Im Inhaltsverzeichnis sind zehn Kapitel verzeichnet, deren Titel eine gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit der Entwicklung unserer Bewusstseinshaltung zu Beginn des 21. Jahrhunderts versprechen. Auf anspruchsvolle, aber nicht überhebliche Weise wird eine subtile Kritik an der subjektivistischen Denkweise des 20. Jahrhunderts geschrieben. Der doch zur Phrase degradierte Ausspruch des Konstruktivismus „Es ist halt alles subjektiv.“ wird gründlich zu Ende gedacht und der Autor kommt zu erstaunlichen Ergebnissen, welche die Gedanken der Dekonstruktion in einer bestechenden Klarheit zu Ende führen. Die Welt ist nur dasjenige, was wir in sie hineindenken, die Wirklichkeit können wir niemals erkennen, so lautet der Ansatz des Konstruktivismus, der seinen Ausgangspunkt bei Kant hat. Dass diese doch recht dogmatische Anschauung nicht für alle Zeiten Bestand haben kann, wurde von den poststrukturalistischen Denkerns klar dargelegt. Nicht das Konstruierte, nicht das Gesagte führt uns zur Wirklichkeit, sondern die Differenz dazu, also das Nicht-Gesagte und das Nicht-Konstruierte. Wie aber lässt sich dies in einer geführten Bewusstseinsklarheit erfahren? Darauf fanden die Poststrukturalisten keine Antwort. Jacques Derrida kam kurz vor seinem Tode zu der Erfahrung, dass sich diese Wirklichkeit auf ekstatische Weise erleben lassen muss. Die bittere Konsequenz davon aber ist die, dass dann der Ich-Verlust eintritt und wir in die geistige Umnachtung versinken.
Die Informationslücke zeigt in durchsichtiger wissenschaftlicher Abhandlung, die für jeden Menschen nachvollziehbar ist, dass die Dekonstruktion möglich wird, wenn sich der Denker auf die Erfahrung seines eigenen Denkens bezieht. Diese Willensanstrengung lohnt sich. Im Nachvollziehen des im Buche Dargestellten, wird man auf die Doppelerfahrung seines Ich als Wirklichkeits- und Spiegel-Ich aufmerksam. Durch diese gelingt es ihm, die Hoffnungslosigkeit eines Niklas Luhmann, der in seinen Vorlesungen zum systemischen Konstruktivismus immer wieder mit Kafka zu sagen pflegte: „Es gibt viel Hoffnung, aber nicht für uns!“ zu überwinden. Diese Grundlage zeigt das Buch „Die Informationslücke“ im Erlebnis der Form- und Gestaltkraft des individuellen Denkwillens durch den das Allgemeine der Wirklichkeit der Idee in der Welt erkannt werden kann. Daraus fliessen die Impulse für das Erleben einer subjekt-allgemeinen Wirklichkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Entwurzelung des Menschen
- Unterfangen zur Rettung der Wirklichkeit
- Der Sinn
- Chaos und Ordnung in Wahrnehmen und Denken
- Ein wissenschaftstheoretisches Grundkonzept zur Überwindung des Subjektivismus — Relativismus
- Der Zusammenhang zwischen Sprache, Denken und Welt in Bezug auf die Grund- und Sekundärstruktur unseres Bewusstseins
- Form- und Gestaltgebungsprozesse in der Natur und im menschlichen Denken
- Ideenrealismus und Metaphysik
- Zusammenfassung und Schluss
- Literaturverzeichnis
- Register
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Selbstbestimmung des Menschen eine Illusion ist. Dabei wird die systemische Theorie als Grundlage für die Argumentation herangezogen, die das menschliche Ich-Bewusstsein als ein Konstrukt beschreibt, das durch Rückkoppelung und Iteration zufällig entstanden ist. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen dieser Sichtweise auf verschiedene Bereiche des Menschseins, insbesondere auf die Relativierung von Werten, die Entwurzelung des Individuums und die Sinnfrage.
- Die Rolle des Ich-Bewusstseins in der systemischen Theorie
- Die Auswirkungen des Subjektivismus und Relativismus auf die Gesellschaft
- Die Suche nach Sinn im Kontext der systemischen Theorie
- Die Bedeutung des Denkens und der Ideenerkenntnis für die Selbstbestimmung
- Die Kritik an den Dogmen der Naturwissenschaft und der Religion
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die Frage nach der Selbstbestimmung des Menschen im Kontext der systemischen Theorie. Sie beleuchtet die Entstehung des Ich-Bewusstseins als ein zufälliges Konstrukt und die Auswirkungen dieser Sichtweise auf das menschliche Dasein.
