Angesichts der zunehmenden Unterwanderung der deutschen Sprache mit Anglizismen formiert sich in Teilen der Bevölkerung immer stärker der Widerstand gegen diese scheinbar unaufhaltsame Entwicklung. Nirgends lässt sich wohl besser als in Deutschland der Statussymbol-Charakter des Englischen in Wissenschaft, Ökonomie, Politik und im Alltag der Gesellschaft beobachten. Die Sprecher wollen sich weltgewandt, gebildet und modern geben; oftmals steckt jedoch nur schlichte Angeberei dahinter. Anglizismen und Amerikanismen wie Team, Couch, Game, Roadmap, Service, Competition, Public Relations, Redesign, Download, Knowledge, Level, Event, Meeting, Background, Backstage etc. bereichern in rasant steigender Zahl die deutsche Sprache. Allein das englische Wort Ticket ersetzt heutzutage u. a. die Eintrittskarte, den Fahrschein, den Parkschein, die Opernkarte und den Strafzettel. „Mischmasch“-Wortschöpfungen wie Themen-Specials, Antriebspower, Hands-on-Mentalität, Telefon-Kampaigning, Themen-Setting, Stand-up-Kabarett und das Care-Telefon der AOK beherrschen immer mehr unser tägliches Leben. Insbesondere von älteren Personen werden diese Begriffe häufig gar nicht mehr verstanden. Auffallend ist auch der inflationäre, zum Teil aus dem Englischen übernommene Gebrauch des „Apostroph-S“. Das im Volksmund auch „Deppenapostroph“ genannte Zeichen findet mittlerweile sowohl Anwendung bei der eigentlich fugenlosen Anhängung eines Artikels als auch bei der Abtrennung des Genitiv-S und inzwischen sogar - als Scheinanglizismus - bei der Pluralbildung5. In Nachahmung von „McDonald’s“ kommt heute kaum noch ein deutsches Gewerbe ohne die Verwendung des apostrophierten S aus, wenn es um die Namenswahl geht (z. B. „Erika’s Hafenkneipe“).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Englisch im Alltagsleben
- Englisch in Wissenschaft und Wirtschaft
- Zu den Gründen
- Stiefmütterliche Behandlung der Sprache in Schule und Elternhaus
- Mangelnde Sprachloyalität deutscher Eliten
- Maßnahmen Frankreichs zum Schutz seiner Sprache
- Notwendigkeit eines Schutzgesetzes für die deutsche Sprache?
- Argumente für gesetzgeberische Maßnahmen
- Schutzmaßnahmen
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der zunehmenden Verwendung von Anglizismen in der deutschen Sprache und analysiert die Ursachen dieses Phänomens. Er untersucht, wie sich diese Entwicklung im Alltag, in der Wissenschaft und in der Wirtschaft bemerkbar macht. Des Weiteren werden Maßnahmen zum Schutz der deutschen Sprache in Frankreich beleuchtet und die Notwendigkeit eines vergleichbaren Gesetzes in Deutschland diskutiert.
- Der Einfluss von Anglizismen auf die deutsche Sprache
- Die Rolle der Schule und des Elternhauses in der Sprachentwicklung
- Die Sprachpolitik in Frankreich und ihre Auswirkungen
- Die Notwendigkeit eines Sprachschutzgesetzes in Deutschland
- Die Bedeutung der deutschen Sprache im internationalen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die zunehmende Unterwanderung der deutschen Sprache durch Anglizismen und die wachsende Kritik an dieser Entwicklung. Es wird darauf hingewiesen, dass das Englische oft als Statussymbol in verschiedenen Lebensbereichen eingesetzt wird.
Englisch im Alltagsleben
Dieses Kapitel analysiert die Präsenz von Anglizismen im Alltag, insbesondere in der Werbung, im Einzelhandel und im öffentlichen Raum. Es werden Beispiele für die Verwendung von Anglizismen in Werbesprüchen, Geschäftsnamen und Verkehrsanweisungen gegeben.
Englisch in Wissenschaft und Wirtschaft
In diesem Kapitel wird der Einfluss von Anglizismen auf die Bereiche Wissenschaft und Wirtschaft untersucht. Es werden zahlreiche Fachbegriffe aus dem Englischen genannt, die in deutschen Hochschulen und Unternehmen verwendet werden.
Zu den Gründen
Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen für die Zunahme von Anglizismen. Es werden die Rolle der Schule und des Elternhauses, sowie die Sprachloyalität der deutschen Eliten als Gründe für diese Entwicklung diskutiert.
Maßnahmen Frankreichs zum Schutz seiner Sprache
Dieses Kapitel stellt die Maßnahmen Frankreichs zum Schutz der französischen Sprache vor. Es werden die Strategien und Gesetze Frankreichs zur Wahrung der sprachlichen Identität beleuchtet.
Notwendigkeit eines Schutzgesetzes für die deutsche Sprache?
Dieses Kapitel beleuchtet die Argumente für und gegen die Einführung eines Gesetzes zum Schutz der deutschen Sprache. Es werden die potenziellen Vor- und Nachteile eines solchen Gesetzes diskutiert.
Schlüsselwörter
Anglizismen, Sprachwandel, Sprachpolitik, Sprachschutz, deutsche Sprache, Englische Sprache, Globalisierung, Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft, Frankreich, Deutschland, Sprachloyalität, Statussymbol.
- Arbeit zitieren
- Dr. Gerald G. Sander (Autor:in), 2006, Braucht Deutschland ein Gesetz zum Schutz der deutschen Sprache?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53450