Thema der Unterweisung
Ich werde heute eine Auszubildende in dem Thema „Fertigen von Komponenten und Geräten / Leiterplatten erstellen und bestücken“ unterweisen. Diese Arbeit ist gemäß Ausbildungsrahmenplan, Lfd. Nr. 13 d im 1. Ausbildungsjahr, zu erlernen.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildungssituation
- Angaben zum Betrieb
- Angaben zur Person des Auszubildenden
Thema der Unterweisung
- Dauer der Unterweisung
- Zeitpunkt der Unterweisung
- Anlass der Unterweisung
- Vorherige Unterweisung
- Nächste Unterweisung
- Ausbildungsort
Leitzielentwicklung
- Das Richtlernziel
- Das Groblernziel
- Das Feinlernziel
Lernzielniveau
Der Lernzielbereich
- Der kognitive Bereich:
- Der psychomotorische Bereich:
- Der affektive Bereich:
Pädagogische und didaktische Prinzipien
- Pädagogische Prinzipien
- Didaktische Prinzipien
- Prinzip der Aktivitätsförderung:
- Prinzip der Fasslichkeit
- Prinzip der Anschauung
- Prinzip der Praxisnähe
- Prinzip der selbständigen Arbeit
- Prinzip der Erfolgskontrolle
- Prinzip der Individualisierung und Differenzierung
Begründung der Methodenwahl
Unterweisungsverlauf in Tabellenform
Arbeitsgliederung
Stufe 1: Vorbereitung
Stufe 2: Vormachen und Erklären
Stufe 3: Nachmachen und Erläutern
Stufe 4: Ständiges Üben/Bewertung der Lernzielkontrolle
Nachbereitung der Unterweisung
Schlüsselqualifikation
- Fachkompetenz
- Methodenkompetenz
- Sozialkompetenz
Beurteilungsentwurf
Ausbildungsrahmenplan (Auszug)
Anhang Bilder
Ausbildungssituation
- Angaben zum Betrieb
Die Firma wurde im 18. Jahrhundert von einem Erfinder gegründet. Mittlerweile sind dort ca. 3500 Mitarbeiter und 100 Auszubildende beschäftigt. In der Firma werden Sondermaschinen und Einrichtungen der Telekommunikation geplant, entworfen und produziert. Seit 1976 haben wir eine eigene gewerbliche Ausbildungsstätte mit mehreren Ausbildern in den verschiedenen Fachgebieten.
Die Auszubildenden werden während Ihrer Ausbildung den Betrieb in Stationen durchlaufen, um sich die Prozesse der Fertigung anzueignen.
- Angaben zur Person des Auszubildenden
Die in der Lehrwerkstatt der gewerblichen Ausbildung beschäftigte, jugendliche Auszubildende Helga Müller befindet sich seit dem 01.08.2005 in der Ausbildung zur Elektronikerin (Fachrichtung: Geräte und Systeme). Durch den Besuch des BGJ wurde ihr das erste Ausbildungsjahr angerechnet. Frau Müller wird Ende des Jahres 18 Jahre alt. Sie hat 2004 den Realschulabschluss (Sekundarabschluss I), sowie das BGJ (letztes Schuljahr) mit relativ guten Noten erreicht. Ihre Schwäche war Mathematik. Dies spiegelte sich auch in den ersten beiden Monaten der Ausbildung wieder. Durch unsere intensive Betreuung und Förderung konnte sie ihre Noten erheblich verbessern. Meine Auszubildende befindet sich im 2. Ausbildungsjahr. Im ersten Halbjahr wurden ihr die Fähigkeiten des 1. Ausbildungsjahres vermittelt.
Frau Müller wohnt zusammen mit ihren Geschwistern im Elternhaus in Holßel. Ihre privaten Interessen sind z.B. der Aufbau und der Betrieb von PC- Netzwerken. Sie ist Mitglied bei der Freiwilligen Jugendfeuerwehr Holßel und aktives Mitglied im Modellflugverein Wanna. Diese Hobbys wirken sich positiv auf ihre Teamfähigkeit und ihre Handfertigkeit aus.
Frau Müller ist gegenüber ihren Kollegen eine sehr aufgeschlossene junge Frau. Sie wurde von den Auszubildenden zur Jugend- und Auszu- bildendenvertreterin gewählt. Sie arbeitet immer aufmerksam und interessiert an ihrer Ausbildung mit und opfert einige Stunden ihrer Freizeit, um Nachhilfeunterricht für die Berufsschule zu nehmen. Sie ist in der Lage, selbstständig die benötigten Werkzeuge, Messgeräte und Materialien für die bereits erlernten Tätigkeiten zusammenzustellen und diese in ihrem Arbeitsumfeld richtig einzusetzen. Die Auszubildende besitzt sehr gute Kenntnisse in den Sicherheits-, Arbeitssicherheits- und Unfallverhütungs- vorschriften, sowie Daten- und Umweltschutz.
