Die unterschiedlichen Verbindungstechniken beim Einsatz von Voice over IP


Studienarbeit, 2005

14 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Was ist „Voice Over IP” und was brauche ich dafür?

3 Grundlegendes
3.1 Aufbau und Funktionsweise
3.2 Quality of Service (QoS)
3.3 Rufnummernsysteme

4 Verbindungstechniken
4.1 H.323
4.1.1 Grundlegendes
4.1.2 Aufbau
4.1.3 Vor- und Nachteile
4.2 Session Initiation Protokoll (SIP)
4.2.1 Grundlegendes
4.2.2 SIP-Adressen
4.2.3 Vor- und Nachteile
4.3 Skype
4.3.1 Umfang und Verbreitung
4.3.2 Funktionsweise
4.3.3 Vor- und Nachteile
4.4 InterAsterisk eXchange (IAX)
4.4.1 Mehr als ein Verbindungsprotokoll
4.4.2 Funktionsweise
4.4.3 Vor- und Nachteile
4.5 Vergleich

5 Fazit und Ausblick

6 Anhang
6.1 Glossar und Abkürzungsverzeichnis
6.2 Quellen

1 Einleitung

Seit Alexander Graham Bell die erste PSTN-Verbindung herstellte, hat sich im Bereich Telefonie einiges getan: Die automatische Vermittlung, der Einsatz von Kompressionsverfahren, die Digitalisierung der Netze, usw. Doch auch heute noch ist die Entwicklung “Telefon“ keinesfalls abgeschlossen. Gerade in den letzten Jahren wurden die Weichen für die vielleicht größte Umstellung des Telefonnetzes überhaupt gestellt: Der Schritt zu “Voice over IP“.

Für diese Arbeit wurden vier verbreitete VoIP-Verbindungstechniken ausgewählt, wobei es sich bei dieser Auswahl in erster Linie um die, nach meinem Ermessen, vier wichtigsten und gebräuchlichsten Verbindungstypen handelt. Der gewählte Aufbau wird dadurch bekräftigt, dass er auch in verschiedenen Artikeln im Internet so oder ähnlich zu finden ist, zum Beispiel in einem Artikel auf dem Portal www.onlinekosten.de[1].

2 Was ist „Voice Over IP” und was brauche ich dafür?

Der Begriff “Voice over IP” lässt sich relativ einfach mit “Sprache über das Internetprotokoll” übersetzen, und genau das ist auch die treffendste Definition. “Voice over IP“, kurz “VoIP“, ist die Umschreibung für bislang nicht einheitlich genormte Protokolle zur Telekommunikation über das IP-Protokoll. Umgangssprachlich nennt man es häufig “Telefonieren über das Internet“[2].

Um ein VoIP-Telefonat führen zu können sind diverse Voraussetzungen zu erfüllen:

- Internetverbindung (idealerweise Breitbandverbindung)
- VoIP-Provider
- VoIP-Endgerät, z.B.:
- Multimediafähiger PC (Headset, Mikrofon, Lautsprecher, etc.) mit entsprechender Software (Softphone)
- VoIP-Telefon (IP-Phone)
- Analoges Telefon mit einem VoIP-Adapter

3 Grundlegendes

3.1 Aufbau und Funktionsweise

Ein VoIP-Telefonat beginnt, ebenso wie ein herkömmliches Telefonat, mit dem Verbindungsaufbau, nur dass das Telefongespräch nicht über eine dedizierte Telefonleitung (leitungsvermittelt) übertragen wird, sondern sich die Verbindung mit dem übrigen Internetverkehr teilt (paketvermittelt).

Als ersten Schritt wählt der Anrufer die gewünschte Ziel-Rufnummer. Da aber ein Großteil der Internetnutzer ständig wechselnde IP-Adressen hat, bzw. sich häufig mehrere Rechner über einen (NAT-)Router eine IP-Adresse teilen, kann eine Verbindung nicht direkt aufgebaut werden. Ein zentraler Server speichert deswegen die jeweils aktuelle IP-Adresse und Ports der Clients und löst auf Anfrage die Zielrufnummern zu IP-Adressen (und Ports) auf.

Ist die Adresse erfragt, initiiert das Signalisierungsprotokoll den Anruf und handelt den, für die Sprachübermittlung zu verwendenden, Audio-Codec aus. Werden sich die Endgeräte einig, so kommt eine Verbindung zustande. Für das eigentliche Telefonat werden dann die komprimierten Sprachdaten auf IP-Ebene versandt. Hierfür wird in der Regel RTP über UDP eingesetzt.

Warum UDP?

UDP versendet Daten über das IP-Protokoll, ohne dabei eine Fehlerkorrektur durchzuführen, das heißt es wartet nicht auf eine Antwort der Gegenseite. Bei einer Sprachverbindung in Echtzeit ist es nicht wichtig zu wissen, ob jedes einzelne Paket sein Ziel erreicht. Durch Warten auf Signal-Antworten, bzw. durch das erneute Senden verlorener Pakete (wie bei TCP der Fall), würde eine Echtzeitverbindung effektiv verhindert.

Warum RTP?

