Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema, wie im Mittelalter eine Ehe zustande kommt. Hierbei sollen die essentiellen Schritte erläutert werden, die bis zur endgültigen Eheschließung gegangen werden müssen. Dies erfolgt am Beispiel der Eheanbahnung zwischen Friedrich dem Schönen aus dem Hause Habsburg und der Königstochter Isabella von Aragon.
Die meist von den Eltern arrangierten Heiraten zwischen Adeligen verschiedener Herkünfte, spielten im Mittelalter eine wichtige Rolle. Meistens waren politische oder religiöse Motive die Auslöser für eine Eheanbahnung, jedoch auch finanzielle Gründe oder der Wunsch nach einem sozialen Aufstieg, was vor allem bei ständisch unterschiedlichen Heiraten maßgeblich war. Verbindungen zwischen verschiedenen Familien stellten zudem eine günstige Möglichkeit dar, bestimmte Herrschaftshäuser zu stärken oder auch zu schwächen. Im Vorfeld der Heirat standen verschiedene Verhandlungen an, die sich meistens über einen längeren Zeitraum hinzogen und bereits im Kindesalter der betreffenden Heiratskandidaten/-innen einsetzen konnten.
Die deutschen Herrscher suchten sich in der Regel ihre zukünftigen Gemahlinnen aus den südlichen Ländern wie Italien, Portugal oder Spanien. Einheimische Verbindungen kamen wegen der geringen Anzahl an geeigneten Heiratskandidatinnen nicht in Frage. Dies lag hauptsächlich daran, dass oft verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Bewerbern und den in Frage kommenden Töchtern bestanden. Bei Herzog Friedrich dem Schönen war dies auch der Grund für seine Entscheidung, sich seine Gemahlin aus einem dem eigenen Land fernen Staat zu suchen, da er mit allen in Frage kommenden Bräuten aus seinem Land verwandt war und er eine zu nahe Verwandtschaft vermeiden wollte.
In dieser Arbeit sollen die verschiedenen Vorverhandlungen bis zur eigentlichen Eheschließung dargestellt und erklärt werden. Diese beginnen bei der Brautwerbung und erstrecken sich über vertragliche Regelungen und Probleme bis hin zur Brautreise Isabellas zu ihrem Gatten nach Österreich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eheanbahnung und Brautwerbung
- Vertragliche Regelungen und vorläufige Eheschließung
- Die Brautreise nach Österreich
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die komplexen Prozesse einer mittelalterlichen Eheanbahnung am Beispiel der Heirat zwischen Friedrich dem Schönen und Isabella von Aragon. Sie beleuchtet die wesentlichen Schritte, die zur Eheschließung führten, von der Brautwerbung über vertragliche Regelungen bis hin zur Brautreise.
- Politische und dynastische Aspekte der Eheanbahnung
- Rolle von Gesandten und Verhandlungen
- Rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen der Heirat
- Die Bedeutung der Brautreise als symbolisches und politisches Ereignis
- Kontrast zwischen pragmatischen Gründen und möglicher Liebe in der Ehe
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung führt in das Thema der mittelalterlichen Eheanbahnung ein und stellt das Beispiel der Heirat zwischen Friedrich dem Schönen und Isabella von Aragon vor. Sie beleuchtet die Bedeutung von Heiraten zwischen Adeligen im Kontext von politischen und sozialen Machtverhältnissen. Die Arbeit fokussiert auf die Vorverhandlungen bis zur Eheschließung, beginnend mit der Brautwerbung und endend mit der Brautreise.
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Das Kapitel „Eheanbahnung und Brautwerbung" beschreibt die ersten Schritte der Annäherung zwischen Friedrich und Isabella. Die Initiative für die Verbindung ging vom Königshaus von Neapel aus, wobei die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Habsburg und Aragonien eine entscheidende Rolle spielten. Die Brautwerbung erfolgte durch Gesandte, die die Vorzüge des Bräutigams hervorhoben und die Zustimmung des Brautvaters zu einem Treffen der beiden Parteien erwirken sollten.
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Das Kapitel „Vertragliche Regelungen und vorläufige Eheschließung" analysiert die komplexen Verhandlungen, die zur Eheschließung führten. König Jakob von Aragonien stellte Bedingungen hinsichtlich der Nachfolge in Österreich und der Mitgift für Isabella. Friedrich ging auf diese Forderungen ein und sicherte die Zustimmung seiner Brüder zu einem Verzichtseid zu. Die Verhandlungen führten zur Ferntrauung in Barcelona, die durch einen Prokurator Friedrichs durchgeführt wurde.
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Das Kapitel „Die Brautreise nach Österreich" schildert die Reise Isabellas zu ihrem zukünftigen Gatten. Der Brautzug war ein bedeutendes Ereignis, das die Macht und das Prestige beider Familien demonstrierte. Die Braut wurde von einem großen Gefolge begleitet und an der Landesgrenze von den Angehörigen Friedrichs empfangen. Die Reise endete in Judenburg, wo die Hochzeit stattfand.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Eheanbahnung im Mittelalter, die Heirat zwischen Friedrich dem Schönen und Isabella von Aragon, die politische und dynastische Bedeutung von Heiraten, die Rolle von Gesandten und Verhandlungen, vertragliche Regelungen, Brautwerbung, Brautreise, Ferntrauung, Brautpreis, Mitgift, Machtverhältnisse, gesellschaftliche Normen und die Bedeutung von Heiraten für die Völkerverständigung.
- Quote paper
- Christine Schmaus (Author), 2006, Wie eine Ehe zustande kommt: Friedrich der Schöne heiratet Isabella von Aragon, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52609
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