- Die Entwurzelung des Menschen: Dieses Kapitel untersucht die Folgen des Subjektivismus und Relativismus, die durch die systemische Theorie postuliert werden. Es werden die Auswirkungen auf die Wertehaltungen der Gesellschaft, die Entwurzelung des Individuums und die Zunahme psychischer Erkrankungen beleuchtet.
- Unterfangen zur Rettung der Wirklichkeit: Das Kapitel analysiert die Kritik an der systemischen Theorie, die sich als materialistisch-monistische Methode darstellt, aber gleichzeitig Elemente des Idealismus von Kant integriert. Es wird gezeigt, dass die systemische Theorie in ihren Schlussfolgerungen inkonsequent ist und die Wirklichkeit des Geistes negiert.
- Der Sinn: Dieses Kapitel untersucht die systemische Theorie im Hinblick auf die Sinnfrage. Es wird gezeigt, dass die systemische Theorie den Sinn auf die Selbsterhaltung des Systems reduziert und damit eine deterministische Sichtweise des Menschseins vertritt.
- Chaos und Ordnung in Wahrnehmen und Denken: Das Kapitel beleuchtet die Rolle von Vorstellungen und Begriffen in der Wahrnehmung und im Denken. Es wird argumentiert, dass das Festhalten an festen Vorstellungen die Entwicklung der Persönlichkeit hemmt und eine neue Bewusstseinsebene notwendig ist, um den Herausforderungen der Welt zu begegnen.
- Ein wissenschaftstheoretisches Grundkonzept zur Überwindung des Subjektivismus — Relativismus: Dieses Kapitel stellt ein Grundkonzept vor, das die Grundstruktur des Erkennens beschreibt. Es wird gezeigt, dass die Vereinigung von Wahrnehmung und Begriff als Grundlage für eine objektive Erkenntnis dient und die Dogmen der Naturwissenschaft in Frage gestellt werden.
- Der Zusammenhang zwischen Sprache, Denken und Welt in Bezug auf die Grund- und Sekundärstruktur unseres Bewusstseins: Das Kapitel untersucht die Rolle der Sprache in der Erkenntnis und zeigt, dass die Bedeutungstheorie und die Wahrheitstheorie in der Sprachwissenschaft im Bereich der Sekundärstruktur unseres Bewusstseins anzusiedeln sind. Es wird argumentiert, dass der Durchbruch zur Grundstruktur unseres Denkens notwendig ist, um die Wirklichkeit zu erfassen.
- Form- und Gestaltgebungsprozesse in der Natur und im menschlichen Denken: Dieses Kapitel befasst sich mit den Kräften Eros und Thanatos, die in der Natur und im Menschen wirken. Es wird gezeigt, dass die Naturwissenschaft in ihrer Denkweise nicht in der Lage ist, die Gleichzeitigkeit der Lebensvorgänge zu erfassen und dass ein simultan-korrelatives Denken notwendig ist, um das Lebendige zu verstehen.
- Ideenrealismus und Metaphysik: Das Kapitel untersucht die Frage, ob Ideen als reale Wirkkräfte anzusehen sind. Es wird gezeigt, dass die Empiriker den Ideenrealismus ablehnen und damit die Wirklichkeit des Geistes verneinen. Es wird argumentiert, dass die Ideen ebenso real sind wie die Einzeldinge und dass das Denken als Wahrnehmungsorgan zum Erfassen der Ideen dient.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Selbstbestimmung des Menschen, die systemische Theorie, das Ich-Bewusstsein, Subjektivismus, Relativismus, die Entwurzelung des Individuums, die Sinnfrage, das Denken, Ideenerkenntnis, die Dogmen der Naturwissenschaft, die Dogmen der Religion, die Uridee allen Seins, das Verhältnis von Form und Stofflichkeit, die Mentalebenen I, II und III, Eros, Thanatos, das simultan-korrelative Denken, die Gasträa-Theorie, der Pflanzentypus, der Tiertypus, die Informationslücke, die Wirklichkeit und der Ideenrealismus.
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- Dipl. Päd. Fritz Frey (Author), 2004, Die Informationslücke - Ist die Selbstbestimmung des Menschen eine Illusion?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52645
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