Die vor über 200 Jahren von Kant veröffentlichte Schrift „Zum ewigen Frieden“ entfaltet die philosophischen Grundlagen für die notwendige aber bis zum heutigen Tage weitgehend fehlende inter- und supranationale Gerechtigkeit.
Zugleich stellt sie hinsichtlich der Vereinten Nationen und ihres Vorläufers, des Völkerbundes, ein wichtiges Kapitel der Theoriegeschichte dar.
An die Stelle des klassischen Kriegs-Völkerrechts von Hugo Grotius stellt Kant die Neubegründung des Friedens-Völkerrechts.
„Der Krieg wird in dem Moment aufhören, in dem diejenigen, die unter ihm zu leiden haben, über ihn bestimmen können.“
Gleichzeitig stellt Kant aber auch die Frage nach einer Vermittlung von normativer Theorie und politischer Praxis.
In den drei Definitivartikeln behandelt er die denkbaren Grundbeziehungen des Politischen: (1) Die Beziehung von Individuen innerhalb einer Rechtsgemeinschaft, des Einzelstaates (Staatsrecht), (2) die Beziehungen von Einzelstaaten in einer inter- oder supranationalen Rechtsgemeinschaft (Völkerrecht) und (3) die Beziehung von Individuen zu fremden Einzelstaaten (Weltbürgerrecht). Damit skizziert Kant eine vollständige Theorie des öffentlichen Rechts.
In diesem Werk gibt der Autor zunächst die Kernaussagen von Immanuel Kants Werk „Zum ewigen Frieden“ wieder, um dann Begriffe wie Frieden, Demokratie, Völkerbund, Weltrepublik, Weltbürgerrecht sowie Moral und Politik in den zeitgenössischen und unseren heutigen sozialgeschichtlichen Kontext zu stellen und die Umsetzung kantischer Postulate in der politischen Welt aufzuweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Werk „Zum ewigen Frieden“
- Präliminarien
- Definitivartikel
- Erster Zusatz
- Zweiter Zusatz
- Anhang
- Das Defizit vor Kant
- Die Vereinten Nationen im Lichte Kants
- Optionen eines Friedensbundes
- Die Vereinten Nationen als Realisierung des Kantischen Entwurfes?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Immanuel Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ befasst sich mit den philosophischen Grundlagen für eine dauerhafte internationale Gerechtigkeit. Die Arbeit analysiert Kants Friedensphilosophie und setzt sie in Beziehung zu den Vereinten Nationen, um die praktische Umsetzung seiner Ideen in der globalen Politik zu untersuchen.
- Die Notwendigkeit eines Friedens-Völkerrechts
- Die Rolle republikanischer Verfassungen im Friedensprozess
- Die Idee eines internationalen Föderalismus
- Das Konzept der Weltbürgerlichkeit und Gastfreundschaft
- Die Vereinten Nationen als möglicher Verkörperung kantischer Ideen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Werk „Zum ewigen Frieden“ und die Bedeutung für die Vereinten Nationen werden vorgestellt.
- Das Werk „Zum ewigen Frieden“: Die Kernaussagen von Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ werden erläutert. Die Präliminarartikel schaffen die Voraussetzungen für den Frieden zwischen Staaten, während die Definitivartikel die Bedingungen für einen dauerhaften Frieden definieren.
- Das Defizit vor Kant: Die Schwächen des klassischen Kriegs-Völkerrechts und die Notwendigkeit einer Neubegründung des Friedens-Völkerrechts werden hervorgehoben.
- Die Vereinten Nationen im Lichte Kants: Die Vereinten Nationen werden als mögliche Realisierung kantischer Ideen betrachtet. Die Optionen eines Friedensbundes und die Frage nach der Umsetzung des Kantischen Entwurfs werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden, Friedens-Völkerrecht, Republikanismus, Föderalismus, Weltbürgerrecht, Gastfreundschaft, Vereinte Nationen, Internationale Gerechtigkeit.
- Arbeit zitieren
- Stefan Hansen (Autor:in), 2004, Immanuel Kants "Zum ewigen Frieden" - Die Bedeutung seiner Friedensschrift für die Vereinten Nationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52442