Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern der Migrationshintergrund eines Kindes Einfluss auf dessen Bildungserfolg hat und inwiefern eine Benachteiligung entstehen kann. Zu Beginn werden hierfür Migration und Migrationshintergrund definiert. Darüber hinaus möchte ich auf die Ursachen von Migrationswanderungen eingehen und diese in Deutschland skizzieren. Anschließend wird der Begriff Bildungsungleichheit definiert und mithilfe des Erklärungsansatzes für migrationsspezifische Bildungsungleichheit von Raymond Boudon möchte ich versuchen, die Bildungsungleichheit von Kindern mit Migrationshintergrund zu erklären. Dieser Erklärungsansatz wird anschließend mit empirischen Befunden belegt. Zum Schluss möchte ich Möglichkeiten zur Intervention dieses Problems aufzeigen.
Seit den 1950er Jahren wurde Deutschland zu einem Einwanderungsland, wobei dies vorerst als eine Phase gesehen wurde. Jedoch konnte man feststellen, dass die ehemaligen Gastarbeiter mit ihren Angehörigen auf Dauer in Deutschland bleiben wollten. Somit hatte das Bildungssystem den Auftrag, die Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu integrieren. Die Disparitäten, welche sich im Laufe der Zeit entwickelten, wurden erst spät erkannt. Die mangelhaften Ergebnisse der PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) machten erstmals darauf aufmerksam, dass es dem deutschen Bildungssystem nicht gelingt, die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund angemessen in das Schulsystem einzugliedern und ihnen einen Bildungserfolg zu ermöglichen. Jedoch hat Bildung in modernen Gesellschaften einen hohen Stellenwert, da Bildung als eine zentrale Ressource für den weiteren Lebensweg gilt. Der Bildungsabschluss wird als intellektuelle und kulturelle Ausstattung eines Individuums gesehen, sodass durch ihn der Verlauf der Karriere bestimmt wird. Besonders für die Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist der Erwerb eines schulischen Abschlusses sehr wichtig, da sie nur durch diesen eine anerkannte Position im Ankunftsland einnehmen und somit in der Einwanderungsgesellschaft aufsteigen können. Der Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem ist von verschiedenen Bedingungen abhängig, er wird durch diese beeinflusst und führt in einigen Fällen zu einer Bildungsbenachteiligung, obwohl das Prinzip der Chancengleichheit im Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes verankert ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff "Migration"
- Begriffsklärungen: Migration und Migrationshintergrund
- Ursachen für Migration – Push-Pull-Faktoren
- Migrationswanderungen in Deutschland
- Bildungsungleichheiten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
- Begriffsklärung: Bildungsungleichheit
- Der Erklärungsansatz für migrationsspezifische Bildungsungleichheit nach Raymond Boudon (1974)
- Empirische Befunde
- Interventionsvorschläge
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht, inwiefern der Migrationshintergrund eines Kindes Einfluss auf dessen Bildungserfolg hat und ob daraus eine Benachteiligung resultiert. Dabei werden zunächst die Begriffe Migration und Migrationshintergrund definiert, Ursachen für Migrationswanderungen beleuchtet und die Situation in Deutschland skizziert. Anschließend wird Bildungsungleichheit erläutert und anhand des Erklärungsansatzes von Raymond Boudon versucht, migrationsspezifische Bildungsungleichheit zu erklären. Dieser Ansatz wird mit empirischen Befunden untermauert. Abschließend werden Möglichkeiten zur Intervention des Problems aufgezeigt.
- Definition von Migration und Migrationshintergrund
- Analyse von Ursachen für Migrationswanderungen
- Erklärung von Bildungsungleichheit, insbesondere im Kontext von Migration
- Bewertung empirischer Befunde zur Bildungsungleichheit bei Kindern mit Migrationshintergrund
- Diskussion von Interventionsmöglichkeiten zur Bewältigung der Bildungsungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung thematisiert die Bedeutung von Bildung und die Herausforderung, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem zu integrieren. Die Disparitäten im Bildungserfolg von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund werden hervorgehoben, wobei das Grundgesetz und das Prinzip der Chancengleichheit als Referenz dienen. Die Arbeit soll die Frage untersuchen, ob der Migrationshintergrund zu einer Bildungsbenachteiligung führt.
Der Begriff "Migration"
Dieses Kapitel definiert den Begriff "Migration" und beleuchtet verschiedene Arten von Migration. Es erklärt, was unter "Migrationshintergrund" zu verstehen ist, basierend auf der Definition des Statistischen Bundesamtes.
Bildungsungleichheiten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff "Bildungsungleichheit" und analysiert den Erklärungsansatz von Raymond Boudon für migrationsspezifische Bildungsungleichheit. Empirische Befunde werden präsentiert, um die theoretischen Ausführungen zu untermauern.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit fokussiert auf die Themen Migration, Migrationshintergrund, Bildungsungleichheit, Integration, Bildungserfolg, Chancengleichheit, empirische Forschung und Interventionsmöglichkeiten.
- Arbeit zitieren
- Sophia Bitter (Autor:in), 2020, Migration und Bildung. Inwiefern führt der Migrationshintergrund zu einer Bildungsbenachteiligung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535394