Die Geschichte Sachsens und Thüringens ist eng mit der Geschichte des wettinischen Adelsgeschlechts verknüpft und wurde maßgeblich durch dieses beeinflusst und gestaltet. Bereits im 11. Jahrhundert erhielten die Wettiner zum ersten Mal eine Belehnung mit der Markgrafschaft Meißen, was den Anfang des Aufstieges zu einer der mächtigsten Adelsfamilien im Deutschen Reich darstellt.
Zu einem kleinen Teil soll diese Arbeit die Problemgeschichte des wettinischen Herrscherhauses zeigen und die Entwicklung Sachsens und Thüringens bis zum Jahre 1485 betrachten. Der Hauptteil soll sich mit den Landesteilungen beschäftigen, denn wie bei anderen Herrschergeschlechtern hatten auch die Wettiner das Problem, dass nach dem Tod des Familienoberhauptes mehrere männliche Kinder ein Anrecht auf den Besitz beanspruchten. Ein durchaus übliches Mittel im Mittelalter war die Landesteilung, dass heißt die Aufteilung der Besitztümer.
Am Beispiel der Wettiner soll hier die Praxis der Landesteilung aufgezeigt werden, was durch kurze Betrachtungen der einzelnen wettinischen Landesteilungen aufgezeigt wird. Neben der ersten Teilung durch Konrad (1156) und der zweiten Teilung im Jahre 1263, sollen vor allem anhand der Chemnitzer (1382), der Naumburger und der Altenburger Teilung (1445) aufgezeigt werden welche Probleme die Wettiner dazu veranlassten ihr Herrschaftsgebiet immer wieder neu aufzuteilen. Die Leipziger Teilung von 1485 zwischen Albrecht und Ernst, wurde zu einer der prägensten Zensuren der Sächsischen Geschichte, da sich hier die endgültige Teilung von Sachsen und Thüringen vollzog.
Christian Richter
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herrschaftsweitergabe
- Die Formen der Herrschaftsweitergabe bei den Wettinern
- Die Landesteilung
- Die wettinischen Landesteilungen
- Die erste Teilung des Landes durch Konrad den Großen 1156
- Die zweite Teilung von 1263
- Die Krise der wettinischen Landesherrschaft nach dem Tode Heinrichs des Erlauchten
- Die Chemnitzer Teilung von 1382
- Die Naumburger Teilung
- Die Altenburger Teilung von 1445
- Die Erlangung der Kurwürde und die Vereinigung der Landesteile unter Friedrich IV. (der Streitbare)
- Die Landesteilung von Altenburg zwischen Friedrich II. und Wilhelm III.
- Die wettinische Haupteilung von 1485 (Leipziger Teilung)
- Die Wettiner auf dem Höhepunkt ihrer Macht
- Die gemeinsame Regierung von Kurfürst Ernst und Albrecht dem Beherzten
- Gründe für die Teilung von 1485
- Die Bestimmung der Teile und des gemeinsamen Besitzes
- Die Leipziger Teilung und ihre Folgen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Landesteilungen der wettinischen Dynastie im Mittelalter und analysiert die Gründe für diese wiederholte Herrschaftsweitergabe. Die Arbeit untersucht verschiedene Formen der Herrschaftsweitergabe und die daraus resultierenden Landesteilungen, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Leipziger Teilung von 1485 liegt. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die wettinischen Landesteilungen zu geben und die Frage zu beantworten, warum die Wettiner immer wieder diese Form der Herrschaftsweitergabe wählten.
- Die verschiedenen Formen der Herrschaftsweitergabe bei den Wettinern
- Die Auswirkungen der Landesteilungen auf die wettinische Herrschaft
- Die Leipziger Teilung von 1485 als Haupteilung des wettinischen Gebietes
- Die Gründe für die Leipziger Teilung
- Die Folgen der Leipziger Teilung für die wettinische Dynastie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Dynastie der Wettiner und die Anfänge ihrer Herrschaft im Elbe-Saale-Raum vor. Sie führt in das Thema der Landesteilungen ein und skizziert den Aufbau der Hausarbeit.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Formen der Herrschaftsweitergabe bei den Wettinern. Es werden verschiedene Modelle wie die Senioratsherrschaft und die Rotation der Brüder in der Herrschaft erläutert, um zu zeigen, wie die Wettiner versuchten, Konflikte um die Erbschaft zu vermeiden.
Im dritten Kapitel werden die wettinischen Landesteilungen von der ersten Teilung durch Konrad den Großen 1156 bis zur Altenburger Teilung von 1445 behandelt. Es werden die verschiedenen Teilungen und die damit verbundenen Veränderungen des wettinischen Territoriums dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Ursachen für die Teilungen und ihren Einfluss auf die wettinische Landesherrschaft.
Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die Leipziger Teilung von 1485, die als Haupteilung des wettinischen Gebietes gilt. Es wird die Situation der Wettiner auf dem Höhepunkt ihrer Macht, die gemeinsame Regierung von Ernst und Albrecht sowie die Gründe für die Teilung von 1485 analysiert. Das Kapitel behandelt auch die Folgen der Teilung für die wettinische Dynastie.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den wettinischen Landesteilungen im Mittelalter. Schwerpunkte sind dabei die Herrschaftsweitergabe, die Landesteilung, die Leipziger Teilung von 1485, die Dynastie der Wettiner und die Geschichte Sachsens. Die Arbeit analysiert die Gründe für die Landesteilungen und untersucht ihre Auswirkungen auf die wettinische Herrschaft. Wichtige Aspekte sind die verschiedenen Formen der Herrschaftsweitergabe, die Konflikte um die Erbschaft und die Auswirkungen der Landesteilungen auf das wettinische Territorium.
- Quote paper
- Christian Richter (Author), 2005, Die Landesteilungen der Wettiner im Mittelalter bis zur Leipziger Teilung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52959