Für die Erklärung was RTP ist und warum RTP sich für die Sprachübermittlung durchgesetzt hat, möchte ich die Umschreibung des RTP von de.wikipedia.org zitieren:

Das Real-time Transport Protocol (RTP) ist ein Protokoll zur kontinuierlichen Übertragung von audiovisuellen Daten (Streams) über IP-basierte Netzwerke. […] Es dient dazu, Multimedia-Datenströme (Audio, Video, Text, etc.) über Netzwerke zu transportieren, d.h. die Daten zu kodieren, zu paketieren und zu versenden. […] die Funktion von RTP [besteht] hauptsächlich in der Übertragung echtzeitsensitiver Daten.“[3]

3.2 Quality of Service (QoS)

Für eine qualitative Sprachübertragung per Internet gelten bestimmte Anforderungen an Übertragungsdauer, Störempfindlichkeit, etc. Unter dem Schlagwort “Quality of Service“ gibt es verschiedene Ansätze, um möglichen Störungen vorzubeugen, bzw. diese zu minimieren.

Das grundlegende Ziel von QoS, bzw. CoS (Class-of-Service) und ToS (Type-of-Service), ist die Erreichung der für eine Anwendung gewünschten Bandbreite und Latenz.[4]

Mögliche Störfaktoren sind dabei:

(1) Latenz (Signalverzögerung):
Latenz ist die Zeit, die vergeht, während die Sprache vom Mund des Sprechers zum Ohr des Empfängers, unterwegs ist. Sie sollte, laut ITU-T-Empfehlung, für VoIP nicht über 300ms liegen.[5]
(2) Jitter (Latenzzeitschwankung):
“Einfach ausgedrückt ist Jitter die Zeitschwankung zwischen der Ankunft einzelner Pakete.“[6]
(3) Paketverlust (Fehlen einzelner Sprachpakete):
Paketverlust bezeichnet die Erscheinung, dass IP-Pakete während einer Übertragung häufig auf der Strecke bleiben
(4) Echos (Empfangen doppelter Pakete):
Bei einem Echo wird ein Signal an irgendeiner Stelle der Übertragung reflektiert, und somit quasi “verdoppelt“. Dies erweist sich in einem Telefongespräch natürlich als äußerst störend.

Um die Störeinflüsse aus oben genannten Quellen zu vermeiden / minimieren, gibt es verschiedene Ansätze:

(1) Einsatz des Resource Reservation Protocol (RSVP):
Prüfung, Reservierung und Sicherstellung einer bestimmten Bandbreite durch die betroffenen Router, nur geeignet für kleine Datennetze
(2) Vergabe von Prioritäten:
Vergabe von Prioritäten auf Paketebene und bevorzugte Übertragung priorisierter Pakete
(3) Verwendung von Multilink PPP:
Zerkleinerung großer Datenpakete, um immer wieder Sprachpakete „dazwischenschieben“ zu können

3.3 Rufnummernsysteme

Zentraler Aspekt der (IP-)Telefonie ist die Erreichbarkeit. Um erreichbar zu sein wird, wie auch in der herkömmlichen Telefonie, eine Rufnummer zugeteilt. Für die Vergabe dieser Nummern gibt es verschiedene Ansätze, angefangen bei der Integration von IP-Rufnummern in die Ortsnetze, bis hin zu völlig neuen Systemen. Noch ungelöst ist das Problem der Notrufnummern, die bislang, mangels Zuweisungsmöglichkeit der Anrufer zu einer geographischen Lage, für VoIP-Teilnehmer nicht erreichbar sind.

Hier ein kurzer Überblick über die drei gängigsten Varianten:

(1) Ortsrufnummern:
Ortsrufnummern können nur vergeben werden, wenn der Teilnehmer seinen Wohnsitz in Bereich der entsprechenden Vorwahl angemeldet hat. Da viele VoIP-Anbieter aber aus Kostengründen nur Rufnummern aus wenigen Vorwahlgebieten anbieten, ist diese Option derzeit nicht flächendeckend möglich
(2) ENUM-Verfahren:
Hier wird die herkömmliche Rufnummer des IP-Telefonierers als Basis genommen, umgedreht, mit Punkten zwischen den Ziffern versehen und an die Top Level Domain “arpa“, sowie die Second Level Domain “e164“, angehängt. Die Rufnummer “+49 12345 6789“ würde so zu “9.8.7.6.5.4.3.2.1.9.4.e164.arpa“
(3) Spezielle Internetrufnummern:
In Deutschland wurde speziell für Internetrufnummern die eigene Vorwahl “032“ eingerichtet, ein so genannter ortsunabhängiger Rufnummerraum. Diese Nummern können von VoIP-Teilnehmern genutzt werden.

[...]


[1] Quelle [2]: http://www.onlinekosten.de/news/artikel/19518

[2] Quelle [1a]: http://de.wikipedia.org/wiki/Voip

[3] Quelle [1k]: http://de.wikipedia.org/wiki/Real-Time_Transport_Protocol

[4] Quelle [5]: Davidson, Peters, “Voice Over IP – Grundlagen“, München 2002, S. 233

[5] Quelle [6]: Köhler, “Voice over IP“, Bonn 2002, S. 101

[6] Quelle [5]: Davidson, Peters, “Voice Over IP – Grundlagen“, München 2002, S. 208

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die unterschiedlichen Verbindungstechniken beim Einsatz von Voice over IP
Hochschule
Hochschule Ansbach - Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Ansbach
Note
1
Autor
Jahr
2005
Seiten
14
Katalognummer
V53427
ISBN (eBook)
9783638488853
ISBN (Buch)
9783638765510
Dateigröße
567 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Verbindungstechniken, Einsatz, Voice
Arbeit zitieren
Jürgen Krauß (Autor:in), 2005, Die unterschiedlichen Verbindungstechniken beim Einsatz von Voice over IP, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53427

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