Diese Arbeit stellt einen kurzen Abriss zur Geschichte Japans im Zweiten Weltkrieg dar, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Weg vom Bündnis mit Hitler bis zur Kapitulation liegt. Wo blieb die Bestrafung für Japan? Wo waren die völlige Abrüstung und Entmilitarisierung? Waren dies nicht die politischen, ökonomischen und militärischen Folgen für Deutschland nach 1945? Wie gerecht wurde denn in diesen beiden Themen gehandelt? Diese Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden.
Dazu wird die historische Entwicklung Japans im Zweiten Weltkrieg vom Anti-komintern-Pakt vom 25. November 1936 bis zur Kapitulation am 2. September 1945 nachgeziechnet, wobei besonders auuch auf die von Japan begangenen Kriegsverbrechen eingegangen wird. Ebenso wird ein kurzer Ausblick auf die Zeit nach 1945 gegeben.
Eine kurze persönliche Stellungnahme im Hinblick auf die eingangs formulierten Forschungsfragen schließt das Werk ab.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Einleitung
3. Bündnis mit Hitler
3.1 Kriegsverbrechen der Japaner
4. KapitulationJapans/Potsdamer Abkommen
4.1 Vergleich zu Nürnberger Prozessen
5. Rolle Japans nach 1945
6. Meine Stellung zu den Fragen
7. Literaturverzeichnis/Quellenverzeichnis
1. Vorwort
Geschichte ist eines meiner Lieblingsfächer und als dann der Zweite Weltkrieg als Thema behandelt wurde, war ich mehr als glücklich daran mein vollständiges Interesse zu zeigen. Doch als wir dann die Thematik leider beenden mussten, um über die Folgen des Krieges zu sprechen, fiel mir auf, dass die Achsenmacht Japan eine doch viel mildere Strafe abbekam als Deutschland. Woran das lag, musste ich also selbst recherchieren und somit entschied ich mich über dieses Thema zu schreiben.
2. Einleitung
Mit 6 Unterschriften, einer Drohung und einem Gebet beendete General Douglas MacArthur den Zweiten Weltkrieg in nur zehn Minuten. Als die Kapitulation Japans endlich in Kraft trat, waren nun alle Leiden der Menschheit beendet. Doch wo blieb die Bestrafung für Japan? Wo waren die völlige Abrüstung und Entmilitarisierung? Waren dies nicht die politischen, ökonomischen und militärischen Folgen für Deutschland nach 1945? Wie gerecht wurde denn in diesen beiden Themen gehandelt? Ich würde gerne diese Fragen beantworten.
3. Bündnis mit Hitler
Wie denn schon in allen Geschichtsbüchern dargestellt wird, gehörte Deutschland mit zwei weiteren Ländern zu den Achsenmächten, nämlich Italien und Japan. Die Achse Berlin-Rom, wie sie noch am 25. Oktober 1936 hieß, war eine Zusammenarbeit zwischen Hitler und Mussolini, welche den beiden Ländern Unterstützung gewähren sollte. Jedoch gab es auch ein weiteres Bündnis, nämlich Japan und Deutschland.
Der Anti-Komintern- Pakt war eine Übereinstimmung zwischen den beiden Ländern, welche am 25. November 1936 gegründet wurde. Diese war vorgeblich gegen die Kommunistische Internationale gerichtet, spezialisierte sich aber dann gegen die Sowjetunion. Diese Verträge wurden besonders von Adolf Hitler angestrebt, welcher in dem Moment öffentlich gegen die Bolschewisten kämpfte und gleichzeitig am Erfolg Japans im Eröffnungskrieg gegen China interessiert war. Am 23. August 1939, empört über den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, verzichtete Japan auf den Anti-Komintern- Pakt, trat aber später dem Dreierpakt (27. September 1940) bei, welcher alle Achsenmächte dazu verpflichtete, sich „mit allen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Mitteln gegenseitig zu unterstützen“, sobald einer von ihnen angegriffen wird und das „von einer Macht, die derzeit nicht am Europäischen Krieg oder am Japanischem Konflikt beteiligt ist“ (der Sowjetunion oder den Vereinigten Staaten)(Dreierpakt, 1940).
