Alltäglich und allgegenwärtig erhalten wir mittels Medien Meldungen über die teilweise katastrophalen Zustände in Natur und Umwelt, welche oftmals anthropogene, d.h. durch den Menschen bedingte, Ursachen implizieren. Um nur ein bekanntes Beispiel zu nennen, sei hier auf den globalen Klimawandel verwiesen. Wenngleich es umstritten ist, ob der Mensch in diesem Kontext der alleinige Verursacher dieses gravierenden Umweltproblems ist, ist doch unbestreitbar, dass die Menschheit infolge zunehmender Industrialisierung und deren Folgewirkungen ihren Beitrag zu dieser Erscheinung geleistet hat und immer noch
leistet.
Aber die seit Anfang der 1990er populär gewordene Klimaerwärmung und ihre vielfältigen Konsequenzen für die Erde sind bei weitem nicht die einzigen Anzeichen, welche die menschlichen Einflüsse auf seine Umwelt aufzeigen. Schon vorher wurde bewusst, dass „die Elemente, mit denen und von denen wir leben – Luft, Wasser und Erde“ (Göpfert, 1988), d.h. die Welt, die sich der Mensch nicht zuletzt beispielsweise infolge religiöser Legitimierungen Untertan gemacht hat (vgl. Hamp/Stenzel, 1999), von diesem gewissermaßen missbraucht wurde: industriell bedingte Luftverschmutzungen, Raubbau an natürlichen Ressourcen, massenhafte Rodungen der Wälder sowie der rapide zunehmende Artenschwund in Flora und Fauna sind hier nur als Beispiele einer breiten Palette an menschlichen Einflüssen auf Natur und Umwelt zu nennen. [...]
Bei der Betrachtung der genannten Ausführungen über die vom Menschen (mit-)verursachten Umweltprobleme taucht unweigerlich die Frage nach möglichen Reaktionen auf diese auf. Die Notwendigkeit liegt darin begründet, dass diese Einwirkungen mittlerweile nicht mehr lediglich die Sphäre der Natur, sondern auch den Menschen in seiner Existenz selbst bedrohen. Damit wird zugleich erkennbar, dass die Beschäftigung mit dieser Thematik nicht nur für die Gegenwart, sondern insbesondere für die Zukunft von hoher Relevanz ist.
Präziser formuliert lautet die Frage, wie der Mensch diesen Bedrohungen begegnen kann. Sind politische Maßnahmen notwendig? Reichen technische Lösungsstrategien dafür aus? Oder liegt der Schlüssel für die Bewältigung dieser Probleme, welche eine enorme Herausforderung für die Menschheit und unseren Planeten darstellen, in Bildung und Erziehung begründet?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlegende Begriffe des Umweltbildungsbereichs
- 2.1 Natur
- 2.2 Umwelt
- 2.3 Ökologie
- 2.4 Zusammenfassung der Begriffe Natur, Umwelt und Ökologie
- 2.5 Umweltbildung
- 3. Historische Entwicklung der Umweltbildung
- 3.1 Ursachen der (globalen) Umweltprobleme
- 3.2 Ende des Fortschrittsglaubens
- 3.3 Von einer Umweltpolitik zu einer Umweltbildung
- 3.4 Internationale umweltbildnerische Initiativen
- 3.5 Nationale Entwicklung der Umweltbildung in der Bundesrepublik Deutschland
- 3.6 Zusammenfassung
- 4. Theoretische Konzeptionen in der Umweltbildung
- 4.1 Umwelterziehung
- 4.2 Ökologisches Lernen
- 4.3 Ökopädagogik
- 4.4 Spezifische Konzeptionen im Umweltbildungsbereich: Naturbezogene Pädagogik/Flow Learning in der Umweltbildung
- 4.5 Zusammenfassung und Vergleich der theoretischen Konzeptionen
- 5. UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro und Agenda 21 - Ausgangspunkt in eine neue Ära der Umweltbildung (?)
- 5.1 UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro 1992
- 5.2 Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung (NE)
- 5.3 Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE)
- 5.4 Implementierung einer BNE im schulischen/außerschulischen Bildungsbereich
- 5.5 Kritik und Fazit
- 6. Konventionelle Ansätze der Umweltbildung und BNE - ein Perspektivenwechsel (?)
- 6.1 Charakteristika eines Perspektivenwechsels in der Umweltbildung
- 6.2 Tatsächlicher Perspektivenwechsel in der Umweltbildung? - oder Aufgreifen existenter umweltpädagogischer Aspekte?
- 6.3 Kritik und Fazit
- 7. Schlussgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die Entstehung der Umweltbildung, betrachtet diverse theoretische Ansätze und untersucht den Perspektivenwechsel von traditionellen Umweltbildungskonzeptionen hin zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
- Entwicklung und Bedeutung des Umweltbildungsbereichs
- Historische und theoretische Grundlagen der Umweltbildung
- Die Konferenz in Rio de Janeiro und das Konzept der nachhaltigen Entwicklung
- Die Implementierung von BNE im schulischen und außerschulischen Bildungsbereich
- Kritik und Diskussion des Perspektivenwechsels von Umweltbildung zu BNE
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Umweltbildung und BNE ein und skizziert die Struktur der Arbeit.
- Kapitel 2: Grundlegende Begriffe des Umweltbildungsbereichs: Dieses Kapitel definiert grundlegende Begriffe wie Natur, Umwelt und Ökologie und stellt den Zusammenhang zur Umweltbildung her.
- Kapitel 3: Historische Entwicklung der Umweltbildung: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Wurzeln und Entwicklungen der Umweltbildung, einschließlich der Ursachen für Umweltprobleme und den Wandel in der Wahrnehmung von Umweltfragen.
- Kapitel 4: Theoretische Konzeptionen in der Umweltbildung: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene theoretische Ansätze der Umweltbildung, wie Umwelterziehung, Ökologisches Lernen und Ökopädagogik, und analysiert deren Stärken und Schwächen.
- Kapitel 5: UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro und Agenda 21: Dieses Kapitel behandelt die UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro und die Agenda 21 als Wendepunkt in der Umweltpolitik und dem Entstehen von BNE.
- Kapitel 6: Konventionelle Ansätze der Umweltbildung und BNE: Dieses Kapitel analysiert den Perspektivenwechsel von traditionellen Umweltbildungsansätzen hin zu BNE und diskutiert, ob ein tatsächlicher Wandel stattgefunden hat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselbegriffe Umweltbildung, nachhaltige Entwicklung, BNE, Ökologie, Umwelterziehung, Ökologisches Lernen, Ökopädagogik und Perspektivenwechsel.
- Arbeit zitieren
- Alexander Rödl (Autor:in), 2010, Von der Umwelterziehung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520210