In den letzten Jahren rückte eine Thematik immer mehr in den Fokus des wirtschaftswissenschaftlichen Interesses: die Unterstützung zur Bildung und Weiterentwicklung von regionalen Branchenclustern. Trotz zunehmender Globalisierung hat sich gezeigt, dass das lokale Umfeld für Unternehmen weiterhin von großer Bedeutung ist. Nach der Theorie sollten offene globale Märkte und die höhere Geschwindigkeit von Transport und Kommunikation die Bedeutung des Standortes verringern (Porter 1999, S.51). Das Gegenteil ist der Fall, denn erst durch die Einbindung in ein starkes regionales Netzwerk können Unternehmen weltweit wettbewerbsfähig bleiben (vgl. Schiele 2003, S.16). Die Clusteridee geht in ihren Anfängen auf Alfred Marshall zurück, der mit dem Begriff der „localized industries“ einen positiven Zusammenhang zwischen der Dichte ökonomischer Aktivitäten und deren Leistungsfähigkeit postulierte. Er sah die Gründe für Agglomeration in der Konzentration von Arbeitskräften an einem Ort, an dem sich auf die jeweilige Industrie spezialisierte Dienstleister ansiedeln, sowie aufgrund der räumlichen Nähe bessere Informationsflüsse vorherrschen und somit technologische „Spillovers“ verstärkt vorliegen (vgl. Marshall 1961, S.271ff.).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Untersuchungsgegenstand
- Aufbau und Ziel der Arbeit
- Definition des Clusterbegriffs
- Theoretische Clusteransätze
- Porters „Diamant“
- Faktorbedingungen
- Nachfragebedingungen
- Cluster aus verwandten und unterstützenden Branchen
- Unternehmensstrategie, Struktur und Wettbewerb
- Zufallsereignisse
- Staat
- Fazit des „Diamant-Konzeptes“
- Überwindung der kritischen Masse nach Brenner
- Akkumulation von Humankapital
- Informationsflüsse durch informelle Kontakte
- Gegenseitige Abhängigkeit zwischen Firmen
- Kooperationen zwischen Firmen und die Wirkung von Netzwerken
- Regionale Verfügbarkeit von Risikokapital
- Einstellung in der Bevölkerung
- Politische Unterstützung für eine Branche
- Fazit des Konzeptes
- Gegenüberstellung der Ansätze Porters und Brenners
- Einflussmöglichkeiten der politischen Entscheider auf die Bildung von Netzwerken und Clusterformationen
- Instrumente zur Identifizierung und Analyse von regionalen Branchenclustern
- Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes
- Quantitative Analyse-Verfahren
- Absolute Konzentration
- Relative Konzentration
- Der Standortquotient
- Der Lokalisationsquotient
- Der Gini-Koeffizient und das Lorenzkurvenmaß
- Clusterchart nach Michael E. Porter
- Das „Norwegische Verfahren“
- Dynamische Analyse-Verfahren
- Strukturkomponenten-Analyse
- Portfolio-Analyse
- Qualitative Analyse-Verfahren
- Empirisch belegte qualitative Kriterien
- Überwindung der kritischen Masse
- Historische Entwicklung der beiden untersuchten Branchen
- Entstehung und Entwicklung der optischen Industrie in Jena
- Entstehung und Entwicklung der keramischen Industrie im Saale-Holzland-Kreis
- Analyse der vermuteten Branchencluster im Raum Jena
- Datengenerierung
- Analyse des WZ 334 (Herstellung von optischen und fotografischen Geräten)
- Ermittlung der absoluten und relativen Konzentration
- Ermittlung der absoluten Konzentration
- Ermittlung der relativen Konzentration
- Ermittlung des Standortquotienten
- Ermittlung des Lokalisationsquotienten
- Ermittlung des Gini-Koeffizienten
- Analyse anhand des „Norwegischen Verfahrens“
- Dynamische Analyse
- Strukturkomponenten-Analyse
- Portfolio-Analyse
- Weitere Strukturdaten im Überblick
- Analyse des WZ 262 (Herstellung von keramischen Erzeugnissen)
- Ermittlung der absoluten und relativen Konzentration
- Ermittlung der absoluten Konzentration
- Ermittlung der relativen Konzentration
- Ermittlung des Standortquotienten
- Ermittlung des Lokalisationsquotienten
- Ermittlung des Gini-Koeffizienten
- Analyse anhand des „Norwegischen Verfahrens“
- Dynamische Analyse
- Strukturkomponenten-Analyse
- Portfolio-Analyse
- Weitere Strukturdaten im Überblick
- Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Entwicklung regionaler Branchencluster im Raum Jena. Sie analysiert die Identifikation und Charakterisierung von Clustern anhand zweier Beispiele: der optischen Industrie in Jena und der keramischen Industrie im Saale-Holzland-Kreis.
- Identifizierung und Analyse von regionalen Branchenclustern
- Anwendung theoretischer Clusteransätze auf reale Beispiele
- Entwicklung von Methoden zur Analyse von Clusterformationen
- Untersuchung des Einflusses politischer Entscheidungsträger auf die Clusterbildung
- Bewertung der Chancen und Herausforderungen für die Entwicklung von Branchenclustern im Raum Jena
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der regionalen Branchencluster ein, beschreibt den Untersuchungsgegenstand und die Zielsetzung der Arbeit. Zudem wird der Begriff „Cluster“ definiert.
Das zweite Kapitel widmet sich den theoretischen Clusteransätzen, wobei insbesondere die Modelle von Porter und Brenner im Detail beleuchtet werden. Die Stärken und Schwächen beider Ansätze werden gegenübergestellt und die Einflussmöglichkeiten politischer Entscheidungsträger auf die Clusterbildung werden diskutiert.
Kapitel drei beschäftigt sich mit den Instrumenten zur Identifizierung und Analyse von regionalen Branchenclustern. Es werden sowohl quantitative als auch qualitative Verfahren vorgestellt, die für die Untersuchung von Clusterformationen relevant sind.
Das vierte Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der beiden untersuchten Branchen: der optischen Industrie in Jena und der keramischen Industrie im Saale-Holzland-Kreis. Die Entstehung und Entwicklung beider Branchen werden in einem historischen Kontext betrachtet.
Im fünften Kapitel werden die beiden Branchencluster anhand der entwickelten Analysemethoden untersucht. Es werden die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Analysen präsentiert und interpretiert. Die Untersuchung des WZ 334 (Herstellung von optischen und fotografischen Geräten) und des WZ 262 (Herstellung von keramischen Erzeugnissen) liefert konkrete Einblicke in die Clusterstruktur und -dynamik im Raum Jena.
Schlüsselwörter
Regionale Branchencluster, Clusteranalyse, Porter-Modell, Brenner-Modell, optische Industrie, keramische Industrie, Jena, Saale-Holzland-Kreis, Standortquotient, Lokalisationsquotient, Gini-Koeffizient, Portfolio-Analyse, Strukturkomponenten-Analyse.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Eckhardt (Autor:in), 2005, Die Entwicklung regionaler Branchencluster im Raum Jena: Ihre Identifikation und Analyse anhand zweier Beispiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53281