Die vorliegende Seminararbeit ist entstanden im Rahmen des Hauptseminars „Perspektiven und Forschungsfelder der Bildungssoziologie“ am Soziologischen Institut der Universität Heidelberg. Das gewählte Thema dieser Arbeit soll als Schnittstelle meiner beiden Studiengänge Germanistik und Soziologie fungieren, angeregt durch das Thema meines Referats in diesem Seminar, die „PISA-Studie“. Indem diese das erschreckende Ergebnis brachte, dass gerade in Deutschland immer noch die soziale Herkunft über den Schulerfolg und damit die Zukunft eines Menschen entscheidet, verbunden mit der Erkenntnis, dass Lesekompetenz der Schlüssel zu Schulerfolg, intellektueller Entwicklung und damit Teilhabe am modernen gesellschaftlichen Leben bedeutet - zwei im ersten Moment nur mittelbar zusammenhängende Einsichten - versuchte ich diese beiden Aspekte in einen Zusammenhang zu stellen. Es darf angenommen werden, dass alle in Deutschland am Sprach- und Bildungserwerb Beteiligten Mehrsprachigkeit positiv und als etwas im gesamtgesellschaftlichen Interesse Erstrebenswertes betrachten. Dabei stellt sich jedoch die Frage, welche sozialen Problemlagen und sprachlichen Ideologien behindern oder verzerren den Erwerb von und den Umgang mit Mehrsprachigkeit? Einerseits ist der Erwerb von Fremdsprachen durchweg positiv konnotiert, andererseits wird Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer eher als Hindernis denn als Chance angesehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Migrantenkinder und Sprachbarrieren im deutschen Bildungswesen
- Mangelnde Deutschkenntnisse türkischer Migrantenkinder als Bildungsproblem
- Bilingualer Kinderwortschatz und die Rolle der Schule
- Bilinguale Wortschatzentwicklung bei Migrantenkindern vom Vor- bis ins Grundschulalter: Vorbereitungs- und Förderklassen sowie muttersprachlicher Ergänzungsunterricht
- Lesegewohnheiten von Migranten
- Bildungserfahrung und -information türkischer Eltern und deren Konsequenzen
- Kontakt zwischen Schule und Elternhaus: Kommunikationsprobleme
- Konsequenzen für die Schullaufbahn der Kinder
- ,,Mama lernt deutsch“
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Sprachbarrieren von Migrantenkindern im deutschen Bildungssystem. Sie untersucht die spezifischen Herausforderungen, die mangelnde Deutschkenntnisse für türkische Migrantenkinder darstellen und welche Auswirkungen dies auf ihre Bildungskarriere hat. Die Arbeit beleuchtet auch die Rolle der Eltern und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus.
- Sprachbarrieren als Hindernis für die schulische Integration von Migrantenkindern
- Die Bedeutung der Deutschkenntnisse für den Schulerfolg
- Die Rolle der Schule und des Elternhauses bei der Sprachförderung von Migrantenkindern
- Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungschancen von Migrantenkindern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sprachbarrieren von Migrantenkindern im deutschen Bildungssystem ein und beleuchtet den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg. Kapitel 1 behandelt allgemein die Schwierigkeiten, die Migrantenkinder im deutschen Bildungswesen aufgrund fehlender Sprachkenntnisse erleben. Kapitel 2 befasst sich mit den besonderen Problemen türkischer Migrantenkinder, untersucht ihren Wortschatzerwerb und die Rolle der Schule. Kapitel 3 analysiert die Bildungs- und Informationserfahrungen türkischer Eltern und die daraus resultierenden Folgen für die Schullaufbahn ihrer Kinder.
Schlüsselwörter
Migrantenkinder, Sprachbarrieren, Bildungssystem, Schulerfolg, Deutschkenntnisse, soziale Herkunft, Elternhaus, Schule, Integration, Interkulturelle Kompetenz, Sprachförderung.
- Arbeit zitieren
- Catherine Kimmle (Autor:in), 2004, Förderung der Zweitsprache Deutsch: Schlüssel zu höherer Bildung von Migrantenkindern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53193