert / NAH / als generischem Begriff für ein Gebäude zu. Nikolai Grube (1994a: 181) sieht 1G2 nach etwa 9.11.0.0.0 als Silbenzeichen / na / gebraucht, möglicherweise als akrophonische Ableitung von naah.

In der gegenwärtigen epigraphischen Forschung wird das Zeichen 1G2 stets als Logogramm / NAH / angesehen, das primär das Wort naah, „Haus“ repräsentiert. Als solches tritt es in der hieroglyphischen Wiedergabe in der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle als Sub- oder Postfix auf. Gleichzeitig soll es (Nikolai Grube, pers. Mitteilung, August 2003) über das Prinzip des Rebus das Wort nah, „erster“ wiedergeben, wenn es vor einem Lexem notiert wird. Die von Stuart (1998: Fig. 1) wiedergegeben beispielhaften Schreibungen für naah geben jedoch kein eindeutiges Zeugnis über die funktionalen Zeicheneigenschaften von 1G2. Das gelegentliche Auftreten von 32K / hi / kann sowohl als phonetisches Komplement zum Logogramm als auch als Bestandteil einer rein syllabischen Schreibung / na-hi / ausgelegt werden. Wie das letzte bei Stuart aufgeführte Beispiel zeigt, kann das Wort rein syllabisch geschrieben werden, und zwar unter Verwendung von 1G1, für das lediglich der syllabische Wert / na / attestiert ist. Die Substitution beider Zeichen innerhalb der Schreibungen für naah ist jedoch noch kein ausreichender Hinweis für die Zeicheneigenschaften von 1G2. – Ein Indiz kommt jedoch von den Stuckhieroglyphen von PAL T. XVIII für Schreibungen des Namen von K’inich Ahkal Mo’ Naab III. Bei syllabischen Schreibungen / na-bi / > naab wird üblicherweise 1G1 für / na / verwendet. In den Stuckhieroglyphen mit den Katalognummern 450 und 514 (Schele & Mathews 1979) substituiert hierfür 1G2, was eine Schreibung / NAH-bi / nahelegt. Die Verwendung von 1G2 als Logogramm / NAH / in diesem Zusammenhang würde ein Rebusprinzip implizieren, welches in der Maya-Schrift sehr selten ist und daher eher an ein Syllabogramm denken läßt. Eine Substitution von 1G1 in der Bedeutung nah ist nicht bekannt.

[...]


[1] Diese Vorgehensweise wird legitimiert durch die Art der erhaltenen Texte. Sofern nicht besondere quelleninterne Argumente dagegen sprechen, ist die Herkunft einer Inschrift im Rahmen einer Regionalhistorie, wie sie diese Arbeit darstellt, kaum von Bedeutung, da zur Zeichnung eines geschlossenen Bildes der Geschichte alle relevanten Quellen verwendet werden. Ortspezifische Kontexte können nicht für alle gesicherten Monumente aus Tortuguero erstellt werden, was aber keine Auswirkungen auf die quellenimmanenten Informationen hat, sondern lediglich ein besseres Verständnis dieser Angaben über archäologisch zu gewinnende Daten missen läßt.

[2] Unter Literaturverweisen verstehen sich vor allem textliche Referenzen, aber auch ausschnitthafte Wiedergaben von Zeichnungen eines Inschriftenträgers.

[3] Von einigen Monumenten existieren Fotografien der Carnegie Institution of Washington. Deren Katalognummern werden durch das Kürzel „CIW“ angezeigt. Die Holzschachtel wurde von Justin Kerr fotografiert und mit einer laufenden Nummer versehen.

[4] Zu diesem Zeichenstandard zählen unter anderem folgende Kriterien: Komplette Umrißzeichnung der Form eines Objektes, Umrißzeichnung der einzelnen Grapheme bzw. Hieroglyphenblöcke mit einer dicken Linie und Darstellung der Binnenelemente mit einer geringeren Linienstärke, Punktschraffierung des Hintergrundes sowie die Andeutung von Beschädigung oder Zerstörung mit einer gepunkteten Linie.

[5] Beispiele hierfür wären überlagerte komplexe Zeichen oder eine räumliche Positionierung entgegen der zu erwartenden Abfolge der Phonemkette innerhalb eines Blockes.

Ende der Leseprobe aus 311 Seiten

Details

Titel
Tortuguero, Tabasco, Mexiko: Geschichte einer klassischen Maya-Stadt, dargestellt an ihren Inschriften
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Institut für Altamerikanistik und Ethnologie)
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
311
Katalognummer
V51770
ISBN (eBook)
9783638476539
ISBN (Buch)
9783656783978
Dateigröße
8634 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Tortuguero, Tabasco, Mexiko, Geschichte, Maya-Stadt, Inschriften
Arbeit zitieren
Sven Gronemeyer (Autor:in), 2004, Tortuguero, Tabasco, Mexiko: Geschichte einer klassischen Maya-Stadt, dargestellt an ihren Inschriften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51770

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