Die Kult- und Opferfähigkeit von Frauen spielt in der theologischen Literatur eine große Rolle. Es gibt sehr viele Forscher und Wissenschaftler die sich mit diesem Thema beschäftigt haben. Die Meinungen der Experten sind zum Teil sehr widersprüchlich. Viele Meinungen älteren Datums (z.B. Wellhausen, G. Beer) stellen die Frau als nicht kult- und opferfähig dar bzw. beschreiben die religiöse Rolle der Frau negativ. Aktuellere Erkenntnisse hingegen (z.B. Braulik, Crüsemann) tendieren dazu der Frau Kult- und Opferfähigkeit zuzusprechen. Ziel dieser Arbeit ist es verschiedene Erkenntnisse bezogen auf die Kult- und Opferfähigkeit untereinander abzuwägen. Dazu wird die Verfasserin wie folgt vorgehen: Im ersten Teil der Arbeit (Kapitel 2.1) werden die Begriffe „Kult“ und „Opfer“ definiert. Dies ist nötig, um zu verstehen, was unter Kult und Opfer im religionswissenschaftlichen Sinn zu verstehen ist und um zu wissen, wie man sich Kult und Opfer im Alten Testament vorzustellen hat. Am Ende dieses Kapitels wird darauf eingegangen, was unter Kult- und Opferfähigkeit zu verstehen ist. Im zweiten Teil der Arbeit (Kapitel 2.2) wird auf die Kult- und Opferfähigkeit von Frauen im AT eingegangen. Anhand verschiedener Quellen wird geklärt werden, in wieweit Frauen kult- und opferfähig waren. Die Verfasserin wird sich dabei schwerpunktmäßig mit einem Gesetz aus dem Buch Numeri und der deuteronomischen Gesetzessammlung beschäftigen. Diese Texte liefern viele Argumente, die für die Klärung der Kernfrage dieses Kapitels von großer Bedeutung sind. Im Anschluss dieses Kapitels wird kurz auf die Frage eingegangen, ob die soziale Stellung die Frau vom Kult- und Opferbereich ausschließt bzw. in wie weit ihre soziale Stellung ihre Kult- und Opferfähigkeit bestimmt. Zusammen mit der Kernfrage dieser Arbeit taucht diese Frage in der Literatur immer wieder auf (z.B. bei Bird, Vos) und darf deshalb auch in dieser Arbeit nicht ausgeschlossen werden. Im dritten Teil der Arbeit (ab Kapitel 2.3) geht es um die Geschichte von Hanna. Sie ist eine der großen Frauen des Alten Testaments. Ihre Geschichte steht im ersten Kapitel des ersten Samuelbuches. Zu Anfang des zweiten Teils dieser Arbeit wird ihre Geschichte kurz erzählt. Anhand ihres Handelns wird versucht zu klären, ob sie als kult- und opferfähig anzusehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Allgemeine Definition von Kult und Opfer
- 2.1.1. Kult
- 2.1.2. Opfer
- 2.2. Kult und Opferfähigkeit von Frauen im AT
- 2.2.1. Die Bedeutung der sozialen Stellung der Frau für ihre Kult- und Opferfähigkeit
- 2.3. Hanna
- 2.3.1. Die Geschichte von Hanna (1. Samuel f)
- 2.3.2. Hanna und Kult- und Opferfähigkeit
- 3. Schluss
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage der Kult- und Opferfähigkeit von Frauen im Alten Testament, insbesondere am Beispiel der Geschichte Hannas aus dem ersten Buch Samuel. Das Ziel ist es, verschiedene Erkenntnisse zu diesem Thema abzuwägen und zu analysieren, inwiefern Frauen im Alten Testament am Kult und an Opferhandlungen teilnahmen. Dabei werden sowohl die allgemeinen Definitionen von Kult und Opfer als auch die soziale Stellung von Frauen in Betracht gezogen.
- Definition von Kult und Opfer im Alten Testament
- Kult- und Opferfähigkeit von Frauen im Alten Testament
- Die Rolle der sozialen Stellung von Frauen für ihre Kult- und Opferfähigkeit
- Die Geschichte von Hanna und ihre Kult- und Opferfähigkeit
- Analyse der Geschichte Hannas im Kontext der Kult- und Opferfähigkeit von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
2.1. Allgemeine Definition von Kult und Opfer
Dieses Kapitel definiert die Begriffe „Kult“ und „Opfer“ in der Religionswissenschaft und im Alten Testament. Es beleuchtet verschiedene Ansätze zur Definition von Kult und Opfer und erläutert, was unter „Kult- und Opferfähigkeit“ zu verstehen ist.
2.2. Kult und Opferfähigkeit von Frauen im AT
Dieses Kapitel untersucht die Frage der Kult- und Opferfähigkeit von Frauen im Alten Testament. Es analysiert verschiedene Quellen, darunter das Buch Numeri und die deuteronomische Gesetzessammlung, um zu klären, inwieweit Frauen an Kult und Opferhandlungen teilnahmen. Weiterhin wird die Bedeutung der sozialen Stellung der Frau für ihre Kult- und Opferfähigkeit beleuchtet.
2.3. Hanna
Dieses Kapitel widmet sich der Geschichte von Hanna, einer wichtigen Frau des Alten Testaments, deren Geschichte im ersten Kapitel des ersten Buches Samuel erzählt wird. Es analysiert Hannas Handeln und stellt die Frage, ob sie als kult- und opferfähig anzusehen ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Kult und Opfer im Alten Testament, wobei der Fokus auf die Kult- und Opferfähigkeit von Frauen liegt. Die Analyse der Geschichte Hannas aus dem ersten Buch Samuel bietet einen konkreten Fall zur Klärung dieser Frage. Weitere wichtige Themen sind die soziale Stellung von Frauen im Alten Testament, die Religionsgeschichte Israels und die Interpretation biblischer Texte.
- Arbeit zitieren
- Miriam Kleinemas (Autor:in), 2005, Die Geschichte von Hanna (1. Samuel 1f) und die Frage der Kult- und Opferfähigkeit von Frauen im Alten Testament, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53272