Thema der Unterweisung
Ich werde heute die Auszubildende, Frau Müller, in dem Thema „Fertigen von Komponenten und Geräten / Leiterplatten erstellen und bestücken“ unterweisen. Diese Arbeit ist gemäß Ausbildungsrahmenplan, Lfd. Nr. 13 d im 1. Ausbildungsjahr, zu erlernen.
- Dauer der Unterweisung
Die Dauer der Unterweisung setze ich mit ca.5 Stunden inklusive der vom Jugendarbeitsschutzgesetz geforderten Pausen an.
- Zeitpunkt der Unterweisung
Die Ausbildungseinheit beginnt an diesem Tag um 09:00 Uhr. Dies hat den Vorteil, dass die Auszubildende und ich, der Ausbilder, voraussichtlich ein biologisches und geistiges „Tagesleistungshoch“ haben. Dies wirkt sich nicht nur auf die Aufnahmefähigkeit der Auszubildenden aus, sondern auch auf die erhöhte Konzentration und Sicherheit beim Arbeiten.
- Anlass der Unterweisung
Gemäß Ausbildungsrahmenplan ist das „Erstellen und Bestücken von Leiterplatten“ (1. Ausbildungsjahr) zu vermitteln. Dies umfasst, dass die Auszubildende, die für diese Tätigkeit benötigten Werkzeuge und Materialien selbstständig zusammenstellt und unter Beachtung der Sicherheitsbestimmungen (UVV und Umweltschutz) verarbeiten lernt.
- Vorherige Unterweisung
Laut Ausbildungsrahmenplan wurde die Unterweisung „Bauteile und Baugruppen beschaffen“ (Lfd. Nr. 13 c im 1. Ausbildungsjahr) bereits vor 3 Tagen durchgeführt.
- Nächste Unterweisung
Die darauf folgende Unterweisung „Hardware und Softwarekomponenten kundenspezifisch anpassen“ (Lfd. Nr. 13 e im 1. Ausbildungsjahr lt. Ausbildungsrahmenplan) ist in ca. 2. Wochen geplant.
- Ausbildungsort
Diese Ausbildungseinheit findet in der Lehrwerkstatt, am Arbeitsplatz der Auszubildenden, statt. Hier sind alle benötigten Werkzeuge und Materialien, sowie die entsprechende Sicherherheitsvorrichtung (Lötdampfabsauganlage) vorhanden.
Leitzielentwicklung
Die Bedeutung des Lernzieles
Mit der Entwicklung des Lernziels wird dafür Sorge getragen, dass der Auszubildenden alle notwendigen, fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse, welche sie für den Beruf des/der Elektronikers/in ,Fachrichtung Geräte und Systeme, nach Ausbildungsrahmenplan benötigt, vermittelt werden.
Die Auszubildende soll selbstständig und unter Beachtung der Sicherheits- bestimmungen eine einseitige Platine (Europaformat) erstellen und bestücken können.
- Das Richtlernziel
Die Auszubildende soll die erforderlichen Arbeitschritte zum Erstellen und Bestücken von Leiterplatten kennen und umsetzen lernen und sie beherrschen können.
Definition: Das Richtlernziel hat einen geringen Grad an Eindeutigkeit und erlaubt dem Ausbilder einen großen Handlungsspielraum.
- Das Groblernziel
Die Auszubildende kennt alle erforderlichen Arbeitschritte zum Fertigen von Komponenten und Geräten. Sie weiß auch auf welche Punkte sie zu achten hat und worauf es dabei ankommt.
Definition: Das Groblernziel hat einen mittleren Grad an Eindeutigkeit, der Ausbilder einen eingeschränkten Handlungsspielraum.
- Das Feinlernziel
Die Auszubildende bestückt, anhand eines Bestückungsplanes, fachgerecht eine Leiterplatte.
Definition: Dieses Lernziel hat einen hohen Grad an Eindeutigkeit und lässt dem Ausbilder keinen Handlungsspielraum.
Das Lernziel ist erreicht, wenn die Baugruppe ordentlich aufgebaut wurde und elektrisch einwandfrei funktioniert.
