Nicht erst seit es das Internet gibt wird über das Thema journalistische Qualität diskutiert. Das Internet hat lediglich - wie jedes neue Medium in der Vergangenheit auchdie Debatte über Qualität im Journalismus neu entfacht und ihr gleichzeitig eine neue Wendung gegeben: Die typischen Eigenschaften des Internet ermöglichen es theoretisch jedem Menschen, sich journalistisch zu betätigen. Diese Tatsache wirft Fragen auf, mit denen sich zuvor nicht auseinandergesetzt werden musste; so zum Beispiel: Ist der ehemals passive Rezipient, der sich bisher höchstens durch das Verfassen von Leserbriefen am publizistischen Prozess beteiligt hat, heute ein potenzieller Konkurrent des Journalisten? In der vorliegenden Arbeit nun soll solch ein Konkurrenzprodukt - ein nutzergeneriertes Nachrichtenportal - auf seine Qualität hin überprüft werden. Wenn der User nämlich wirklich ein ernst zu nehmender Konkurrent des klassischen Journalisten ist, erhalten die Themen „Journalistische Qualität“ und „Ausbildung von Journalisten“ eine noch höhere Relevanz als bisher. Denn wie sonst wenn nicht durch höhere Qualität und Professionalität sollen Internetauftritte von renommierten klassischen Medien neben den Privatangeboten auf dem Markt legitimiert werden? Vor der Untersuchung liefert die Arbeit im ersten Teil einen geschichtlichen Abriss über die Entwicklung der Qualitätsdiskussion seit dem 17. Jahrhundert und setzt sich mit den Schwierigkeiten auseinander, welche bei der Formulierung allgemein gültiger Qualitätskriterien bestehen. Außerdem wird das von Günther Rager generierte vierdimensionale Modell journalistischer Qualität vorgestellt. Im zweiten Teil liefert die Arbeit eine Zusammenfassung über die Besonderheiten journalistischer Qualität im Netz und stellt kurz das - professionelle und private - Nachrichtenangebot im Internet vor. Anschließend wird die Qualitätsuntersuchung des nutzergenerierten Nachrichtenportals Stern Shortnews anhand des zuvor beschriebenen Qualitätsmodells von Günther Rager durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Qualität im Journalismus
- Über die Schwierigkeiten bei der Entwicklung allgemein gültiger Qualitätskriterien für journalistische Produkte
- Geschichte der journalistischen Qualität
- Erste Qualitätspostulate
- Journalistische Qualität während der Aufklärung
- Journalistische Qualität und Zensur
- Journalistische Qualität im 20. Jahrhundert
- Zwischenbilanz
- Das Ragersche Qualitätsmodell
- Normative Rahmenbedingungen
- Dimensionen der Qualität
- Aktualität
- Relevanz
- Richtigkeit
- Vermittlung
- Online-Journalismus
- Qualität im Online-Journalismus
- Webspezifische Qualitätskriterien des Journalismus
- Besondere Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Internet
- Qualitätssicherung durch Ausbildung
- Zur Geschichte der Journalisten-Ausbildung
- Veränderung der Journalistenrolle durch das Internet
- Der Internet-Nutzer als Konkurrent des Journalisten
- Gültigkeit der Ragerschen Qualitätsdimensionen für den Online-Journalismus
- Das Nachrichtenangebot im Internet
- Klassische Medien im Internet
- Spiegel Online
- Partizipativer Journalismus im Internet
- Nutzergenerierte Nachrichtenportale
- Stern Shortnews
- Qualitätssicherung bei Stern Shortnews
- Vorgehensweise bei der Qualitätsuntersuchung
- Auswahl des Untersuchungsobjektes
- Festlegung des Untersuchungsgegenstandes
- Stichprobe
- Operationalisierung der Ragerschen Qualitätsdimensionen
- Aktualität
- Relevanz
- Richtigkeit
- Vermittlung
- Auswertung
- Bestimmung von Toleranzbereichen für die einzelnen Dimensionen
- Einzelauswertung
- Aktualität
- Relevanz
- Richtigkeit
- Vermittlung
- Gesamtauswertung
- Vergleich von Stern Shortnews mit Spiegel Online
- Bestimmung des Toleranzbereichs
- Auswertung des Vergleichs
- Beantwortung der Forschungsfragen
- Fazit
- Quellenangabe
- Internet-Quellen
- Anhang
- Codebuch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Qualität eines nutzergenerierten Online-Nachrichtenportals im Vergleich zu einem etablierten Nachrichtenmagazin im Internet. Sie beleuchtet die Entwicklung der Qualitätsdiskussion im Journalismus, stellt das Ragersche Qualitätsmodell vor und analysiert die Gültigkeit seiner Dimensionen für den Online-Journalismus.
- Entwicklung der Qualitätsdiskussion im Journalismus
- Das Ragersche Qualitätsmodell und seine Dimensionen
- Qualität im Online-Journalismus
- Nutzergenerierte Nachrichtenportale und ihre Qualitätssicherung
- Vergleich der Qualität von Online-Nachrichtenportalen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema journalistische Qualität im Kontext des Internets ein und stellt die Relevanz der Untersuchung eines nutzergenerierten Nachrichtenportals heraus. Kapitel 2 beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Definition von Qualitätskriterien im Journalismus und gibt einen geschichtlichen Abriss der Qualitätsdebatte. Anschließend wird das Ragersche Qualitätsmodell vorgestellt, das als Grundlage für die Qualitätsuntersuchung des nutzergenerierten Nachrichtenportals dient. Kapitel 4 widmet sich dem Online-Journalismus und beleuchtet spezifische Qualitätskriterien sowie die Veränderungen der Journalistenrolle durch das Internet. Kapitel 5 stellt das Nachrichtenangebot im Internet vor, insbesondere klassische Medien und nutzergenerierte Portale. Die Vorgehensweise bei der Qualitätsuntersuchung wird in Kapitel 6 erläutert, inklusive der Operationalisierung der Ragerschen Qualitätsdimensionen. Kapitel 7 beinhaltet die Auswertung der Untersuchung des nutzergenerierten Nachrichtenportals Stern Shortnews anhand des Ragerschen Qualitätsmodells und einen Vergleich mit Spiegel Online.
Schlüsselwörter
Journalistische Qualität, Online-Journalismus, Qualitätskriterien, Nutzergenerierte Inhalte, Ragersche Qualitätsmodell, Stern Shortnews, Spiegel Online, Aktualität, Relevanz, Richtigkeit, Vermittlung.
- Arbeit zitieren
- Silke Maria Welteroth (Autor:in), 2006, Zur Debatte über journalistische Qualität. Das Qualitätsmodells von Günther Rager., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53183