Erfolgsmessung: Woran sollte der Erfolg des betriebswirtschaftlichen Instituts dieser Fakultät in kurz- und langfristiger Perspektive gemessen werden?


Seminararbeit, 2005

22 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Erfolgsmessung an Hochschulen

3 Erfolgsmessung in der Lehre
3.1 Quantitative Maße
3.1.1 Zahl der Studienanfänger
3.1.2 Absolventenquote
3.1.3 Durchschnittliche Fachstudiendauer
3.1.4 Betreuungsverhältnis
3.1.5 Studienabbruch- und Studienfachwechselquote
3.2 Qualitative Maße
3.2.1 Evaluation von Lehre und Lehrveranstaltungen
3.2.2 Internationalisierung
3.2.3 Praxisnähe

4 Erfolgsmessung in der Forschung
4.1 Quantitative Maße
4.1.1 Publikationsraten
4.1.2 Promotionen und Habilitationen
4.2 Qualitative Maße
4.2.1 Zitierhäufigkeit
4.2.2 Drittmittelquote
4.2.3 Peer Reviews und Forschungspreise

5 Rankings

6 Erfolgsmessung bei herausragenden Fakultäten
6.1 Universität Mannheim
6.2 Universität Münster
6.3 Universität St. Gallen (HSG)

7 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Mit der Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums im Zuge des Bolognaprozesses verschärft sich der Wettbewerb im Hochschulsektor. Durch die Europäisierung erhöht sich nicht nur die Vergleichbarkeit der Leistungen, sondern auch der Leistungsdruck auf allen Ebenen der Hochschulen, die sich als Non-Profit Organisationen nun ökonomischen Anforderungen gegenüber stehen sehen. Um in Zukunft an diesem Wettbewerb – auch im Hinblick auf die Mittelknappheit im öffentlichen Sektor und die Umwerbung von Spendenmitteln – in möglichst großem Umfang teilhaben zu können ist es nötig, die eigene Leistung ständig zu verbessern und im Rahmen eines ausgereiften Hochschulmarketings zu kommunizieren. Vorraussetzung dafür sind eine permanente Evaluation der Ist-Leistung sowie Zielvereinbarungen zur Formulierung der Soll-Leistung, auch disaggregiert auf Fakultäts-, Institutions- und Lehrstuhlebene. Ein Vergleich von Soll- und Ist-Leistung lässt auf Effektivität und Effizienz, und damit auf den Erfolg der einzelnen Ebenen schließen. Im Gegensatz zu Unternehmen lässt sich der Erfolg hier nicht direkt an eindeutig messbaren monetären Größen ausmachen. Vielmehr helfen qualitative Indikatoren neben Kennzahlen mit quantitativen Informationen wie Input-, Throughput- und Outputgrößen die finanziellen Größen zu ersetzen. Diverse Institute, wie z.B. das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), versuchen die Qualität von Hochschulen durch Rankings zu messen, veranschaulichen und zu vergleichen. Dabei greifen Sie auf Indikatoren und Kennzahlen zurück, die die Performance in Forschung und Lehre möglichst gut widerspiegeln sollen. Ziel dieser Arbeit ist es, quantitative und qualitative Indikatoren in diesen Bereichen vorzustellen und deren Eignung als transparentes Erfolgsmaß auf Institutionsebene kritisch zu über­prüfen. Nach einem Blick auf die Erfolgsvermarktung herausragender Wirtschaftsfakultäten soll eine Empfehlung abgegeben werden, woran der Erfolg des betriebswirtschaftlichen Instituts der Universität Regensburg in kurz- und langfristiger Perspektive konkret gemessen werden sollte.

2 Erfolgsmessung an Hochschulen

Die Erfolgsmessung einer Institution oder Fakultät kann als Teil des akademischen Controllings angesehen werden. Ein solches Fakultätscontrolling muss sich dabei eng an den Strategien und Zielen sowie an dem Leitbild der Hochschule orientieren. Erfolg zu definieren fällt dabei jedoch nicht leicht: So mangelt es einerseits schon an einer Definition des „Produkts“ einer Fakultät, da nicht nur der Output der akademischen Dienstleistung als Wertschöpfung angesehen werden kann, sondern bereits die Dienstleistung selbst als Interaktion mit dem Kunden sowie die reine Bereitstellung der Dienstleistung (z.B. Lehrangebot). Andererseits lässt sich Qualität von Forschung und insbesondere von Lehre nicht objektiv beurteilen. Ursache hierfür sind die heterogenen Kunden- bzw. Interessengruppen einer Fakultät (z.B. Studenten, Professoren, Wirtschaft, Öffentlichkeit, Staat), die jeweils eigene Erwartungen an die Leistung einer Fakultät stellen und dementsprechend Erfolg relativ[1] und subjektiv bewerten. In der Wissenschaft diskutiert werden Kennzahlen und Indikatoren, die zur Messung der Qualität von Lehre und Forschung herangezogen werden können. Nach Martin Brüggemeier lassen sich Kennzahlen definieren als „quantitative Informationen über zahlenmäßig erfassbare Sachverhalte“, Indikatoren dagegen beschreibt er als Hilfsgrößen zur Messung nicht direkt messbarer (qualitativer) Sachverhalte (vgl. 1998, S. 29). Idealerweise genügen Erfolgsindikatoren und -kennzahlen wichtigen Ansprüchen: Sie müssen

- messbar,
- vergleichbar,
- regelmäßig erhebbar
- und durch die Fakultät beeinflussbar sein.

