Seit den 20iger Jahren betreiben Kommunikationswissenschaftler Medienwirkungsforschung. Als Hörfunk und Fernsehen noch in den Kinderschuhen steckten, stand der passive und manipulierbare Rezipient, der nach dem Stimulus-Response-Modell funktioniert, im Mittelpunkt der Forschung. Mittlerweile ist man sich jedoch einig, dass der Rezipient durchaus aktiv ist und schon durch das Überangebot, bei seiner Mediennutzung selektiv vorgehen muss. Medienrezeption ist persönlichkeits- und situationsabhängig. Allgemeine Aussagen über die Wirkung der Massenmedien können besonders in einer Gesellschaft der fortschreitenden Individualisierung nur sehr schwer getroffen werden. Der Rezipient entspricht nicht einem unmanipulierbaren und moralischen Idealbild, ihm wird aber mehr Aktivität und Individualität und damit Verantwortung für sein Verhalten zugetraut. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren das Thema Medienethik in der Kommunikationswissenschaft verstärkt aufgegriffen worden ist. Meist ist in diesem Zusammenhang die journalistische Ethik, also die Ethik der Kommunikatoren in der Massenkommunikation gemeint. Trotzdem stellt sich die Frage, welche ethische Verantwortung dem Publikum in den Massenmedien zukommen kann. Um diese Frage näher zu beleuchten, sollen im Folgenden die wichtigsten Positionen der Publikumsethik besprochen werden. Jedem dargestellten Beitrag wird eine kritische Betrachtung folgen. Zu Beginn erscheint es sinnvoll, eine kurze wissenschaftliche Einordnung der Publikumsethik und ein Kapitel über die Verantwortung im Rahmen der Publikumsethik voranzustellen. Am Ende soll ein Ausblick stehen, was die Publikumsethik praktisch und theoretisch leisten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Publikumsethik
- Einordnung
- Der Begriff Publikumsethik
- Verantwortung in der Publikumsethik
- Beiträge zur / Positionen der Publikumsethik
- Die Verantwortung von Clifford Christians
- Ethos des Rezipienten von Wolfgang Wunden
- Mediennutzungsethik von Hermann Lübbe
- 10 Gebote der Mediennutzung Cees J. Hamelink
- Grundfragen der Publikumsethik von Rüdiger Funiok
- Das Publikum aus der Perspektive der Mediennutzung
- Rollenverantwortung bei der Medienrezeption
- Fazit
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Publikumsethik - Positionen einer Ethik der Rezipienten" analysiert die ethische Verantwortung des Publikums in der Massenkommunikation. Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Begriffs der Publikumsethik und beleuchtet verschiedene Ansätze und Positionen zur ethischen Mediennutzung.
- Die Rolle des Rezipienten in der Massenkommunikation
- Die Bedeutung der Mediennutzungsethik
- Die Verantwortung des Publikums für die Medien
- Die Entwicklung von Medienkompetenz
- Die Bedeutung der Medienpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Publikumsethik in der heutigen Medienlandschaft dar. Sie beleuchtet die Entwicklung des Rezipienten von einem passiven Konsumenten hin zu einem aktiven und verantwortungsbewussten Mediennutzer. Die Arbeit zeigt die Notwendigkeit einer ethischen Reflexion des Medienkonsums auf.
Das Kapitel „Publikumsethik" beleuchtet die Einordnung der Publikumsethik als Teilbereich der Medienethik. Es wird der Begriff „Publikumsethik" definiert und die verschiedenen Konnotationen von Begriffen wie „Rezipient", „Publikum", „Nutzer" und „Konsument" werden diskutiert.
Das Kapitel „Verantwortung in der Publikumsethik" stellt die ethische Schlüsselkategorie „Verantwortung" in den Mittelpunkt. Es werden die verschiedenen Aspekte von Verantwortung wie Handlungsträger, Handlung, Betroffene, Instanz und Normen diskutiert. Die Arbeit zeigt die „gestufte Verantwortung" im Medienbereich auf, die sowohl Medienschaffende als auch Mediennutzer umfasst.
Das Kapitel „Beiträge zur / Positionen der Publikumsethik" beleuchtet verschiedene Ansätze zur Publikumsethik. Clifford Christians argumentiert für eine „kollektive Verantwortung" des Publikums für die Kultur und das Mediensystem. Wolfgang Wunden fordert ein „Ethos des Rezipienten", das die Emanzipation von manipulierenden Medieninhalten und die Entwicklung von Medienkompetenz betont. Hermann Lübbe plädiert für eine „Mediennutzungsethik", die die Bedeutung des richtigen Maßes beim Medienkonsum hervorhebt. Cees J. Hamelink entwickelt „10 Gebote der Mediennutzung", die eine moralische Anleitung zur Mediennutzung bieten sollen. Rüdiger Funiok untersucht die „Grundfragen der Publikumsethik" und stellt die verschiedenen Verantwortungsbereiche des Rezipienten dar, die sich in die staatsbürgerliche Mitverantwortung, die Verantwortung für die eigene Person und die Mitverantwortung für Kinder und Jugendliche unterteilen lassen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Publikumsethik, Medienethik, Mediennutzungsethik, Verantwortung, Medienkompetenz, Medienpädagogik, Rezipient, Publikum, Medienkonsum, Mediennutzung, Medienproduktion, Medienpolitik, und Medienkultur.
- Quote paper
- Sigrid Goldbrunner (Author), 2001, Publikumsethik - Positionen einer Ethik der Rezipienten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52650
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