3.1 Kriegsverbrechen der Japaner
Während des Zweiten Weltkrieges war also nicht nur Deutschland hauptsächlich beteiligt, auch Japan spielte eine sehr große Rolle bei den Kriegsverbrechen . Die ersten Schüsse, die abgegeben worden, fielen 1937, als das Kaiserreich Japan eine groß angelegte Bodeninvasion in China startete. Somit wollte das Land endlich den chinesischen Wiederstand gegenüber Japan dauerhaft brechen. Innerhalb von Monaten begann dann auch der nächste Schrecken, die so genannte Vergewaltigung von Nanking. Ab dem 13. Dezember litt Nanking wie nur wenige Städte in der Geschichte. Die Japaner, welche die 90.000 Gefangenen betrachteten, nahmen sich diese Gelegenheit, um sie zu ihren eigenen Soldaten auszubilden. Auf sehr brutale Art und Weise transportierten sie die Menschen zur Hinrichtung außerhalb der Stadt. Sie brachten also die chinesischen Soldaten in einige Tötungsfelder, um sie da zu erschießen, zu erstechen oder auch zu enthaupten. Als dann auch noch die Vorräte der Kriegsgefangenen knapp wurden, wandten sich die Japaner an die Zivilisten der Stadt. Also bei der daraufhin folgenden Ausschweifung von Vergewaltigung und Mord, wo Babys mit Bajonetten und schwangere Frauen mit Schwertern aufgeschnitten wurden, so sind mindestens 300.000 Menschen getötet worden. Jedoch war dies nicht das einzige Verbrechen. In nur einem einzigen Angriff auf die Mandschurei warfen die Japaner dutzende Fliegerbomben, gefüllt mit Sägemehl und Flöhen, über das Bevölkerungszentrum. Auch hier schätzte die chinesische Regierung, dass mehr als 600.000 Menschen gestorben seien. Nachdem auch der Kannibalismus 1942 eine große Rolle in den Verbrechen Japans spielte und man eine Massenvergewaltigung verhindern wollte, befahlen die Oberkommandanten eine spezielle Einrichtung für Militärs, die Bordelle. Um die Männer zu versorgen und sich von den öffentlichen Frauen fernzuhalten. Weibliche Häftlinge wurden damals gerne aus besetzten Gebieten geholt und in abgelegene Orte transportiert, andere wurden aber auch einfach nur entführt und benutzt. Als sie dann an ihr Ziel gebracht worden waren, wurden alle Frauen nur noch eingesperrt und durften nur mit offizieller Erlaubnis hinaustreten. Die Soldaten bekamen dadurch immer einen Tag im Monat, um sich ihre „Trostfrauen“ zu nehmen und sie auch noch zu bestrafen, sobald sie ihren „Kunden“(Theo Sommer, 2005, S.28) nicht gut genug gefielen. Die Gefangenen waren durchschnittlich zwischen 16 und 21, aber manchmal auch sehr viel jünger. Auch hier meinte die Regierung, dass mehr als 20.000 Frauen so entführt und benutzt wurden.
4. KapitulationJapans/Potsdamer Abkommen
Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Achsenmächte Deutschland und Italien besiegt, nur Japan war noch in seinem Krieg. Doch die Beute musste verteilt werden. Das Treffen der „Großen Drei”, die drei Gewinner des Krieges, sollte nun das letzte Mal stattfinden, nachdem man in Teheran und Jalta keine zufriedenstellende endgültige Lösung für die Nachkriegsordnung gefunden hatte.
Es versammelten sich also die Hauptmächte mit ihren jeweiligen Vertretern. Für den am 12.04. verstorbenen Präsidenten Roosevelt, vertrat nun Harry S. Truman die USA, Winston Churchill Großbritannien (er wurde jedoch am 28.07 von dem neuen Premierminister Clement Attlee abgelöst) und Josef Stalin, „Onkel Joe“, die Sowjetunion.
„Da Deutschland bedingungslos kapituliert hatte, wollten auch die Amerikaner, dass auch Japan bedingungslos kapituliert“, sagte Coulmas (1945). Also stellte die Potsdamer Deklaration Japan ein Ultimatum. Das Land sollte entwaffnet werden, es musste alle seine Territorien, welche es schon seit dem ersten Weltkrieg erobert hatte, abgeben und das Land sollte komplett besetzt werden. Die Frage, ob Japan seinen Kaiser behalten konnte, war nicht beantwortet, somit lehnten sie das Ultimatum ab und führten den pazifischen Krieg fort. Den Japanern ging es einzig und allein darum, ihren Kaiser nicht entmachten zu lassen und die Regierung fortzuführen. Und solange ihnen das nicht versichert worden war, würden sie das Angebot nicht annehmen. Durch mehrere Versuche wollte Truman endlich die Kapitulation Japans erreichen. Das letzte Mittel was ihm dann noch übrig blieb, war das „Manhattan-Projekt“.
„Mehr als zwei Milliarden Dollar und ein Viertel der amerikanischen Stromerzeugung verschlang das Projekt“(Theo Sommer, 2005, S.1). Zusätzlich noch die Arbeit der Wissenschaftler und die Hoffnung, mit ihrer Erfindung etwas Großes zu erreichen. Drei Atombomben waren das Resultat. Nachdem die erste den Test in Jornada del Muerto „bestanden“ hatte und Robert Oppenheimer, der Direktor des Bombenlabors, erleichtert aufrief:“It worked“ ( Oppenheimer, 1945, S.181) , war die Zukunft Japans in Amerikas Händen. Die zwei weiteren Exemplare, namens: „Little Boy“ und „Fat Man“, waren nun bereit zum Einsatz. Auch Stalin war bereit seine Armee nach Japan zu schicken, um es dem Land „heimzuzahlen“, 1939 am Amurbogen den Grenzkrieg überzogen zu haben.
