Betriebliches Gesundheitsmanagement in deutschen Unternehmen. Das fiktive Unternehmen "élégance"


Projektarbeit, 2020

17 Seiten, Note: Bestanden

John Doe (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung
I.1 Das betriebliche Gesundheitsmanagement
I.2 Die moderne Arbeitswelt
I.3 Unternehmensvorstellung

II. Methoden
II.1 Bedarfsermittlung
II.2 Mitarbeiterbefragung

III. Ergebnisse
III.1 Auswertung des KFzA-Fragebogens
III.2 Auswertung der Mitarbeiterinterviews

IV. Diskussion
IV.1 Projektdurchführung
IV.2 Abschließende Evaluation

Projektzeitstrahl

Literaturverzeichnis

I. Einleitung

I.1 Das betriebliche Gesundheitsmanagement

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) hat traditionell seine Wurzeln im betrieblichen Arbeitsschutz, in dem eine Fürsorgepflicht für Arbeitgeber verankert ist [12]. Innerhalb dieser Verpflichtung geht es darum, Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter zu beurteilen und zu dokumentieren. Diese sogenannten Gefährdungsbeurteilungen prüfen beispielsweise, wie ein Arbeitsplatz gestaltet ist und ob die Beschäftigten Gefahrenstoffen ausgesetzt sind. Im Jahr 2013 wurden die Beurteilung von psychischen Belastungen zu diesen Beurteilungen hinzugefügt. Der Arbeitsschutz wurde in den letzten Jahren mit Themen wie „gesundes Führen“, „Kommunikation“ und „Teambildung“ ergänzt und erweitert.

Entwickelt wurde es vom deutschen Soziologen Bernhard Badura. Badura studierte Soziologie, Philosophie und Politikwissenschaften [8]. Seiner Meinung nach gingen Maßnahmen im Public Health nicht weit genug. Diese so entstandene Lücke innerhalb der betrieblichen Gesundheit sollte durch das von Badura entwickelte BGM geschlossen werden [14]. Um zu überprüfen, ob Firmen bereits Maßnahmen für die betriebliche Gesundheit durchführen und wie ausgebaut die BGM-Infrastruktur ist, entwickelte Badura einen Fragebogen. Mit diesem können Manager für das BGM ermitteln, ob und wo Maßnahmen sinnvoll sind und welche Bereiche bereits durch das BGM abgedeckt werden [14,16].