Lernzielniveau
Das Lernzielniveau ist in der Ausbildung zu berücksichtigen und folgendermaßen gegliedert:
- 1. Stufe: Reproduktion
Das Gelernte aus dem Gedächtnis wiedergeben
- 2. Stufe: Reorganisation
Das Gelernte in veränderter Form wiedergeben
- 3. Stufe: Übertragung
Das Gelernte bei anderen Aufgaben und Aufträgen anwenden
- 4. Stufe Schöpferische Leistung
Das Gelernte selbstständig weiterentwickeln und bei Problemen anwenden
Der Lernzielbereich
Die Teillernziele:
- Der kognitive Bereich:
Die Auszubildende soll Bestückungs- und Leiterpläne lesen und verstehen können.
- Der psychomotorischer Bereich:
Die Auszubildende sollte in der Lage sein, Bauteile fachgerecht zu bearbeiten (biegen) und elektrisch einwandfreie Lötverbindungen herzustellen.
- Der Affektive Bereich:
Die Auszubildende sollte bereit sein, sauber und ausdauernd zu arbeiten und die UVV zu beachten.
Pädagogische und didaktische Prinzipien
Bei der Planung und Durchführung der Unterweisung sind folgende pädagogische und didaktische Prinzipien zu beachten.
- Pädagogische Prinzipien
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Unterweisung soll für den Auszubildenden leicht verständlich und nachvollziehbar sein. Direkte Beziehungen und Notwendigkeiten mit dem Ausbildungsberuf sollte Frau Müller erkennen und nachvollziehen können. Die Auszubildende soll klar erkennen, was ich mit der Unterweisung erreichen will und welches Ziel ich anstrebe.
- Prinzip der Aktivitätsförderung:
Um das Lernziel der Ausbildungseinheit zu erreichen, werde ich Frau Müller mit dem vermittelten Stoff konfrontieren. Aus diesem Grund werde ich dafür sorgen, dass Frau Müller genug Zeit bekommt, um selber aktiv zu werden.
- Prinzip der Fasslichkeit
Der Ablauf der Ausbildungseinheit, Wortwahl und Erklärungen sollten für die Auszubildende leicht verständlich aufgebaut sein, damit sie mich besser verstehen kann und nicht überfordert ist.
- Prinzip der Anschauung
Die aus der Ausbildungseinheit hervorgehenden Arbeitschritte sollten von Frau Müller leicht verstanden und durch praktische Darstellungen des Ausbilders besser nachzuvollziehen sein.
- Prinzip der Praxisnähe
Den Inhalt der Ausbildungseinheit soll sie möglichst oft in die Praxis umsetzen. Deshalb wird dieser Abschnitt so durchgeführt, dass sie den Zusammenhang mit der Praxis versteht.
- Prinzip der selbständigen Arbeit
Durch selbstständiges Arbeiten wird ihr Selbstvertrauen, somit der Lernerfolg und die Motivation deutlich gefördert. Durch Arbeitsstücke, die die Auszubildende mit nach Hause nehmen kann, wird die Präzision und Auffassung der einzelnen Arbeitsschritte erhöht. Durch die im Vorfeld erworbenen Kenntnisse steigert sich das Sicherheitsgefühl.
- Prinzip der Erfolgskontrolle
Mit der Erfolgskontrolle werden die aufgenommenen Kenntnisse der Auszubildenden überprüft. Defizite können rechtzeitig erkannt und somit auf evtl. auftretende Probleme beim Durchführen der Tätigkeit eingegangen werden. Durch eine erneute Unterweisung können solche Probleme beseitigt werden.
- Prinzip der Individualisierung und Differenzierung
Die Auszubildende sollte in der Lage sein, die ihr vermittelte Theorie in die Praxis umzusetzen. In den vorherigen Unterweisungen gelang es Ihr ohne Schwierigkeiten. Dies spiegelte sich deutlich in den Erfolgskontrollen wieder.
Begründung der Methodenwahl
Ich verwende die Vier-Stufen-Methode, weil diese durch intensiven Übungseffekt gerade im Psychomotorischen Bereich gute Fortschritte ermöglicht.
Die Vier-Stufen-Methode lautet:
Vorteile bei dieser Ausbildungseinheit sind einfache Struktur, zweckbezogene Unterweisung, gut planbarer zeitlicher Ablauf und Verdeutlichung der Sicherheitsvorschriften.
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- Quote paper
- Rainer Ferencak (Author), 2005, Bestücken von Leiterplatten - Unterweisung nach AEVO, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52984
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