Im Folgenden werden jedoch auch Indikatoren und qualitative Kriterien vorgestellt, die diesen Anforderungen nicht unbedingt gerecht werden, für Fakultäten und Institute aber zur Ableitung von Qualität und Erfolg dennoch von großem Interesse sein können. Für alle Kennzahlen gilt: Sie können Erfolg nur dann ausweisen, wenn sie zuvor als Erfolgskriterium im Zielsystem der Fakultäts- oder Hochschulführung gefestigt wurden.

3 Erfolgsmessung in der Lehre

Quantitative Maße

3.1.1 Zahl der Studienanfänger

Beschreibung

Die Zahl der Studienanfänger gibt die Anzahl der Studierenden im ersten Fachsemester oder Hochschulsemester (sog. Erstimmatrikulierte) an. Zur Information: Im WS 2003/04 erhielten die Wirtschaftswissenschaften an der Universität Regensburg einen Zuwachs von 251 Studenten im ersten Hochschul- und 156 Studenten im ersten Fachsemester, bei einer Gesamtzahl von 1982 immatrikulierten Studenten[2].

Kritik

Eine hohe Anzahl von Studienanfängern bzw. eine positive Entwicklung der Studienanfängerzahlen kann durchaus ein Indiz für die Attraktivität einer Wirtschaftsfakultät sein. Beeinflusst wird die Zahl jedoch durch die demographische Entwicklung in der Bevölkerung, Zulassungsbeschränkungen sowie durch die Attraktivität des Studienortes (z.B. Entfernung zum Heimatort, Stadtbild, Sprachbarrieren) selbst. Bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen und einem nationalen Trend zu höheren Studienanfängerzahlen im Fach Betriebswirtschaftslehre wäre eine fallende Zahl von Studienanfängern im betriebswirtschaftlichen Institut Regensburg ein negatives Erfolgssignal.

3.1.2 Absolventenquote

Beschreibung

Die Absolventenquote ist eine relative Kennzahl und orientiert sich an dem Output einer Hochschule, den Absolventen. Der Zähler beschreibt die Zahl der erfolgreichen Studienabschlüsse (Absolventen) und wird üblicherweise ins Verhältnis gesetzt zur Zahl der immatrikulierten Studenten im Jahrgang oder in der Regelstudienzeit. Je nach gewünschtem Informationsoutput lässt sich der Zähler alternativ auch in Relation

- zur Zahl des wissenschaftlichen Personals am betriebswirtschaftlichen Institut,
- zur Zahl der Studienanfänger im Jahr der erfassten Absolventen,
- zur Zahl der Absolventen eines BWL-Studiums im gesamten Hochschulraum Deutschlands,
- zur gleichaltrigen Bevölkerung[3] setzen.

Kritik

Generell eignet sich bereits die absolute Zahl der Absolventen als Erfolgsindikator, da sie sich mit dem Ziel der Hochschule, Studenten erfolgreich zum Studienabschluss zu führen, gut identifiziert. Die Absolventenquote erweitert diesen Indikator um einen Bezug. Je größer die Absolventenquote, desto mehr Erfolg wird man der Fakultät zusprechen. Die Zahl der Absolventen spiegelt jedoch nicht die reine Leistung der Fakultät wider, da zudem Immatrikulationszahlen, Verweildauer im Studium und vor allem die individuelle Leistung der Studenten maßgeblich die Absolventenzahlen beeinflussen.

[...]


[1] relativ soll hier verstanden werden als Vergleich von Erwartungshaltung und Zielerreichung.

[2] Vgl.: Die Studenten an den Hochschulen in Bayern; B III 1-2-j / 03, Tab. 2hs, in: Statistische

Berichte des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, S.74.

[3] Diese Absolventenquote verwendet u.a. das Statistische Bundesamt.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Erfolgsmessung: Woran sollte der Erfolg des betriebswirtschaftlichen Instituts dieser Fakultät in kurz- und langfristiger Perspektive gemessen werden?
Hochschule
Universität Regensburg  (Betriebswirtschaftslehre)
Veranstaltung
Seminar zu Controlling und Logistik
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
22
Katalognummer
V53404
ISBN (eBook)
9783638488662
ISBN (Buch)
9783656520016
Dateigröße
470 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Thema Erfolgsmessung: Woran sollte der Erfolg des betriebswirtschaftlichen Instituts dieser Fakultät in kurz und langfristiger Perspektive gemessen werden? Erfolgsmessung, die über Rankings hinausgeht, grundsätzliche Überlegungen, Erfolgsmessung bei herausragenden Fakultäten
Schlagworte
Erfolgsmessung, Erfolg, Instituts, Fakultät, Controlling, Logistik, Hochschulcontrolling, Kennzahlen
Arbeit zitieren
Martin Fickentscher (Autor:in), 2005, Erfolgsmessung: Woran sollte der Erfolg des betriebswirtschaftlichen Instituts dieser Fakultät in kurz- und langfristiger Perspektive gemessen werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53404

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