I.2 Die moderne Arbeitswelt

Die heutige Arbeitswelt ist im Wandel. Durch die demographische Struktur der Bundesrepublik werden in den nächsten Jahren mehr Menschen in Rente gehen als neue auf den Arbeitsmarkt strömen. Die jungen Generationen Y (1981 – 1996) und Z (1997 – 2012) wissen das und treten vermehrt als fordernde Arbeitnehmer und Jobstarter auf [1,2,4,5,6,7]. Aber auch durch europäische Gesetzesinitiativen und der ganzheitlich vorgeschriebene Arbeitsschutz sorgt dafür, dass Maßnahmen wie das betriebliche Gesundheitsmanagement immer wichtiger werden [2,3]. Dabei geht es im BGM nicht nur darum, die Krankentage und die Ausfälle zu minimieren, sondern auch darum, die Belastung der Arbeitnehmer allgemein zu reduzieren. Dabei kann man zwischen verhaltenspräventive Maßnahmen und verhältnispräventive Maßnahmen unterscheiden. Verhaltenspräventive Maßnahmen greifen dabei direkt bei dem Arbeitnehmer und seinem eigenen Verhalten, während bei verhältnispräventiven Maßnahmen die Arbeitsbedingungen im Zentrum der Maßnahmen stehen [14,15,16]. Für Firmen gibt es viele Anreize BGM durchzuführen. Zum einen wird die Firma für Bewerber interessanter [2]. Durch den Demographischen Wandel entwickelt sich der Arbeitsmarkt in Deutschland zunehmend zu einem Arbeitnehmermarkt. Gerade hochqualifizierte und junge Bewerber erwarten viel von ihren zukünftigen Arbeitgebern [9]. Firmen mit einer aktiven BGM-Kultur haben somit bessere Chancen, die neuen Absolventen anzuwerben. Darüber hinaus spielt die emotionale Bindung an ein Unternehmen einen positiven Effekt da. Das österreichische Gallup-Institut, das sich auf Marktforschung spezialisiert und seinen Sitz in Wien hat, erwies bereits 2015, dass Mitarbeiter mit hoher emotionaler Bindung an ihr Unternehmen 68% mehr Ertrag erwirtschaften. Außerdem reduziert eine attraktive Firma die Fluktuation von Facharbeiter. Die Kosten für diese Fluktuationen liegen ungefähr zwischen 7.700€ und 25.000€. Abhängig von der Position der Arbeitnehmer [11]. Die DAK legt jedes Jahr ihren Gesundheitsbericht vor. In diesem werden die Arbeitsunfähigkeitstage auf Krankheiten zurückgeführt. An erster Stelle stehen Muskel-Skelett-System-Erkrankungen, psychische Erkrankungen und Atmungssystem-Erkrankungen [10]. Zielgerichtete BGM-Maßnahmen können die Belastung und damit die mit diesen Belastungen assoziierte Ausfälle reduziert werden. Dabei sollte zwischen BGF- und BGM-Maßnahmen unterschieden werden. BGF greift mit kleinen Maßnahmen kurzfristig, während das Ziel von BGM ein Nachhaltiger Nutzen ist und somit auch länger angesetzt ist [12,14,16].

I.3 Unternehmensvorstellung

Das junge Unternehmen „élégance“ ist im Rheinland ansässig. Das Unternehmen ist auf Pharmazie und Biotechnologie spezialisiert. Gegründet wurde es im Jahr 2010. Nach einer kurzen Phase nach der Gründung wurde der erste echte Gewinn im Jahr 2012 erwirtschaftet. Graphik 1 zeigt die (hypothetische) Entwicklung des Gewinns bis ins Jahr 2030 (Stand 2020).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Graphik 1: Die Graphik zeigt die (hypothetische) Entwicklung des Umsatzes von „élégance“.

Aktuell beschäftigt das Unternehmen 379 Beschäftigte. Aufgeteilt in 30 Arbeitsgruppen. Das Unternehmen führte früh gesundheitliche Maßnahmen ein. Unteranderem ein komplexes Angebot von Fitness- und Sportangeboten. Vor kurzem wurde die alleinstehende Firma von einem großen Pharmahersteller aufgekauft. Diese Übernahme hatte zur Folge, dass die Führungsetage umstrukturiert wurde. Abbildung 1 zeigt den aktuellen Stand der Altersstruktur heute und in 10 Jahren. Nach dieser Analyse wird die Anzahl der Mitarbeiter auf 372 sinken.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Die Altersstruktur im IST-Zustand (oben) sowie die Altersstruktur in 10 Jahren (unten). Nach dieser Berechnung wird die Anzahl der Mitarbeiter von 379 auf 372 sinken. Die Fluktuation der Führungsetage (meist 55 59 Jahre) ist in der oberen Tabelle sichtbar. Der Anteil der produktiven Mitarbeiter nimmt dabei zu (IST-Zustand: 92,90%; 10 Jahre: 94,06%).

Nach dieser Umstrukturierung ist die Arbeitsmoral etwas eingebrochen und die vorhandenen Sportprogramme wurden immer weniger wahrgenommen. Da die Arbeitsmoral nach der erfolgreichen Umstrukturierung nun wieder verbessert werden soll, wurde eine externe Beraterfirma, die sich auf betriebliche Gesundheitsmaßnahmen spezialisiert hat, beauftragt. Die Berater sollten die Situation analysieren, den Bedarf ermitteln und auf dieser Basis Maßnahmen entwickeln.

