Das internationale Musik- und Kulturfestival Boom in Portugal misst seinen Erfolg schon längst nicht mehr anhand von Einnahmen oder Besucherrekorden. Selbstverständlich ist eine finanzielle Deckung essentiell, wenn es um die Erhaltung der Biennale geht. Allerdings entpuppte sich dieser Aspekt in den letzten Jahren als ein Selbstläufer, weshalb die Veranstalter ökonomische Ziele mit gesellschaftlichen Zielen gleichstellten. Das Thema Nachhaltigkeit spielt in dieser Wertevermittlung eine zentrale Rolle, wie der Webseite des Festivals zu entnehmen ist:
“… by ensuring a positive impact is left on both the nature and the social environment.”
ProjektleiterInnen und Nachhaltigkeitsbeauftragte verschiedenster Branchen stützten sich bereits auf Konzepte, um den Nachhaltigkeitsaspekt in ihre Arbeit zu integrieren. Das Boom-Festival ist ein bekannter Vorreiter und gleichzeitig Versuchslabor solcher Konzepte, die aufgrund der Komplexität des einwöchigen Festivals oft eine umfassende Eigendynamik entwickeln. Um jedoch Reproduktionsmöglichkeiten aufdecken zu können und diese in greifbare Nachhaltigkeitsstrategien zu manifestieren, bedarf es einer genaueren Beleuchtung des Potentials dieser Strategien. Hierbei richtet sich der Blick dieser Arbeit auf einen spezifischen Aspekt. Die Ursache für die Entwicklung der erwähnten Eigendynamik lässt sich durch verschiedene Gesellschaftstheorien erklären*, die alle eine Gemeinsamkeit verbindet: Das vorherrschende Wertesystem der Festival-BesucherInnen wird während der Zeit auf dem Festival außer Kraft gesetzt.
* Gemeint sind die Theorie der liminalen Phase von B.Kirchner, das Identitätskonzept von A. Bennett und das Resonanzkonzept von H. Rosa.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung / Fragestellung
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Nachhaltigkeit und Kultur
- Nachhaltigkeit im Projekt- und Eventmanagement
- Das Boom-Festival
- Entwicklung und Grundsätze des Boom-Festivals
- Formung der Festivalgesellschaft auf dem Boom-Festival
- Neubildung von Werten und Identitäten
- Das Identitätskonzept nach Andy Bennett
- Grenzen und Risiken der Wertevermittlung
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Potenzial des Boom-Festivals, nachhaltige Handlungsprinzipien durch die Aufhebung des vorherrschenden Wertesystems zu vermitteln. Dabei wird untersucht, wie die Festivalgesellschaft Werte neu bildet und diese über das Festival hinaus transportiert.
- Die Rolle des Boom-Festivals als Plattform für Nachhaltigkeit
- Die Verbindung von gesellschaftlichen und ökonomischen Zielen
- Die Bedeutung von Werten und Identitätsbildung im Kontext des Festivals
- Die Anwendung von Gesellschaftstheorien auf die Festivalgesellschaft
- Das Potential des Boom-Festivals für nachhaltige Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung / Fragestellung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage, die in der Hausarbeit beantwortet werden soll. Dabei wird die Bedeutung von Nachhaltigkeit und die Rolle des Boom-Festivals als Plattform für nachhaltige Wertevermittlung herausgestellt.
- Nachhaltigkeit und Kultur: Dieses Kapitel beleuchtet den Einzug des kulturellen Aspekts in die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie. Es wird die Bedeutung von Kultur als Medium für soziales Umdenken und die Rolle interkultureller Dialoge und künstlerischer Produktionen im Kontext von Nachhaltigkeit erörtert.
- Das Boom-Festival: Das Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Boom-Festivals als Vorreiter für Nachhaltigkeit. Es werden die Grundsätze des Festivals und die Rolle der ProjektleiterInnen und Nachhaltigkeitsbeauftragten hervorgehoben.
- Formung der Festivalgesellschaft auf dem Boom-Festival: In diesem Kapitel werden die Prozesse der Wertebildung und Identitätsfindung auf dem Festival untersucht. Es wird der Einfluss des Festivals auf die Neubildung von Werten und die Weitervermittlung dieser Werte durch die Festival-BesucherInnen betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter Nachhaltigkeit, Festivalkultur, Wertevermittlung, Identitätsbildung, liminale Phase, Boom-Festival, Portugal, Kultur, Gesellschaft, und Nachhaltigkeit im Projekt- und Eventmanagement.
- Quote paper
- Niklas Pernat (Author), 2018, Das Boom-Festival als Plattform für Nachhaltigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/518357