Einleitung
Zucker- Statussymbol, Prestige, Gewürz, Dekor oder Medizin? In vergangenen Jahrhunderten gab es Zeiten, in denen dem Genussmittel all diese Verwendungen zugesprochen wurden. In der von Diäten und körperlicher Fitness geprägten Welt von heute jedoch, wird Zucker für viele Zivilisationsprobleme verantwortlich gemacht. Er ist negativ behaftet mit Wörtern wie „Schadstoff“ oder „Dickmacher“ und wird oft als äußerst ungesund empfunden. Verbreitet durch die Medien, leidet das ehemalige Kolonialprodukt unübersehbar an Imageverlust; kaum jemand kann Zucker noch mit guten Gewissen genießen. Im Gegensatz zur gegenwärtigen Entwicklung aber, wurde Zucker in den letzten Jahrhunderten als kostbares Gut gehandelt. Die Reichen und Mächtigen genossen das „süße Leben“, benutzten Zucker zum Ausdruck der eigenen gesellschaftlichen Position und zur Übermittlung von unterschwelligen Botschaften bei öffentlichen Anlässen. Zucker war das Luxusgut der Wohlhabenden, denn zumindest bis ins 19. Jahrhundert hinein beschränkte sich der Konsum auf die zahlungskräftige Oberschicht. Zucker diente auch als Gewürz, hatte zunächst einen hohen Stellenwert in der Medizin und wurde in vielen anderen Bereichen eingesetzt, bis er später von den unteren Schichten konsumiert wurde. Das Aufkommen der damals neuen Aufgussgetränke aus Übersee stand in engem Zusammenhang mit der Ausbreitung des Süßungsmittels in England und dem restlichen Europa. Tee, Kaffee und Schokolade fanden Eingang in die englische Gesellschaft und veränderten maßgeblich das Konsumverhalten. Aus dem Luxusgut Zucker wurde im Lauf der Zeit ein Produkt für die breite Massen. Der Handel florierte und brachte hohe Gewinne mit sich. Da sich Menschen aus allen Schichten im Lauf der Zeit Zucker leisten konnten und er zum alltäglichen Bedarfsartikel wurde, veränderten sich nach und nach die Eß- und Trinkgewohnheiten. Die Ritualisierung des Produktes brachte einen unvermeidbaren Bedeutungswandel mit sich und gerade deshalb erscheint die Geschichte des Zuckers interessant und erzählenswert.
Die vorliegende Seminararbeit stellt dar, auf welchem Weg der Zucker von der sozialen Oberschicht bis in die „arbeitende Gesellschaft“ gelangte. Dabei werden geschichtliche Daten und Verwendungsarten des Süßungsmittels näher beleuchtet und sein Einfluss auf die damit verbundenen kulturellen Veränderungen der Gesellschaft und des Geschmacks veranschaulicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte und Bedeutung des Zuckers und anderer Kolonialwaren für die europäische Kultur
- Einführung in die Geschichte des Zuckers
- Bedeutung von Zucker, Tee und Kaffee zu Beginn des 17. Jahrhunderts
- Das Genussmittel der Reichen
- Speis und Trank- Zucker als Gewürz?
- Betrachtung der medizinischen Gesichtspunkte des Zuckers
- Gesellschaftlicher Geschmackwandel im 18. und 19. Jahrhundert
- Neue Gewohnheiten im Umgang mit Zucker- Tee, Kaffee und Kakao
- Nutzenfaktor Zucker- die Bedeutung für die Armen
- Kulturandel durch die „neuen" Eß- und Trinkgewohnheiten
- Vom Luxusgut zum Massenkonsum, die Ritualisierung des Zuckers
- Zeitersparnis durch neuen Speisen- Modernisierung der Gesellschaft
- Zusammenfassung
- Bibliographie
- Eigenständigkeitserklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Kulturgeschichte des Zuckers und untersucht seinen Weg vom Luxusgut zum Massenprodukt in der europäischen Gesellschaft. Dabei werden die geschichtlichen Daten und Verwendungsarten des Süßungsmittels beleuchtet und sein Einfluss auf die damit verbundenen kulturellen Veränderungen der Gesellschaft und des Geschmacks veranschaulicht.
- Die Bedeutung des Zuckers als Statussymbol und Prestigeobjekt in der Oberschicht
- Die Rolle des Zuckers als Gewürz und seine Bedeutung für die Entwicklung neuer Speisen und Getränke
- Der Einfluss von Tee, Kaffee und Kakao auf den Zuckerkonsum und die Entstehung neuer Trinkgewohnheiten
- Die Bedeutung des Zuckers als Kalorienträger und seine Rolle bei der Ernährung der ärmeren Bevölkerungsschichten
- Die Ritualisierung des Zuckers und seine Bedeutung für die Modernisierung der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas vor und beleuchtet den Wandel des Images von Zucker in der heutigen Zeit im Vergleich zu vergangenen Jahrhunderten. Sie beschreibt Zucker als Luxusgut der Reichen und Mächtigen, das als Statussymbol, Gewürz und Medizin verwendet wurde. Die Arbeit untersucht, wie Zucker von der Oberschicht bis in die arbeitende Gesellschaft gelangte und welche kulturellen Veränderungen er mit sich brachte.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Geschichte des Zuckers und seiner Bedeutung für die europäische Kultur. Es schildert die Entwicklung des Rohrzuckers von seinem Ursprung in Melanesien bis zu seiner Verbreitung in Europa und die Rolle des Zuckers im Handel mit Kolonialwaren. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung von Zucker als Gewürz und seine Verwendung in verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel in der Medizin.
Das zweite Kapitel untersucht die Bedeutung von Zucker, Tee und Kaffee zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Es zeigt, wie Zucker zum Genussmittel der Reichen wurde und als Statussymbol verwendet wurde. Das Kapitel beleuchtet auch die Verwendung von Zucker als Gewürz und seine medizinischen Eigenschaften.
Das dritte Kapitel behandelt den gesellschaftlichen Geschmackwandel im 18. und 19. Jahrhundert. Es zeigt, wie Tee, Kaffee und Kakao in die britische Kultur Einzug hielten und wie Zucker zum wichtigsten Süßstoff für diese Getränke wurde. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung des Zuckers für die Ernährung der ärmeren Bevölkerungsschichten und die Rolle, die er bei der Verbesserung der Kalorienzufuhr spielte.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Kulturandel durch die „neuen" Eß- und Trinkgewohnheiten. Es beschreibt, wie Zucker vom Luxusgut zum Massenartikel wurde und wie die Ritualisierung des Zuckers die Gesellschaft veränderte. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung des Zuckers für die Modernisierung der Gesellschaft und den Einfluss von Zucker auf die Entwicklung neuer Fertigprodukte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Zucker, Kolonialwaren, Kulturgeschichte, Geschmackwandel, Luxusgut, Massenkonsum, Ritualisierung, Ernährung, Gesellschaft, Tee, Kaffee, Kakao, Medizin, Gewürz, Statussymbol, Prestige, Industrialisierung, Modernisierung, England, Europa.
- Quote paper
- Anonymous,, 2005, Die 'süße Macht' der Kolonialwaren - Zucker als Einflussfaktor des kulturellen Geschmackswandels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52144
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