Der erste Weltkrieg stellte für jedes der kriegsführenden Länder eine neue Ära der Kriegsführung dar. Die neue Technologie und die Industrialisierung boten Waffen wie Kampfgas und Flugzeugeinsatz. Aber auch der Stellungskrieg trat zum aller ersten Mal auf und eine hohe Zahl an Opfern. Der Imperialismus sollte auch seine Rolle im Krieg tragen, indem er speziell für Deutschland Gebietserwerbungen verlangte.
Doch auch die Einstellung - auf Deutschland bezogen - trug seine Rechnung. Glaubte man, dass der Krieg schnell und siegreich enden würde und das Land aus seiner politischen Isolierung treten könne- nicht zu vergessen die mit Kriegsgewinn möglichen Forderungen nach Annexionen -, wurde man im Verlauf der folgenden Jahre schwer enttäuscht: neben kurzzeitigen Siegen hatte Deutschland hohe Verluste an den Fronten vor allem im Westen zu zahlen. Mit der englischen Seeblockade kam im Winter 1917 die Hungersnot. Auch das letzte Kriegsmittel, der U- Booteinsatz, war zum Scheitern verurteilt und zog noch den Eintritt der USA gegen die Mittelmächte nach sich. Die neue Kraft Sozialismus, die zum Sturz des russischen Zarentums führte, bahnte sich ihren Weg nach Deutschland, was die Angst auf Seiten der Monarchie vergrößerte und ein weiterer Faktor war, der die Politik im Lande beeinflusste. Der damalige Reichskanzler Bethmann Hollweg sah sich also einer Vielfalt von Problemen gegenüber, ohne sich auf Erfahrungen früherer Zeiten zurückgreifen zu können. Seine Politik der Diagonale, die die Sozialisten und die Konservativen zusammenhalten sollte, provozierte das Gegenteil. Auch der Kaiser, der neuen Lage nicht mächtig, sah sich gefangen zwischen seinen militärischen Beratern und dem von ihm ernannten Reichskanzler und versuchte wie B.H., einen Mittelweg zu gehen, der letztendlich zur Entlassung des Reichskanzlers führte. In meiner Hausarbeit, die sich auf das Verhältnis vom Reichskanzler zum Kaiser und der Entlassung des Reichskanzlers fokussiert, gebe ich erst einen Abriss der Juli- Krise 1917. Kapitel 3 befasst sich mit den Figuren Bethmann Hollweg und Kaiser Wilhelm II. genauer, während der dann folgende Abschnitt auf die einwirkenden Kräfte eingeht, die auf den Kaiser Einfluss hatten bzw. auf den Kanzler.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Juli- Krise 1917
- Einleitung zur Juli- Krise
- Die Juli- Krise und ihr Resultat
- Der Reichskanzler und Kaiser
- Bethmann Hollwegs Politik der Diagonale
- Der Kaiser im ersten Weltkrieg
- Zusammenspiel der beiden Größen
- Einwirkende Kräfte auf Kaiser und Kanzler
- OHL
- Die Parteien
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Juli-Krise 1917 und der Entlassung des Reichskanzlers Bethmann Hollweg. Sie analysiert die Faktoren, die zu dieser Krise führten, insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen dem Reichskanzler und Kaiser Wilhelm II., sowie die einwirkenden Kräfte, die auf beide Akteure einflussnahmen. Die Arbeit untersucht die Hintergründe und Folgen der Entlassung Bethmann Hollwegs im Kontext der Kriegspolitik und der innenpolitischen Situation Deutschlands im Ersten Weltkrieg.
- Die Juli-Krise 1917 und ihre Ursachen
- Das Verhältnis zwischen Bethmann Hollweg und Kaiser Wilhelm II.
- Die Rolle der Obersten Heeresleitung (OHL) im politischen Prozess
- Die innenpolitischen Kräfte und ihre Einflussnahme auf die Kriegspolitik
- Die Folgen der Entlassung Bethmann Hollwegs für die deutsche Kriegsführung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Situation Deutschlands im Ersten Weltkrieg und die Herausforderungen, denen sich der Reichskanzler Bethmann Hollweg gegenüber sah. Sie führt in die Juli-Krise 1917 ein und skizziert die zentralen Themen der Hausarbeit.
Das zweite Kapitel analysiert die Juli-Krise 1917, die zum Sturz Bethmann Hollwegs führte. Es beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die zu dieser Krise beitrugen, darunter die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung, die politische Opposition gegen den Reichskanzler und die Rolle der Obersten Heeresleitung (OHL).
Kapitel drei befasst sich mit den Figuren Bethmann Hollweg und Kaiser Wilhelm II. Es beschreibt die Politik der Diagonale, die Bethmann Hollweg verfolgte, um die Konservativen und Sozialdemokraten im Burgfrieden zu halten. Weiterhin wird die Rolle des Kaisers im Ersten Weltkrieg beleuchtet, insbesondere seine Abhängigkeit von der OHL und seine Entscheidungen, die den U-Boot-Krieg und die Entlassung Bethmann Hollwegs ermöglichten.
Kapitel vier untersucht die einwirkenden Kräfte auf Kaiser und Reichskanzler, insbesondere die OHL und die verschiedenen politischen Parteien. Es zeigt, wie die OHL ihre Machtposition nutzte, um ihre Kriegsziele durchzusetzen und den Reichskanzler zu stürzen. Weiterhin werden die Positionen der Sozialdemokraten, der Zentrumspartei, der Fortschrittlichen Volkspartei und der Nationalliberalen im Kontext der Kriegspolitik und der Entlassung Bethmann Hollwegs beleuchtet.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Rolle Bethmann Hollwegs im Kontext der Juli-Krise 1917. Es wird diskutiert, ob seine Entlassung notwendig war und welche Folgen sie für die deutsche Kriegsführung hatte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Juli-Krise 1917, Bethmann Hollwegs Kriegspolitik, die Entlassung des Reichskanzlers, Kaiser Wilhelm II., die Oberste Heeresleitung (OHL), die Politik der Diagonale, der Burgfrieden, die Kriegsziele, die Friedensfrage, die Sozialdemokraten, die Konservativen und die innenpolitische Situation Deutschlands im Ersten Weltkrieg.
- Quote paper
- Sara Afra (Author), 2006, Die Juli-Krise 1917: Bethmann Hollwegs Kriegspolitik und die Faktoren für seine Entlassung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53231
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