II. Methoden

II.1 Bedarfsermittlung

Aufgrund der vergangenen Vorgehensweisen bei der letzten Mitarbeiterbefragung und dem daraus entwickelte Sportangebot ist nur bedingt klar, warum eine so geringe Beteiligung zu verzeichnen ist. Mittlerweile haben sich die Angebote auf eine minimale Teilnehmeranzahl reduziert. Durch die umstrukturierte Betriebsleitung hat sich die allgemeine Stimmung der Belegschaft verschlechtert. Das Primärziel der externen Beratung lag also in erster Linie darin, die Lust auf die Angebote zu wecken. Gegebenenfalls durch neue Angebote. Zu den bisher vorhandenen Angeboten zählten in erster Linie GYM-Angebote und Fitnesskurse im eigenen Fitnessstudio. In der ersten Phase der Beratung sollte auch ermittelt werden, warum die Mitarbeiter die Angebote nicht mehr wahrnehmen. Um herauszufinden, warum die Mitarbeiter diese nicht mehr wahrnehmen, wurde eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Diese bestand aus zwei Teilen: einen kurzen und allgemeinen Fragebogen (KFzA) und einen Interviewteil, bei den die Mitarbeiter persönlich interviewt wurden. Um die Ergebnisse effektiv zu besprechen und um die Mitarbeiter so direkt wie möglich in den Vorgang einzubinden wurde ein Arbeitskreis „Gesundheit“ ins Leben gerufen. Dieser sollte regelmäßig tagen und die Ergebnisse sowie mögliche Maßnahmen besprechen.

II.2 Mitarbeiterbefragung

Bevor der Arbeitskreis das erste Mal tagte wurde die Situation bei „élégance“ durch die Mitarbeitergespräche genauer analysiert. Allgemein gibt es viele verschiedene Möglichkeiten Befragungen durchzuführen. Mitarbeiter können zum Beispiel mit dem Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse (KFzA-Fragebogen) befragt werden. Ziel des KFzA-Fragebogens ist die Ermittlung von Schwachstellen innerhalb der Unternehmensstruktur [13,17]. Eine weitere Möglichkeit für Befragungen sind Mitarbeiterinterviews. Diese können individueller und besser ins Detail gehen. Allerdings entfällt bei direkten Gesprächen der Faktor der Anonymität. Bei der Beratung von „élégance“ wurden Mitarbeiterinterviews und der KFzA-Fragebogen durchgeführt. Da früher Maßnahmen bereits erfolgreich durchgeführt wurden, wurde der KFzA-Fragebogen „Organisationsklima“ verwendet. Dieser wurde um zwei Fragen erweitert. Bei den Interviews lag der Fokus auf Selbstreflexion und die Fragen, ob, und wenn ja, welche Art von Sport und ähnliches vom Mitarbeiter durchgeführt wird:

Tut der Mitarbeiter etwas für seine Gesundheit?

- Wenn ja, was und wie oft?
Nutzt der Mitarbeiter die vorhandenen Sportangebote?
- Wenn Nein, warum nicht?
Auf Basis der gegebenen Antworten sollte der Bedarf angepasst werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Betriebliches Gesundheitsmanagement in deutschen Unternehmen. Das fiktive Unternehmen "élégance"
Hochschule
Industrie- und Handelskammer zu Köln
Veranstaltung
betriebliche/r Gesundheitsmanager/in
Note
Bestanden
Autor
Jahr
2020
Seiten
17
Katalognummer
V535887
ISBN (eBook)
9783346146762
Sprache
Deutsch
Schlagworte
betriebliches Gesundheitsmanagement, Projektbeispiel, Projektarbeit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Berufsmedizin
Arbeit zitieren
John Doe (Autor:in), 2020, Betriebliches Gesundheitsmanagement in deutschen Unternehmen. Das fiktive Unternehmen "élégance", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535887

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