Am 6.August fiel „Little Boy“, und zerstörte Hiroshima. Zwei Tage später ließ auch Stalin seine 30.000 Soldaten in das Land hinein marschieren. Sie überfielen die Mandschurei, überschritten die Grenze zu Sachalin und drangen auf den Kurilen-Inseln vor. Auch am 9. August war Japan nicht befreit von all dem Leiden, denn „Fat Man“ traf sein Ziel in Nagasaki. Mehr als 5,4 Millionen japanische Soldaten wurden gefangengenommen, eine Vielzahl der Städte war seit März nicht mehr lebensfähig und es herrschte Hungersnot. Bis dann am 15. August um 16.00 Uhr der Kaiser Hirohito aus den Lautsprechern zu hören war. Die Kapitulation Japans war nun bedingungslos erklärt worden.
Am 2. September begab sich nun der Feldherr des Pazifikkrieges, General Douglas MacArthur, auf das Schlachtschiff „Missouri“, mit den jeweiligen Vertretern der verbündeten Nationen zu der Tokio-Bucht, wo nun die Kapitulationsurkunde unterschrieben werden sollte.
„Sie müssen fortan nicht mehr von uns debattiert werden.“, sagte der Oberkommandierende auf dem Schlachtschiff (1945). „Der Streit der gegensätzlichen Ideen und Ideologien ist auf den Schlachtfeldern der Welt entschieden worden“. Die japanische Delegation wurde vom Außenminister Mamoru Shigemitsu geleitet, welcher in Shanghai verwundet wurde und mit einem künstlichem Bein das Schiff betrat. Er unterzeichnete als erstes die Urkunde. Einige Minuten später ist auch MacArthur an der Reihe. Die Leiden Japans waren nun endlich beendet. Oder so wie Shigemitsu es erklärte: „Unsere ernste Aufgabe war erfüllt. An diesem Tage hatte eine vieltausendjährige Geschichte ihr Ende gefunden. An diesem Tage dämmerte eine neue Epoche herauf.”( Shigemitsu, 1945, S.207)
4.1 Vergleich zu Nürnberger Prozessen
Nach der Kapitulation Japans musste auch dieses Land ähnlich wie Deutschland neu „aufgebaut“ werden. Hier führten nun die Alliierten der Vereinigten Staaten die Besatzung und Wiederaufbau des japanischen Staates an. Unter der Führung von General Douglas MacArthur wurden zwischen 1945 und 1952 weitreichende militärische, wirtschaftliche, politische und soziale Reformen ausgeführt. Der Grundstein für die alliierte Besetzung des Landes wurde bei vieler Konferenzen schon während des Krieges festgelegt. Die Besatzung Japans konnte man also in drei Phasen teilen. Die ersten Bemühungen zur Bestrafung und Reform Japans, die Bemühung zur Wiederbelebung der Wirtschaft des Landes und der Abschluss eines formellen Friedensvertrages und einem Bündnis. Die erste Phase, etwa 1945 - 47, machte nur die Veränderung für die japanische Regierung und Gesellschaft möglich. Das Land wurde für seinen Militarismus und seine Expansion so bestraft, indem sie die Kriegsverbrecherprozesse in Tokio einberiefen. In dem Moment löste sich auch die japanische Armee auf und man verbot ehemaligen Militärs eine Rolle in der politischen Führung zu übernehmen. MacArthur versuchte auch viele große Geschäftskonzerne zu zerstören, um die Wirtschaft in ein freiheitlich-kapitalistisches System zu verwandeln. Im Vergleich zu den Nürnberger Prozessen ist festzustellen, dass die sich im Hauptteil damit befassten, die Hauptkriegsverbrecher zu bestrafen und der kompletten Entmilitarisierung und Entnazifizierung Deutschlands dienen sollten. Dazu kam von den Westalliierten später noch die Hilfe beim Aufbau der Sozialen Marktwirtschaft, aber auch der wichtigste Punkt, der Teilung Deutschlands in Besatzungszonen. Wie auch in Japan wollten die USA Frieden und eine wirtschaftliche Stärke für das besiegte Deutschland erreichen, jedoch planten sie nur in Deutschland die Auflösung der Grenzen. Auch die politischen Folgen waren in beiden Ländern unterschiedlich. In Deutschland wurde ein Rat der Außenminister gegründet, die Alliierten stellten einen Kontrollrat, der regieren sollte und generell setzte in den Westzonen die Demokratisierung ein. Doch Japan? Es behielt seinen Kaiser, auch wenn er herabgestuft wurde auf eine Gallionsfigur, ohne politische Kontrolle und der Übertragung von mehr Macht auf das parlamentarische System. Doch der Wille des Landes, den Kaiser behalten zu dürfen, blieb bestehen. Japan blieb Monarchie.
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- Anonymous,, 2019, Japan im Zweiten Weltkrieg und danach. Vom Anti-Komintern-Pakt 1936 bis zur Kapitulation 1945, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/518397
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