Kant - Kritik der reinen Vernunft - Einleitung


Seminararbeit, 2005

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die Transzendental-Philosophie

Die Kritik der reinen Vernunft und ihre Beziehung zur Transzendental-Philosophie

Einteilung und Merkmale der Transzendental-Philosophie und somit auch der „Kritik der reinen Vernunft“

Offengebliebene Frage: Die Verwendung des Begriffs „Idee“

Einleitung

In dieser Arbeit werde ich den siebten Teil der Einleitung der „Kritik der reinen Vernunft“ untersuchen. Er steht unter der Überschrift „Idee und Einteilung einer besonderen Wissenschaft, unter dem Namen einer Kritik der reinen Vernunft“. Kant drückt also schon in der Überschrift aus, was seine „Kritik der reinen Vernunft“ leisten soll: sie ist die Idee einer besonderen Wissenschaft, und eine ihrer Aufgaben ist die Einteilung dieser besonderen Wissenschaft.

Um den Titel verständlicher zu machen, erläutert er im Folgenden[1] kurz den Begriff der „Vernunft“ und den Unterschied zwischen „Vernunft“ und „reiner Vernunft“. Die Unterscheidung der beiden Begriffe trifft er parallel zu der Unterscheidung der Begriffe „a priori“ und „rein a priori“[2]. Vernunft enthält die Prinzipien, etwas a priori zu erkennen, reine Vernunft enthält die Prinzipien, etwas ausschließlich a priori zu erkennen. Unter dem Begriff „Prinzipien“ versteht Kant Werkzeuge, um zu Erkenntnissen zu gelangen. Ein Organon der reinen Vernunft besteht demnach aus Prinzipien, um zu Erkenntnissen a priori zu kommen. Dies kann nach Kant sowohl aktiv als auch passiv geschehen.[3]

Da der siebte Teil der Einleitung inhaltlich nicht deutlich strukturiert ist - damit meine ich, dass Kant auf die gleiche Thematik oft an verschiedenen Stellen eingeht, und es auch wenige Absätze in diesem Teil der Einleitung gibt - zog ich es der Verständlichkeit halber vor, meine Arbeit inhaltlich und nicht absatzweise zu gliedern.

Ich werde damit beginnen, zu beschreiben was die Transzendental-Philosophie als neue, besondere Wissenschaft leisten soll und wie sie beschaffen ist. Danach werde ich auf die Kritik der Vernunft als Propädeutik dieser Wissenschaft eingehen und die Unterschiede zur Transzendental-Philosophie darlegen. Mein vorletzter Abschnitt entspricht ungefähr Kants Gliederung; er behandelt Merkmale der Kritik der Vernunft und gibt an, was Kant in diesem Abschnitt der Einleitung zur Einteilung seiner „Kritik der reinen Vernunft“ sagt. Zum Schluss meiner Arbeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie konsistent Kant den Begriff der Idee verwendet.

Die Transzendental-Philosophie

Ziel der neuen Wissenschaft ist es, zu einem System der reinen Vernunft zu kommen.[4] Dies geschieht durch die Anwendung des oben genannten Organon (siehe Einleitung) auf jeden Gegenstand. Kant führt zu diesem Zweck den Begriff der „Transzendental-Philosophie“ ein.

Zur Erläuterung dieses Begriffs schiebt er eine Definition ein: transzendentale Erkenntnis beschäftigt sich mit der a priori möglichen Erkenntnisart von Gegenständen.[5] Transzendentale Erkenntnis ist also die Frage, unter welchen Bedingungen Erkenntnis möglich wird.

Darauf folgend deutet er Transzendental-Philosophie als ein „System solcher Begriffe“[6]. Mit diesem Ausdruck bezieht er sich auf die erste Ausgabe der „Kritik der reinen Vernunft“, in welcher der vorige Satz lautet: „Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht so wohl mit Gegenständen, sondern mit unsern Begriffen a priori von Gegenständen überhaupt beschäftigt.“[7] Den Ausdruck „unsern Begriffen a priori“ ändert er in der zweiten Auflage zu „unserer Erkenntnisart…“ und fährt weiter fort „…von Gegenständen, so fern diese a priori möglich sein soll,…“.[8] In diesem Fall ist die zweite Auflage der „Kritik der reinen Vernunft“ also nicht ohne Zuhilfenahme der Originalausgabe zu verstehen.

[...]


[1] Siehe B24

[2] Vergleiche B3

„Von den Erkenntnissen a priori heißen aber diejenigen rein, denen gar nichts Empirisches beigemischt ist.“;

„Findet sich also Erstlich ein Satz, der zugleich mit seiner Notwendigkeit gedacht wird, so ist er ein Urteil a priori; ist er überdem auch von keinem abgeleitet, als der selbst wiederum als ein notwendiger Satz gültig ist, so ist er schlechterdings a priori.“

[3] Siehe B24 - B25

[4] Siehe B25

[5] Siehe B25

[6] Siehe B25

[7] Siehe A11 - A12

[8] Siehe B25

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Kant - Kritik der reinen Vernunft - Einleitung
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Philosophisches Seminar)
Veranstaltung
Interpretationskurs Die Kritik der reinen Vernunft
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
13
Katalognummer
V53198
ISBN (eBook)
9783638487122
ISBN (Buch)
9783656793823
Dateigröße
441 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kant, Kritik, Vernunft, Einleitung, Interpretationskurs, Kritik, Vernunft
Arbeit zitieren
Michaela Lehr (Autor:in), 2005, Kant - Kritik der reinen Vernunft - Einleitung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53198

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