Die politischen Vorstellungen Max Horkheimers und der anderen Mitglieder des Frankfurter Kreises entstanden in einer Zeit des politischen Wandels in Deutschland. Die Niederlage des Ersten Weltkriegs führte zum Untergang der Monarchie, und der erste Versuch einer demokratischen Staatsform in der Weimarer Republik endete in einem totalitär-faschistischen Regime.
Der dem Marxismus anhängende Horkheimer mußte miterleben, wie sich der Kommunismus in der Sowjetunion zum Stalinismus wandelte, was zu einer Distanz Horkheimers gegenüber der Sowjetunion und der Politik der KPD führte. Darum galt Horkheimers Kritik in erster Linie auch der herrschenden Gesellschaft, die diese Entartungen hervorgebracht hatte. Horkheimers Kritik wandte sich aber auch gegen andere Denker und philosophische Strömungen. Aus der Unzulänglichkeit des Positivismus und der Metaphysik, aber auch zur Erweiterung der marxistischen Lehre, entwickelte er ein Programm der interdisziplinären Sozialforschung. Die folgende Arbeit untersucht Horkheimers frühe Reflexionen in den Jahren 1930 bis 1945, die von seinen politischen und historischen Erfahrungen geprägt waren. Diese Phase wird allgemein auch als "Frühe Kritische Theorie" bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung des Frankfurter Kreises
- Status der Interdisziplinarität (interdisziplinärer Materialismus)
- Auswertung der Forschungsergebnisse
- Die Bedeutung der Psychoanalyse
- Hintergrund der Studie
- Das psychoanalytisches Verständnis von Fromm
- Auswertung der Ergebnisse
- Kontinuitätsthese
- Faschismusanalyse
- Theorie des Staatskapitalismus
- Traditionelle und Kritische Theorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Max Horkheimers frühen Reflexionen in den Jahren 1930 bis 1945, die von seinen politischen und historischen Erfahrungen geprägt waren. Sie untersucht die Entstehung der "Frühen Kritischen Theorie" als Reaktion auf die damaligen gesellschaftlichen Umbrüche in Deutschland. Die Arbeit beleuchtet die Kritik Horkheimers an der herrschenden Gesellschaft, dem Positivismus, der Metaphysik und dem damaligen Marxismus. Sie untersucht zudem seine Entwicklung eines Programms der interdisziplinären Sozialforschung.
- Die Entstehung des Frankfurter Kreises und die Rolle von Max Horkheimer
- Horkheimers Kritik an traditionellen Denkansätzen und seine Forderung nach interdisziplinärer Sozialforschung
- Die Bedeutung der Psychoanalyse für Horkheimers Denken
- Horkheimers kritische Analyse des Staatskapitalismus und des Faschismus
- Der Gegensatz zwischen traditioneller und kritischer Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel behandelt die Entstehung des Frankfurter Kreises. Es beleuchtet die historischen und politischen Bedingungen, die zur Bildung dieses Denkerkreises führten, sowie die Rolle von Max Horkheimer als einer der wichtigsten Vertreter.
- Das zweite Kapitel beleuchtet Horkheimers Argumentation für eine interdisziplinäre Sozialforschung und seine Kritik an der traditionellen Einseitigkeit der einzelnen Wissenschaften.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit der Einbindung der Psychoanalyse in Horkheimers Theorie. Es untersucht, wie Horkheimer die Erkenntnisse der Psychoanalyse zur Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse nutzte.
- Das vierte Kapitel behandelt Horkheimers Kontinuitätsthese und seine Faschismusanalyse. Es beleuchtet seine Kritik an der deutschen Gesellschaft und ihren Entwicklungen.
- Das fünfte Kapitel skizziert Horkheimers Theorie des Staatskapitalismus und beleuchtet seine Kritik an der kapitalistischen Ordnung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die "Frühe Kritische Theorie" und deren zentrale Vertreter Max Horkheimer. Die Kernthemen beinhalten Interdisziplinarität, Sozialforschung, Staatskapitalismus, Faschismus, Psychoanalyse, Marxismus und Traditionelle Theorie. Die Arbeit untersucht den Einfluss der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse auf Horkheimers Denken und seine Kritik an der bestehenden Ordnung.
- Arbeit zitieren
- Dr. Gerald G. Sander (Autor:in), 1989, Max Horkheimer und die "Frühe kritische Theorie", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53482