In der vorliegenden Arbeit widme ich mich der Bewältigung von Konflikten, die im Schulalltag unter den Schülern auftreten. Einige dieser Konflikte werden ohne das Hinzuziehen einer erwachsenen Person mit oder ohne Gewalt gelöst. Oft werden aber die Probleme und Konflikte mit Gleichaltrigen, besonders wenn sie mit einer gewalttätigen Auseinandersetzung endeten, an Erwachsene herangetragen. Auf die Schule bezogen bedeutet dies, dass gerade nach Pausen oder Sportunterricht oft „Krisensitzungen“ und Diskussionen folgen. Am Ende dieser Maßnahmen stehen oft Versöhnungen und Versprechungen, die aber nur selten von Dauer sind, da die Probleme nicht an der Wurzel behandelt worden sind. Meinen Beobachtungen zufolge sind eskalierende Emotionen die häufigste Ursache für gewalttätige Auseinandersetzungen. Viele Kinder sind nicht in der Lage, ihre Gefühle zu benennen, einzuordnen und sie mitzuteilen und reagieren auf unangenehme Emotionen unreflektiert mit verbaler oder physischer Gewalt. Typische Situationen sind zum Beispiel die sogenannten „Spaßkämpfe“, aus denen (meist von einer der beteiligten Parteien unbemerkt) Ernst wird. Diese Ausführungen passen sicherlich auf fast jede Klasse einer Grundschule. Es variieren allerdings die Häufigkeit und der Grad der Auseinandersetzungen. Da ich im Rahmen meiner Ausbildung in vier verschiedenen Klassen unterrichte, stellte ich fest, dass diese Konflikte in der Klasse 3b, im Vergleich zu den anderen Klassen, vermehrt auftreten. Die Frustrationstoleranz bei den einzelnen Kindern scheint insgesamt niedriger als in anderen Klassen zu sein. Schon einzelne Bemerkungen oder Aktionen rufen nicht selten lautstarke Zurechtweisungen, Beschimpfungen oder sogar Handgreiflichkeiten hervor. Der „Ton“ untereinander ist sehr emotionsgeladen, außerdem scheint ein ständiger Machtkampf untereinander stattzufinden. Für mich stellt sich nach vielen Beobachtungen die Situation so dar, dass die Kinder weder ihre eigenen Gefühle, noch die Gefühle der anderen Kinder richtig deuten können und sie somit, um sie nicht zulassen zu müssen, einfach überschreien bzw. „wegkämpfen“.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DEFINITIONEN
- FAIR/FAIRNESS
- WUT / ÄRGER
- GEWALT
- KONFLIKT / KONFLIKTLÖSUNG
- DIE SITUATION IN DER KLASSE
- DAS VORHABEN
- LEGITIMATION DER FÖRDERMAßNAHME DURCH DIE RICHTLINIEN UND LEHRPLÄNE
- ZIELE UND SEQUENZEN DES STREITTRAININGS
- FÖRDERMÖGLICHKEITEN ZUR BEWUSSTMACHUNG VERSCHIEDENER GEFÜHLE
- Begründung der Thematik
- Überlegungen zur Sache
- Didaktisch-methodische Umsetzung des Themas
- ALTERNATIVE HANDLUNGSMUSTER IN KONFLIKTSITUATIONEN
- Begründung der Thematik
- Überlegungen zur Sache
- Didaktisch-methodische Umsetzung des Themas
- FÖRDERMÖGLICHKEITEN ZUR BEWUSSTMACHUNG VERSCHIEDENER GEFÜHLE
- REFLEXION ÜBER DIE DURCHFÜHRUNG ERSTER SEQUENZEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bewältigung von Konflikten im Schulalltag, insbesondere im Kontext der Klasse 3b. Die Arbeit analysiert die Situation in der Klasse, identifiziert die Ursachen für häufige Konflikte und zeigt Möglichkeiten auf, um die Kinder in der Konfliktlösung zu fördern.
- Analyse von Konflikten in der Klasse 3b
- Identifizierung der Ursachen für Konflikte, insbesondere die Rolle von Emotionen
- Entwicklung von Fördermöglichkeiten für die Bewältigung von Konflikten
- Entwicklung von Strategien zur Stärkung der emotionalen Kompetenz der Kinder
- Integration von Konfliktlösungskompetenz in den Lehrplan
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Problematik von Konflikten im Schulalltag und beleuchtet die Situation in der Klasse 3b. Kapitel 2 definiert wichtige Begriffe wie Fairness, Wut, Gewalt und Konfliktlösung. Kapitel 3 analysiert die spezifischen Herausforderungen der Klasse 3b im Hinblick auf Konflikte. Das Kapitel 4 skizziert das Vorhaben der Arbeit, welches darin besteht, Fördermöglichkeiten zur gewaltfreien Konfliktlösung zu entwickeln. Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Legitimation der Fördermaßnahme durch Richtlinien und Lehrpläne. Kapitel 6 stellt verschiedene Fördermöglichkeiten zur Bewusstmachung von Gefühlen und zur Entwicklung von alternativen Handlungsmustern in Konfliktsituationen vor.
Schlüsselwörter
Konfliktlösung, Gewaltfreiheit, Emotionen, Gefühlsregulation, Streiten, Fairness, Klasse 3b, Fördermöglichkeiten, Didaktik, Methodik, Lehrplan
- Quote paper
- Katja Janßen (Author), 2004, Faires Streiten trotz Wut im Bauch - Fördermöglichkeiten zur gewaltfreien Konfliktlösung in der 3b der KGS L., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53576